"Geh rein und mach das Ding" – die Instruktionen seines Trainers Ralf Volkwein genau befolgt hat Joker Daniel Seemann. Foto: Kara

Regionalliga: Nach 2:1 gegen Dreieich soll beim FSV Frankfurt erster Auswärts-Dreier her. Mit Video

Die Balinger Regionalliga-Kicker haben in ihrem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres vor heimischer Kulisse da weiter gemacht, wo sie vor der Winterpause aufgehört hatten: Mit dem 2:1-Erfolg gegen Mitaufsteiger SC Hessen Dreieich baute die TSG ihre Heimbilanz auf 23 Punkte aus zehn Partien aus.

Groß war die Freude der Balinger Spieler nach dem Abpfiff über den siebten Saisonsieg, der den Eyachstädtern einen Zehn-Punkte-Vorsprung auf die möglichen Abstiegsplätze beschert.

Einer hatte ein besonders fettes Grinsen im Gesicht: Daniel Seemann war gerade mal 60 Sekunden in der Partie, als ihm in der 87. Minute der 2:1-Siegtreffer gegen die Hessen gelang. "Das war wichtig, dass wir positiv aus der Winterpause gekommen sind. Mit einer Niederlage zu starten wäre schlecht gewesen", sagt der 27-Jährige. "In der ersten Halbzeit war es ein zähes Spiel mit viel ›Kick and Rush‹. In der zweiten Hälfte haben wir besser ins Spiel gefunden und uns viele Chancen erarbeitet."

Doch zunächst mussten die Eyachstädter einem Rückstand hinterher laufen. Matthias Schmitz hatte nach 54 Minuten den Ball vertändelt; Toni Reljic schnappte sich das Leder und passte zu Hugo Colella, der das 1:0 für Dreieich markierte. Aber nur fünf Minuten später gelang Nils Schuon mit einem feinen Freistoß um die Mauer herum in die kurze Ecke der verdiente 1:1-Ausgleich.

Danach spielte nur noch die TSG. Vor allem der eingewechselte Patrick Lauble und sein Sturmpartner Stefan Vogler wirbelten in der Balinger Offensive und erspielten sich zahlreiche Chancen. Die größte Möglichkeit vergab Vogler (76.), als er nach einer Lauble-Hereingabe aus einem Meter nur die Latte traf. "Das ging so schnell; als der Ball an der Latte landete dachte ich, das kann doch gar nicht sein", sagt Vogler, "Aber dann hat Daniel Seemann doch noch das Tor gemacht."

TSG-Trainer Ralf Volkwein hatte ein glückliches Händchen bewiesen, als er den Rat von Co-Trainer Rainer Huss befolgte und für Vogler dann Seemann einwechselte. Der war gerade eine Minute im Spiel, als Marc Pettenkofer dem Ex-Bundesligaprofi Constant Djakpa den Ball abluchste und in den Strafraum flankte, wo Seemann mit einem Drehschuss das 2:1 erzielte. "Pette hat das gut antizipiert, den Ball gewonnen und geflankt. Und ich habe das gemacht, was man von einem Joker erwartet. Aber Verdienst geht klar an die Mannschaft, die toll gefightet hat", sagt Seemann.

"Wir wussten um was geht und wollten den Abstand zu Dreieich halten oder noch ausbauen. Das ist und gelungen", ist Torjäger Lauble froh, dass es gleich im ersten Spiel mit einem Sieg geklappt hat. "Wir haben alles reingehauen und uns spät belohnt. Aber das zeigt auch den Willen der Mannschaft, die nie aufgibt."

Nach dem es in dieser Saison bislang noch nicht mit einem Auswärtssieg geklappt hat, streben die Eyachstädter diesen nun am Samstag beim FSV Frankfurt an. Dem Ex-Zweitligisten ist der Start in die zweite Saisonhälfte misslungen: 1:4 (1:3) verloren die Hessen – allerdings bei Regionalliga-Primus SV Waldhof Mannheim, der schon nach sieben Minuten mit 2:0 führte und mit dem Erfolg seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger wahrte. Mit 23 Zählern rangiert Frankfurt zwei Plätze hinter Balingen auf Rang zwölf.

"Jetzt wird es mal so langsam Zeit für den ersten Auswärts-Dreier. Das ist unser Ziel in Frankfurt, und dafür werden wir alles geben. Ich bin zuversichtlich, dass es klappt", blickt Seemann der Auswärtspartie beim FSV mit Optimismus entgegen.

"Das wird wieder ein schweres Spiel", weiß Lauble, "Aber für uns gilt die gleiche Devise wie gegen Dreieich, den Abstand zu halten oder noch zu vergrößern."