Fabio Pfeifhofer und der FC Holzhausen schnappten sich in Reutlingen einen Punkt. Foto: Eibner-Pressefoto/Sebastian Baur

Das gab es noch nie: Der FC Holzhausen hat gegen den SSV Reutlingen nicht verloren. Eine Serie allerdings hielt.

Der SSV Reutlingen liegt auf Platz 2 – in der ewigen Tabelle der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg. Der ehemalige Zweitligist, der am 8. August 2015 in der ersten DFB-Pokalrunde sensationell den Zweitligisten Karlsruher SC mit 3:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, steht aber derzeit mit dem Rücken zur Wand. Lag der Traditionsclub am fünften Spieltag noch auf Platz 4, am 22. Spieltag auf Rang 7, so lag er vor der Partie gegen den FC Holzhausen auf Platz 13 – dem ersten Abstiegsplatz. Jedenfalls vor dem Anpfiff. Seit sieben Spielen wartete der SSV auf einen Sieg – zuletzt setzte es beim als Absteiger schon lange feststehenden Freiburger FC eine empfindliche 1:4-Klatsche.

Da kam der FC Holzhausen, der zuletzt zur Freude von Trainer Pascal Reinhardt den 1. Göppinger SV 4:2 geschlagen auf die Heimreise geschickt hatte, eigentlich gerade recht. Denn in den bisher drei Spielen gegeneinander – zweimal im wfv-Pokal 2015 und 2017, einmal in der Vorrunde dieser Saison – hatten jedes Mal die Reutlinger das bessere Ende für sich. Und das bei 10:0 Toren. Im Hinspiel genügte den Reutlingern ein Tor von Tom Patrick Schiffel zum Erfolg. Bei den Offensivqualitäten des FC Holzhausen war nicht zu erwarten, dass sich diese Torlosigkeit der Gäste fortsetzen würde. Und doch: Am Ende hieß es 0:0 – immer noch kein Torerfolg gegen den Ex-Zweitligisten. Immerhin gab es für die Mannen von Trainer Pascal Reinhardt den ersten Punkt gegen den SSV. Gute Nachrichten für die Reutlinger: Nach dem Abpfiff stand fest, dass aus der Regionalliga kein Team in die Oberliga Baden-Württemberg runterkommt. Da nur drei Teams absteigen, hat es der SSV, der einen Punkt vor dem 16., der TSG Backnang, liegt, am letzten Spieltag selbst in der Hand, den Klassenerhalt klarzumachen.

Erste Halbzeit

Während SSV-Coach Maik Stingel auf die Pleite in Freiburg reagiert und sein Team auf fünf Positionen umgebaut hat, verfährt Gäste-Coach Pascal Reinhardt nach dem Motto „Never change a winning team“ und geht mit derselben Elf in die Partie, die vor einer Woche Göppingen schlug. Stingel hat natürlich auch das Problem, dass sich der Siegtorschütze der Vorrundenpartie, Tom Patrick Schiffel, an der Leiste verletzte. Er nimmt aber trotzdem auf der Bank Platz. Das gefährlichere Team sind die Gastgeber. Nach sieben Minuten kommt Riccardo Gorgoglione seinem 14. Saisontor gefährlich nahe, als er von Luca Meixner perfekt bedient wird, die Holzhausener Abwehr per Körperdrehung aussteigen lässt, aber auch den Stand ein wenig verliert. FCH-Keeper Henning Schwenk hat wenig Probleme mit dem harmlosen Abschluss.

Auch sieben Minuten später zeigt sich die FCH-Abwehr nicht sattelfest und hat Glück, dass Meixner im Strafraum bei der Annahme technische Probleme hat. Doch auf der anderen Seite hat SSV-Keeper Enrico Piu einen Aussetzer und „bedient“ Janik Michel, dessen Schuss zur Ecke geblockt wird. Das erste Holzhausener Tor gegen Reutlingen hat dann nach 21 Minuten Pascal Schoch auf dem Fuß. Bei einem Konter bedient Fabio Pfeifhofer mustergültig Pascal Schoch, der aus vollem Lauf abzieht – drüber.

Nach einer vom Schiedsrichter verordneten Trinkpause (es hat ja immerhin 21 Grad im Stadion an der Kreuzeiche ...) dauert es bis zur 40. Minute, ehe wieder etwas einigermaßen Gefährliches passiert. Der SSV wir zusehends passiver, Holzhausen agiert ein wenig einfallslos. Und das rächt sich fast. Keeper Schwenk muss fünf Minuten vor der Pause erst gegen Meixner retten, und nach der Ecke hat Arbnor Nuraj beinahe mit der Hacke Erfolg. Der Ball wird auf der Linie geklärt. Und kurz vor der Pause noch ein kleiner Schreckmoment: Onesi Kuengienda köpft eine Flanke von Gorgoglione über das Gehäuse.

Zweite Halbzeit

Zur zweiten Halbzeit gibt es keine Wechsel. Aber fast ein Tor, denn Janik Michel schnappt sich einen miserablen Pass des Reutlingers Yannick Mallet, doch sein Pass in die Mitte findet keinen Abnehmer. Immer wieder setzen die Reutlinger Nadelstiche, die dicke Chance hat jedoch Michel, der von Fabio Pfeifhofer bedient den Ball über das leere Tor schießt. Da waren schon 67 Minuten gespielt. Und der FC Holzhausen hat alles im Griff, spielt die Kiste routiniert runter. Die Reutlinger werden nervös, versuchen es immer und immer wieder mit langen Bällen nach vorn, die prompt wieder zurückkommen. Höhepunkte sind Mangelware beziehungsweise kommen nicht mehr vor, und so hat Schiedsrichter Marc List ein Einsehen und pfeift die Begegnung ab.

SSV Reutlingen 1905 Fußball – FC Holzhausen 0:0

SSV Reutlingen: Enrico Alejandro Piu – Yanick Mario Sagert, Marvin Jäger, Kevin Founes, Jovan Djermanovic (75. Vladan Djermanovic), Luca Meixner (78. Nils Staiger), Florian Krajinovic, Arbnor Nuraj, Onesi Kuengienda, Yannick Mallet (69. Luca Lennerth), Riccardo Gorgoglione.

Nils Staiger, Pierre Eiberger, Samuel Mayer, Luca Lennerth, Tom Patrick Schiffel

FC Holzhausen: Henning Schwenk – Kevin Müller (77. Laurin Huss), Max Brendle, Enrico Huss, Noah Haller (83. Simon Bok), Marius Oberle, Niklas Schäuffele (77. Julian Oberle), Marc Wissmann (63. Nils Schuon), Fabio Pfeifhofer, Pascal Schoch, Janik Michel.

Tore: Fehlanzeige

Schiedsrichter: Marc List (Mochenwangen); Stephan Nerlich, Andreas Wieczorek.

Zuschauer: 1017