Ein starkes Debüt gab der erst 19-jährige Enrico Huss (Mitte) beim 2:0-Erfolg der TSG Balingen gegen die Sportvereinigung Elversberg. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf ist zuhause eine Macht. Zum Hinrundenende soll erster Auswärtssieg her. Mit Video

Die Balinger Bizerba-Arena ist auch in der Regionalliga Südwest eine wahre Festung: Mit dem 2:0-Erfolg gegen die SV Elversberg im letzten Heimspiel der Vorrunde baute Neuling TSG Balingen seine Bilanz vor heimischer Kulisse auf stolze 17 Punkte aus.

Damit sind die Eyachstädter mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage in Sachen Heimstärke das viertbeste Team der gesamten Liga. Nur die Spitzenteams TSV Steinbach-Haiger (19 Punkte), SSV Ulm (19) und 1. FC Saarbrücken waren noch erfolgreicher. Auch im Zuschauer-Ranking liegt Balingen mit durchschnittlich 1582 Zuschauern pro Partie auf Rang sechs im oberen Liga-Drittel.

Dabei standen Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein und sein Team vor der Partie gegen Elversberg vor einer kniffligen Aufgabe, denn die Saarländer hatten nach der 0:2-Niederlage gegen Mannheim zu Wochenbeginn den Sportlichen Leiter und Cheftrainer Roland Seitz entlassen und mit Horst Steffen einen neuen Chefcoach inthronisiert. "Das hat die Vorbereitung alles andere als einfach gemacht", bekannte Volkwein in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Doch der 45-Jährige hatte sein Team gut eingestellt auf den Gegner. "Wir wollten Elversberg nicht ins Spiel kommen lassen und haben das in den ersten 25 Minuten hinbekommen", so Volkwein. Fürwahr, mit aggressivem hohen Pressing zwang die TSG die Saarländer zu Fehlern und kam selbst zu guten Chancen.

Kapitän Manuel Pflumm im Interview

Nach neun Minuten hatte Daniel Seemann noch Pech, als er mit einem Freistoß nur das Lattenkreuz traf. Doch in der 16. Minute war der Balinger Angreifer nach einem Bogenlampenpass von TSG-Kapitän dann zur Stelle und markierte das 1:0. "Wir wussten, das so ein Trainerwechsel immer etwas wie eine Wundertüte ist; man weiß nie wie es klappt. Wir waren uns aber unserer eigenen Stärken bewusst; unter der Woche haben wir das Spiel in Homburg analysiert und vom Trainer wegen der Chancenverwertung ein bisschen eine auf den Deckel bekommen. Diesmal hat es dann geklappt", freute sich Seemann.

Als dann nach 35 Minuten mit Pablo Gil einer der etatmäßigen Sechser verletzt raus musste und da der angeschlagene Jörg Schreyeck nicht im Kader war, schickte Volkwein den jungen Enrico Huss auf den Rasen, der sein Regionalliga-Debüt gab. "Ein dickes Lob für Enrico. Er ist reingekommen in seinem ersten Spiel für uns und hat eine überragende zweite Halbzeit gespielt mit seinen 19 Jahren. Wir können froh sein, dass wir solche Jungs bei uns haben, die sich nahtlos einfügen", war der Balinger Coach mit dem Debütanten hochzufrieden.

"Nach den ersten Aktionen war die Aufregung weg. Ich habe mich dann auf das Spiel konzentriert und wollte mein Ding durchziehen", sagt der Youngster. "Wir waren in den Zweikämpfen immer da und wussten, dass je länger wir nach dem 1:0 hinten die Null halten, desto nervöser Elversberg werden würde und wir weitere Chancen bekommen würden", analysiert Huss.

Und so kam es auch: Zwar wurde Elversberg nach einer halben Stunde etwas stärker und kam kurz vor der Pause zu einer guten Möglichkeit durch Kevin Koffi, die aber TSG-Torhüter Marcel Binanzer stark parierte, und hatte kurz nach Seitenwechsel noch eine Topchance durch Sinan Tekerci – aber das war’s. Danach verzeichnete nur noch Balingen gute Gelegenheiten. Und eine davon nutzte Nils Schuon zum 2:0, als er einen Freistoß clever unter der Mauer durchschoss. "Wir waren kämpferisch klar die bessere Mannschaft und hatten auch mehr Chancen. Deshalb ist der Sieg auch verdient", sagt der Torschütze.

Im letzten Vorrundenspiel gastieren die Eyachstädter am Samstag bei Schlusslicht FC Astoria Walldorf, das mit dem 3:3 im Derby bei Tabellenführer SV Waldhof Mannheim für eine Überraschung sorgte.

Da die Balinger Auswärtsbilanz noch deutlich ausbaubar ist – die Eyachstädter sind auf fremdem Platz noch ohne Sieg und holten bislang vier Unentschieden – ist dies die letzte Gelegenheit, doch noch einen Auswärtssieg in der ersten Halbserie zu landen.

"Wir haben jetzt die 20-Punkte-Marke in der Vorrunde geknackt mit 21 Zählern und können in Walldorf befreit aufspielen. Wir wollen auf alle Fälle etwas mitnehmen", blickt Seemann der Partie optimistisch entgegen. Ebenso sieht es auch Schuon. "Nach dem wir bislang die meisten Punkte zuhause geholt haben, wird es nun mal Zeit für einen Auswärtssieg."