Gelingt es den Fußball-Frauen der Spvgg Berneck/Zwerenberg, den Titelgewinn in der Landesliga schon am morgigen Sonntag klarzumachen? Sandra Honigmann, Alicia Roller, Trainer Theo Blaich und Nadine Wiese (von links) können sich das vorstellen. Foto: Blaich

Frauenfußball: Landesliga-Spitzenreiter Spvgg Berneck/Zwerenberg erwartet Verfolger Spvgg Lindau

Spvgg Berneck/Zwerenberg – Spvgg Lindau (Sonntag, 13 Uhr). Fällt schon am morgigen Sonntag in Berneck die Entscheidung um die Meisterschaft in der Frauenfußball-Landesliga?

Sollten die Berneckerinnen im zehnten Heimspiel den neunten Sieg feiern, wären sie vorzeitig am ganz großen Ziel. Sie hätten dann bei drei noch ausstehenden Spielen zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten vom Bodensee. Selbst bei einer Heimniederlage hätte das Team aus dem Schwarzwald noch ein Polster von vier Punkten.

Der Aufstieg in die Verbandsliga wäre der größte sportliche Erfolg von Theo Blaich in seiner langjährigen Karriere als Fußballer und Trainer.

Dass die Spielvereinigung Berneck/Zwerenberg um die Meisterschaft mitspielen würde, damit hatte zu Saisonbeginn niemand gerechnet. Für Theo Blaich, der die Mannschaft in der Sommerpause als Nachfolger von Peter Steeb als Trainer übernommen hat, war das Ziel der Klassenerhalt, zumal die Mannschaft den Abgang von gleich vier Stammspielerinnen zu verdauen hatte.

Nachdem die Berneckerinnen bei ihrem Auftritt Anfang November in Lindau vom Gegner regelrecht vorgeführt wurden und mit der 0:2-Niederlage noch gut bedient waren, streben sie jetzt Wiedergutmachung an. An diesem schwarzen Sonntag hat die Mannschaft nicht nur drei Punkte abgegeben, sie hat vor allem für lange Zeit die junge Abwehrspielerin Liz Pannach verloren, die einen Kreuzbandriss erlitten hat.

Die Punktausbeute des Aufsteigers vom Bodensee ist mit exakt zwei Punkten pro Spiel im Durchschnitt in der Rückrunde genau gleich wie in der Hinrunde. Bei 12:3 Toren in sieben Rückrundenspielen stellte Trainer Achim Schnober fest: "Die Abschlussschwäche zieht sich schon wie ein roter Faden durch die Saison."

Auf die Abwehr kann sich der Lindauer Coach aber verlassen.

Die Bernecker haben in der Rückrunde eine Trefferbilanz von 20:7 Toren. Entscheidend sind aber die Punkte, und davon hat das Team von Theo Blaich in der ersten Halbsaison fünf mehr geholt als die Mannschaft aus Lindau, in der Rückrunde zusätzlich weitere zwei.

Bernecker Torjägerin Sarah Ungericht hat 27 Treffer auf dem Konto

Obwohl die Berneckerinnen zuletzt in Eglofs drei der sieben Gegentore in der Rückrunde kassierten, machten die beiden Innenverteidigerinnen Lea Mutschler und Nadine Wiese ein klasse Spiel. Jedenfalls ging Angelina Netzer, bisher mit 21 Toren an zweiter Stelle der Torschützenliste der Liga, leer aus. Dagegen konnte die Bernecker Goalgetterin Sarah Ungericht mit gleich fünf Treffern in 90 Minuten auf 27 davonziehen.

Insgesamt 19 Spielerinnen kamen in den bisherigen 17 Spielen bei den Berneckern zum Einsatz (für das 18. Spiel, das ausgefallene Spiel gegen Munderkingen gab es eine 3:0-Wertung).

Nachdem in Eglofs Nicole Ehnis das Bernecker Tor gehütet hatte, wird gegen Lindau wieder Carina Schanz zwischen den Pfosten stehen. Die Startformation dürfte sich ansonsten nur unwesentlich ändern. Der Trainer bedauert es, dass er nicht allen, die bisher zu dem erfolgreichen Saisonverlauf beigetragen haben, an diesem Tag beim "Spiel der Spiele" die Möglichkeit geben kann, mit auf dem Spielfeld dabei zu sein.

Die Spielvereinigung hat am Sonntag in ihrem Sportheim einen "Schnitzeltag". Das Essen würde dem Coach und seinen Spielerinnen nach einem Sieg sicherlich noch viel besser schmecken. Auch ein Unentschieden wäre ein Ergebnis, mit dem man in Berneck sicherlich nicht unzufrieden wäre.

In diesem Fall bräuchten die Berneckerinnen aus den verbleibenden drei Spiele gegen den FV Rottweil, den SC Unterzeil-Reichenhofen und den FV Bad Saulgau noch einen Sieg, um in der Meisterschaftsfrage alles klar zu machen.