Perparim Halimi (links) bejubelt mit Laurenziu Biemel dessen Traumtor zum 2:0 beim 3:0-Erfolg gegen die Young Boys Reutlingen. Foto: Kraushaar

Der VfL Nagold hat sich auf Platz 2 gespielt – und beste Aussichten, sich am Wochenende vorne festzusetzen. Doch Trainer Armin Rezepagic hat ein paar Sorgen.

Nur vier Tage nach der überragenden Leistung beim 3:0-Sieg über die Young Boys Reutlingen ist der VfL Nagold erneut gefordert. Der achte Spieltag der Fußball Landesliga führt die Elf von Trainer Armin Redzepagic zum SV 03 Tübingen (Sonntag, 15 Uhr), und da erwartet den Tabellenzweiten eine gänzlich anders gelagerte Aufgabe.

Harter Kampf wartet

„Wir müssen uns auf einen Gegner einstellen, der mit anderen Mitteln versuchen wird, gegen uns zu Punkten zu kommen“, blickt der Nagolder Coach auf eine Ausgangsbasis, die sein Team zum klaren Favoriten macht. Tabellenzweiter beim Vierzehnten – da dürfen die VfL-Fans keine spielerischen und technischen Highlights wie gegen die Young Boys Reutlingen erwarten. „Die sind für mich spielerisch eine der besten Mannschaften der Liga“, hielt Redzepagic trotz des letztendlich unerwartet klaren 3:0-Siegs seiner Elf am Mittwochabend an seinem Statement fest.

Die Kernfrage vor dem Sonntagspiel in der Unistadt lautet: Kann der VfL so eine Leistung beliebig wiederholen? Und: Inwieweit spielt der Gegner mit? Der dürfte sich nach den Eindrücken vom Mittwochabend hüten, das Spiel so offensiv anzugehen wie die Young Boys.

SV Tübingen eine Wundertüte

Aber, so Armin Redzepagic: „Die 03-er sind eine Wundertüte, gewinnen 8:1 in Wittendorf, haben 17 Tore geschossen und stecken dennoch hinten drin.“ Für ihn gilt am Sonntag die Prämisse: „Den Gegner in keinem Fall ins Rollen kommen lassen.“ In Tübingen kehrt Stammkeeper Joel Mogler wieder ins VfL-Tor zurück, auch Tobias Essig und Marco Quiskamp sind wieder da, hinter Laurenziu Biemel steht noch ein Fragezeichen. „Er hat einen Pferdekuss im Oberschenkel. Wenn er ausfällt, wäre das ein herber Schlag, aber ich bin optimistisch“, so der VfL-Trainer zum Stand bei seinem Kunstschützen.

Traumtore aus Standards

Biemel hat inzwischen in Sachen „ruhende Bälle“ die Nachfolge von Größen wie Nils Schuon, Niklas Schäuffele und Co. angetreten. Zuletzt überaus erfolgreich: sechs Tore insgesamt, vier in den letzten zwei Spielen, darunter zwei wunderschöne Freistoßtore. Was Biemel so wertvoll macht: Er kann als spielende Spitze auch aus dem Spiel heraus Tore machen.

Die neue Offensivformation passt. An der Seite mit Matthias Rauser und Jan Beifuß sah das gegen den TSV Ehningen und die Young Boys zuletzt richtig gut aus. Immerhin hat das Trio mit Jürgen Schechinger, Christos Thomaidis, Tobias Essig, Philipp Schäuble und, neu, Jerome Dung einer ganzen Reihe von guten Spielern einen Platz auf der Bank beschert.

Wieder mit Doppel-Sechs?

Den könnte in Tübingen auch Marco Quiskamp einnehmen, vorausgesetzt, der VfL-Coach hält an der neuen Doppelsechs-Variante Frederik Fleischle/Tastan Burak fest. „Das war mit Blick auf die Spielweise der Young Boys ein Versuch“, hatte Armin Redzepagic nach dem 3:0 am Mittwochabend erklärt. Das Ergebnis spricht für eine Fortsetzung zumal mit VfL-Co-Trainer Serach von Northeim erst wieder ab Oktober zu rechnen ist.