Auf die Freudenstädter wartet am Sonntag eine schwere Aufgabe. (Symbolbild) Foto: Kraushaar

Landesliga: Schwere Aufgabe. Mannschaft aus Tübingen seit Trainerwechsel im Aufwind.

"Es ist der Klassiker. Man wechselt den Trainer, und dann läuft es auf einmal wieder." So Jens Bertiller zur Situation des nächsten Gegners seiner Freudenstädter Mannschaft am Sonntag.

SpVgg Freudenstadt – SV 03 Tübingen (Sonntag, 14.30 Uhr). Unter dem vorherigen Trainer Robert Hofacker hatten die Tübinger aus zehn Spielen sieben Punkte geholt. Seit der vorherige Torwartcoach Andreas Urban die Verantwortung übernommen hat, sprangen aus drei Partien fünf Punkte heraus. Es hätten sogar zumindest zwei mehr sein können, denn am Wochenende verpassten es die Nulldreier, nach dem 1:0 gegen den SV Nehren nachzulegen und hatten kurz vor Schluss nochmals eine große Chance zum 2:1. Mit dem 1:0-Erfolg am Anfang der Mini-Serie gegen den FC Holzhausen hofft man in Tübingen auch die Wende geschafft zu haben.

"Schon überraschend, dass eine Mannschaft, die in der letzten Saison bis zum vorletzten Spieltag noch um die Meisterschaft mitgespielt und sich danach personell nicht wesentlich verändert hat, solche Probleme bekommen hat", meint auch Jens Bertiller. Über die Schwere der anstehenden Heimaufgabe macht er sich daher keine Illusionen, sieht die Begegnung am Dobel aber auch als Chance: "Wir haben mit einem Heimsieg die Gelegenheit, noch einmal Anschluss zumindest an den Relegationsplatz zu finden."

Noch besser wäre die Ausgangssituation, wenn am letzten Samstag in Reutlingen den gastgebenden Young Boys nicht in allerletzter Minute der auch aus Sicht des einheimischen Trainers Jörg Junger glückliche 2:2-Ausgleich gelungen wäre. "Dann hätten wir statt der aktuellen fünf nur drei Punkte Rückstand auf Tübingen, und die Gäste wären in direkter Reichweite", trauert Bertiller einer großen Chance auf eine Verbesserung der Punktebilanz nach. Optimistisch stimmt ihn dagegen nach dem Rückschlag im Heimspiel der Woche zuvor gegen den VfB Bösingen die erkennbare Leistungssteigerung seiner Mannschaft. Während er ansonsten im bisherigen Saisonverlauf die Hand meist auch nach Niederlagen schützend über seinen Spielern gehalten hatte, formulierte er nach der 0:1-Niederlage deutliche Worte der Kritik, die anscheinend auf fruchtbaren Boden gefallen sind.

"Und auf dieser Leistung müssen wir jetzt aufbauen", fordert Bertiler seine Spieler auf, jetzt nicht nachzulassen. Immer noch ist er davon überzeugt, dass sich die gute Trainingsarbeit, die anfangs dieser Woche für ihn Co-Trainer Simon Schau wegen beruflicher Verpflichtungen übernommen hat, auch wieder in Punkten auszahlen wird.

Personell gibt es allerdings weiter einige Baustellen. Noch definitiv ausfallen werden Steffen Wurster und Eugen Remmel. Dem Ausgleich in Reutlingen ging zudem eine Verletzung von Michael Schmelzle, der ebenfalls eine gute Partie ablieferte und zuvor den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Mit ihm rechnet Jens Bertiller im heutigen Abschlusstraining, nachdem er im Wochenverlauf noch pausieren musste. In den Kader werden wieder ein bis zwei Jugendspieler rücken, für die Einsätze im Landesligateam laut Bertiller "eine Wahnsinnserfahrung" bedeuten.