Die Wittendorfer (rote Trikots) waren am Sonntag klar überlegen. Foto: Schwark

Bezirksliga: Klarer Erfolg im Spitzenspiel bei der SG Herzogsweiler-Durrweiler.

Deftig unter die Räder ist im Spitzenspiel der Bezirksliga die gastgebende SG Herzogsweiler-Durrweiler gekommen. Dabei spielte der Tabellenführer SV Wittendorf fast eine Halbzeit in Unterzahl und die Platzherren leisteten sich den Luxus, gleich zwei Strafstöße zu verschießen.

Zu Beginn einer schnellen Partie konnte sich keines der beiden Teams deutliche Vorteile verschaffen. Etwas Gefahr kam auf, als Dein Smajovic den schnellen Patrick Stoll auf die Reise schickte. Aber die souverän agierende Gästedefensive klärte zur Ecke, welche nichts einbrachte. Auf der Gegenseite stellte sich die Heimabwehr weniger glücklich an, als nach gut 20 Minuten Matthias Dieterle den Ball nicht klären konnte und sich Robert Ruoff nicht zweimal bitten ließ und das Spielgerät aus sieben Metern ins Netz drosch.

In der Folgezeit kam Spielertrainer Dein Smajovic zweimal im Strafraum zu Fall, was aber viel zu wenig war, um einen Strafstoß nach sich zu ziehen. Die Gäste hatten anschließend die klareren Chancen – beispielsweise als Frederic Gall einen Ball nicht richtig klären konnte und der aufgerückte David Klein seinen Abschluss zu hoch ansetzte. Oder aber als sich Tobias Armbruster über rechts toll durchsetzte, Kapitän Robert Ruoff den Rückpass aus kurzer Distanz aber knapp neben das Tor lenkte.

Die zweiten 45 Minuten begannen dann spektakulär. Zunächst parierte SGHD-Keeper Pascal Ziefle einen Seeger-Schuss. Auf der Gegenseite klärte Torwart Finkbeiner gerade noch nach vorne – sein Mitspieler David Klein wehrte den Nachschuss mit der Hand ab. Die Folge: Rot für den Wittendorfer Abwehrspieler und Strafstoß. Dein Smajovic chippte die Kugel lässig hoch in die Mitte des Kastens, doch Lucas Finkbeiner blieb einfach stehen und hatte keine Mühe, den Ball zu fangen. Statt dem möglichen Ausgleich entsprang schon wenig später das 2:0 einer Slapstickeinlage von Keeper Pascal Ziefle, der einen kurzen Rückpass verstolperte, sodass Henry Seeger freie Bahn hatte.

Nun stellten die Platzherren auf eine Dreierkette um, was aber zum Rohrkrepierer werden sollte. Weil Abwehrchef Michael Ziefle versuchte, im Sturm Akzente zu setzen, fehlte der Abwehrstabilisator an allen Ecken und Enden. Vor allem über die anfällige rechte Seite der Gastgeber trugen die Wittendorfer blitzsaubere Konter vor. Henry Seeger bediente relativ ungestört Tobias Armbruster und dieser traf überlegt ins lange Eck zum 3:0 für die Gäste.

Etwas Hoffnung keimte auf, als Robin Schillinger Patrick Stoll im Strafraum regelwidrig foulte. Schiedsrichter Schöller entschied wieder auf Strafstoß, Dein Smajovic lief erneut an und scheiterte dieses Mal am glänzend reagierenden Lucas Finkbeiner, der den flach geschossenen Ball aus dem linken Eck fischte. Als gar Tobias Armbruster auf Totzl-Zuspiel seinen zweiten Treffer erzielte, waren in der Heimdefensive beinahe Auflösungserscheinungen zu erkennen. So durfte der kurz zuvor eingewechselte Sandro Bossert auf Armbrusters Vorlage sogar noch ungestört das 0:5 erzielen, während gleich drei Defensivleute der Heimelf fast unbeteiligt zuschauten.

SG Herzogsweiler-Durrweiler: Pascal Ziefle, Daniel Heggenberger, Michael Züfle, Patrick Stoll, Gerhard Melewzik, Frederric Gall, Matthias Dieterle, Sandro Finkbeiner, Dein Smajovic, Benjamin Joswig, Wlasislaw Weber

SV Wittendorf: Lucas Finkbeiner, David klein, Robin Schillinger, Radion Eckert (80. Rafael Franz), Patrick Haug, robert Ruoff, Tobias Armbruster, Robin Huß, Henry Seeger (85. Sandro Bossert), Daniel Kipp, Kai Totzl,

Tore: 0:1 (22. R. Ruoff, 0:2 (53.) H. Seeger) 0:3, (66.), 0:4 (69.) T. Armbruster, 0:5 (90.) S. Bossert,

Schiedsrichterin: Vincent Schöller (Altensteig)

Besondere Vorkommnisse: rote Karte, D. Klein (SV Wittendorf), absichtliches Handspiel

Zuschauer: 350

Trainerstimmen

Gerhard Melewzik (SG Herzogsweiler-Durrweiler):

Wir waren die ersten zehn Minuten ganz gut im Spiel. Was danach passierte, ist schwer zu erklären. Vielleicht läuft es anders, wenn wir durch den Elfmeter den Ausgleich machen, dann bekommen wir aber gleich das 0:2 und haben vielleicht auch zu früh aufgemacht. In der Folgezeit haben wir überhaupt keinen Zugriff mehr bekommen.

Hans Romann/Stefan Jäkle (SV Wittendorf):

Ein ganz großes Lob von uns beiden an das ganze Team. Da haben sie taktisch eine Meisterleistung abgeliefert. Die Mannschaft hat in Unterzahl genau das umgesetzt, was wir besprochen hatten. Der klare Erfolg ist sehr gut für die Moral in den nächsten Begegnungen gegen Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen müssen.