Das deutlich bessere Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen zeigten Jan Ketelhut (links) und der VfB Bösingen, so dass es für Alexander Eßlinger und Neuling FC Holzhausen eine klare 0:4-Niederlag gab. Foto: Müller

Trainer des FC Holzhausen moniert ungenügendes Spiel gegen den Ball.

Das war nichts. Mit einer glatten 0:4-Niederlage kehrte der Landesliga-Aufsteiger FC Holzhausen von seiner ersten Auswärtsreise in dieser Liga aus Bösingen zurück. Bereits nach zwölf Minuten war dort mit dem zweiten Treffer der Gastgeber eine Vorentscheidung zu Ungunsten der Gäste gefallen.

Am Ende war es dann eine Fortsetzung der bereits äußerst bescheidenen Leistung aus der zweiten Halbzeit eine Woche zuvor im heimischen Panoramstadion gegen die SpVgg Holzgerlingen. Holzhausens Trainer Onur Hepkeskin monierte in erster Linie das katastrophale Spiel seiner Mannschaft gegen den Ball, das es den von Beginn an mächtig auf das Tempo drückenden Gastgebern leicht machte Tore zu erzielen. So wusste sich Innenverteidiger Roland Hoch schon in der 4. Minute gegen den angreifenden Philipp Haaga nur mit einem Foulspiel zur Wehr zu setzen. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Marius Müller, ebenso wie Philipp Gäckle Doppeltorschütze für Bösingen an diesem Nachmittag, sicher.

Onur Hepkeskin nahm aber seine Abwehrformation ausdrücklich in Schutz und spielte den Ball, sprich den Schwarzen Peter, den Spielern in der Mittelfeldreihe davor, weiter. "Ein Großteil meiner Spieler war nicht gewillt, lange Wege zu gehen und anständig gegen den Ball zu arbeiten. Dadurch stand unsere Abwehr fast ständig in Unterzahl den Bösinger Angreifern gegenüber. Das konnte natürlich nicht gut gehen." Beim 2:0 der Gastgeber wurde die schlecht gestellte Abseitsfalle der Gäste ausgehebelt und Philipp Gäckle hatte nach Zuspiel von Marius Müller leichtes Spiel zu erhöhen.

Schon zu diesem Zeitpunkt hätte der Gästetrainer die halbe Mannschaft auswechseln können. "Wenn vier oder fünf Spieler ihr Potenzial nicht abrufen, sind wir natürlich in der Landesliga nicht konkurrenzfähig. Jeder Fehler wird im Gegensatz zur Bezirksliga in dieser Klasse von den Gegnern gnadenlos ausgenutzt." Bleibt nur zu hoffen, dass seine Mannschaft die richtigen Lehren aus dem Spiel gewonnen hat. Ein lange Eingewöhnungszeit wird dem Aufsteiger nicht gewährt. Bereits am Sonntag besteht die Chance es gegen den FC Rottenburg besser zu machen. Die Rottenburger starteten ebenfalls mit einem Unentschieden und einer Niederlage und sind auch noch auf der Suche nach ihrer Form.

Ganz anders die Lage beim VfB Bösingen. Nach der fast desolaten Vorstellung in Metzingen hatte VfB-Trainer Uli Fischer die Trainingseinheiten unter der Woche deutlich verschärft, was die Mannschaft wohl als richtiges Zeichen aufgenommen hat. Obwohl der Chefcoach seit dem vergangenem Freitag im Urlaub ist, zeigte der VfB ein ganz anderes Gesicht. Und wenn Linienrichter Friedrich Schaible bei seinen Abseitsentscheidungen im ersten Durchgang nicht mehrfach und offensichtlich danebengelegen hätte, wäre eine höhere Führung als das 3:0 durchaus möglich gewesen.

Beim VfB Bösingen herrscht jetzt trotz des deutlichen Erfolgs verhaltener Optimismus. Auch VfB-Routinier Manuel Bantle ordnete den Erfolg seiner Mannschaft realistisch ein: "Holzhausen war kein richtiger Prüfstein, gegen die mussten wir einfach gewinnen. Doch die Saison hat gerade erst begonnen. Wir dürfen jetzt nicht glauben, dass schon alles gut ist. Es liegt noch ein großer Berg an Arbeit vor uns", so der C-Lizenz-Inhaber. Auch in Bösingen weiß man, dass beim Derby am Freitag in Zimmern ein anderes Kaliber als Gegner auf den VfB wartet