In dieser Szene ging der Ball von Marc Pettenkofer knapp vorbei. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf setzt sich dank einer starken zweiten Halbzeit mit 3:1 gegen Stadtallendorf durch. Mit Video

TSG Balingen – Eintracht Stadtallendorf 3:1 (0:0). "Balingen is back" – dank einer starken zweiten Halbzeit haben die Fußballer der TSG Balingen das Schlusslicht aus Stadtallendorf mit 3:1 geschlagen und damit ihr Punktekonto auf 35 Zähler aufgestockt.

Der Fußball schreibt auch eigenen Geschichten: Die zweite Halbzeit war gerade drei Minuten alt, als Sascha Eisele den Ball eroberte und von der Grundlinie scharf vor das Stadtallendorfer Tor passte, wo zwar Stefan Vogler den Ball verpasste; doch dahinter stand Lukas Foelsch, der das Leder nur noch zum 1:0 einnicken musste.

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Ein emotionaler Moment gleich in doppelter Hinsicht für den Blondschopf. Denn zum Einen gab der Mittelfeldspieler gegen die Eintracht sein Comeback nach langer Verletzungspause; bislang hatte es Foelsch nur auf drei Minuten Spielzeit in der ersten Partie gegen den FSV Mainz II gebracht, ehe ihn ein Mittelfußbruch für lange Zeit außer Gefecht setzte. Und zum Anderen war am Morgen vor der Partie gegen Stadtallendorf sein Großvater gestorben. "Ja das war schon sehr emotional für mich. Und dass es dann so läuft., dass ich ausgerechnet heute mein Comeback gebe und dann noch ein Tor schieße, das ist schon Schicksal. Ich bin froh, dass ich wieder mit den Jungs auf dem Platz stehen darf. Den Treffer widme ich meinem Opa", erklärte Foelsch nach der Begegnung.

Das 1:0 war der Dosenöffner für die TSG, die sich in der ersten Hälfte ebenso wie Stadtallendorf auf dem schlecht bespielbaren Geläuf in der Bizerba-Arena schwer getan hatte, etwas Konstruktives zustande zu bringen. Denn nur zwei Minuten nach der Balinger Führung hatten die TSG-Fans erneut Grund zu Jubeln: Diesmal war es Foelsch selbst, der mit einem Pass zu Kaan Akkaya auf die linke Außenbahn den nächsten Treffer einleitete. Akkaya flankte vor das Tor wo Foelsch und Marc Pettenkofer Richtung Ball sprangen, und "Pette" das Spielgerät zum 2:0 für die TSG über die Linie drückte.

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Damit war der Widerstand der Gäste, die in den ersten 45 Minuten gut mitgehalten hatten, ohne aber torgefährlich zu werden, gebrochen. Die TSG war nun immer einen Schritt schneller als der Gegner und erspielte sich weitere hochkarätige Torchancen.

So verpasste Akkaya nur 120 Sekunden nach dem 2:0 die Entscheidung, als er einen von Nils Schuon gechippten Pass in den Strafraum direkt abnahm, den Ball aber drüber jagte. So dauerte es bis zur 67. Minute, ehe Foelsch mit einem feinen Pass in die Schnittstelle der Gästeabwehr den eingelaufenen Pettenkofer in Szene setzte, der Eintracht-Keeper Hrovje Vincek umkurvte und zum 3:0 einschob.

"Diesmal stehe ich zwar zweimal in der Torschützenliste. Aber bei uns geht es alles über die Teamleistung. Das Spiel war kein Zuckerschlecken für die Zuschauer, vor allem in der ersten Halbzeit. Aber wir haben die drei Punkte und sind damit absolut zufrieden", zeigte sich Doppeltorschütze Marc Pettenkofer bescheiden.

Nur ein Schönheitsfehler war hingegen der 3:1-Anschlusstreffer der Mittelhessen nach 78 Minuten durch den eingewechselten Stadtallendorfer Torjäger Felix Nolte, der TSG-Torhüter Marcel Binanzer mit einem Beinschuss überwand.

Bis auf einen Schuss von Laurin Vogt (90.) brachte das Schlusslicht nichts mehr zustande, und da Balingen noch einige Chancen ausließ, blieb es beim 3:1.

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Wir sind zufrieden, dass wir den nächsten Schritt in Richtung 40-Punkte-Marke gemacht haben. Die Bedingungen haben nicht für ein gutes Spiel gesprochen. Vor allem in der ersten Halbzeit war zu sehen, dass die englische Woche beide Teams Körner gekostet hat. Hinzu kam der schlecht bespielbare Platz. In Halbzeit zwei haben wir es mit den zwei schnellen Toren besser gemacht. Ich kann vor den Jungs nur den Hut ziehen."

Dragan Sicaja (Eintracht Stadtallendorf):

"Das war eine der verdientesten Niederlagen, die wir in dieser Regionalligasaison bislang kassiert haben. Ich zolle dem Gegner großen Respekt. Balingen hat uns in allen Belangen beherrscht, sowohl im Zweikampf als auch in spielerischer Hinsicht und beim Herausspielen der Chancen. Deshalb ist der Balinger Sieg auch verdient und ich habe auch in für uns schwierigen Zeiten, keine Probleme zu gratulieren."