Sieg im Derby: Die SpVgg Freudenstadt jubelt am ersten Spieltag. Foto: Burkhardt

Landesliga: SpVgg Freudenstadt siegt mit 2:0. Aufsteiger SV Wittendorf bei zwei Standardsituationen zu sorglos

SpVgg Freudenstadt – SV Wittendorf 2:0 (1:0). Zwei Treffer nach ruhenden Bällen von Michael Schmelzle vor und Eugen Remmel nach der Pause bedeutete für die SpVgg Freudenstadt im mit Spannung erwarteten Lokalkampf gegen Aufsteiger SV Wittendorf den ersten Saisonsieg.

Damit sind die ersten drei Punkte in Sachen Klassenerhalt unter Dach und Fach. Nach den turbulenten letzten Tagen durch die kurzfristige Trennung vom bisherigen Trainer Ingo Weil dürfte den Freudenstädtern unter ihrem Interimscoach Jens Bertiller der Sieg gegen die im Torabschluss an diesem Tag zu harmlose Wittendorfer Mannschaft gut getan haben und damit hoffentlich auch wieder etwas mehr Ruhe einkehren lassen.

Wittendorfs Trainer Lukas Wuzik, der sich selbst beim Stand von 0:2 aus Sicht seiner Mannschaft noch einen vierminütigen Auftritt im gut gefüllten Hermann-Saam-Stadion genehmigte, sprach von Lehrgeld, das seine Mannschaft im Verlauf der Partie gegen die keineswegs überragend spielenden Gastgeber zahlen musste. Der SpVgg Freudenstadt genügte in erster Linie eine wieder starke Defensive, angeführt von den beiden Innenverteidigern Pascal Fahrner und Bastian Seufert, und ein in den meisten Phasen gut gegen den Ball arbeitendes Mittelfeld gegen den nominell mit zwei Angreifern spielenden Bezirksrivalen zum Erfolg. Sandro Bossert und Lucas Haug deuteten dabei zu selten ihre Torgefahr an.

Die meiste Gefahr ging in der aus Sicht der Gäste besseren ersten Spielhälfte noch von Henry Seeger auf der rechten Außenbahn aus. In der dritten Spielminute kombinierten sich die Gäste erstmals über diese Seite durch, doch den folgenden Torschuss konnte Torwart Johannes Günter zur Ecke lenken. Keine volle Zeigerumdrehung später entschied der gut leitende Schiedsrichter Julian Schmid nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Sandro Bossert, der Henry Seeger auf die Reise schickte, auf eine Abseitsposition, die zumindest strittig war.

In diese gute Anfangsphase der Wittendorfer hinein fiel das Führungstor der Freudenstädter. Einen von Robert Ruoff getretenen Eckball verlängerte in der zehnten Minute Michael Schmelzle per Kopf zum 1:0 ins Wittendorfer Gehäuse. Dieses Führungstor spielte den Gastgebern in die Karten, die größtenteils damit beschäftig waren die Offensivbemühungen der Gäste einzudämmen. Der lang aufgeschossene Wittendorfer Lysander Skoda versuchte im Mittelfeld dem Spiel seiner Mannschaft Struktur zu geben, wurde aber immer wieder in Zweikämpfe verwickelt. Nach einem weiten Zuspiel von David Klein verfehlte Henry Seeger das Freudenstädter Gehäuse in der 28. Minute knapp. Auf der Gegenseite machte Dominik Graf nach einem Konter der Gastgeber einen Haken zu viel und so verpuffte diese gute Chance aus einem Konter ebenfalls. Fabio Weimer über rechts und der junge Patrick Ostojic auf der Seite gegenüber sollten Graf in der Offensive entlasten, was jedoch nur sehr selten gelang.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Szenario des Spiels. Freudenstadt stand hinten weiter kompakt. Jens Bertiller wechselte dann früh und brachte mit Patrick Fischer einen weiteren Defensivmann für Patrick Ostojic. Dafür rückte Daniel Ruoff eine Position weiter nach vorne. Wittendorf konnte weiter zu selten das von Johannes Günter gehütete Freudenstädter Tor in Gefahr bringen. Bereits Mitte der zweiten Halbzeit scheiterte Fabio Scarpa am gut reagierenden Freudenstädter Torhüter. Kurz zuvor hatte auf der Gegenseite Dominic Graf am gut reagierenden Wittendorfer und Ex-SpVgg- Keeper Lukas Finkbeiner seinen Meister gefunden.

Zu diesem Zeitpunkt hatten auch die Wittendorfer ausgewechselt. Patrick Haug sollte das Offensivspiel seiner Mannschaft beleben, was ihm aber nicht gelang. Auf der Gegenseite wechselte Jens Bertiller mit seinem Co-Trainer Simon Schau und Alessio Weimer ebenfalls zwei frische Kräfte ein. Eine der wenigen guten Aktionen der Gäste in der zweiten Spielhälfte machte Bastian Seufert mit seinem beherzten Tackling aus der 72. Minute gegen den durchbrechenden Sandro Bossert zunichte und klärte zum Eckball.

Kurz danach sorgte Eugen Remmel mit dem zweiten Treffer, wieder nach einem Eckball, acht Minuten vor dem Abpfiff für die Entscheidung. Remmel kam ähnlich wie beim Führungstreffer dabei fast unbedrängt zum Kopfball. Die Partie war nach dem 2:0 gelaufen und Freudenstadt brachte den Zwei-Tore- Vorsprung sicher über die verbleibende Spielzeit.

SpVgg Freudenstadt: Johannes Günter, Daniel Ruoff, Bastian Seufert, Pascal Fahrner, Robert Ruoff (67. Simon Schau), Michael Schmelzle (83. Simon Spissinger), Dominik Graf, Fabio Weimer (75. Alessio Weimer), Steffen Wurster, Eugen Remmel, Patrick Ostojic (54. Pascal Fischer).

SV Wittendorf: Lucas Finkbeiner, David Klein, Martin Schoch, Christopher Klein (83. Stefan Joos), Radion Eckert, Sandro Bossert, Henry Seeger (86 Lukas Wuzik), Lysander Skoda, Fabio Scarpa, Lucas Haug, Kai Totzl (66. Patrick Haug).

Zuschauer: 750.

Schiedsrichter: Julian Schmid.

Tore: 1:0 Michael Schmelzle (10.), 2:0 Eugen Remmel (82.).

Trainerstimmen

Jens Bertiller (SpVgg Freudenstadt):

"Der Sieg geht meiner Meinung nach unter dem Strich n Ordnung. Für uns war es wichtig, dass wir hinten zu Null gespielt haben. Die letzte Woche war nicht einfach für meine Mannschaft; um so wichtiger war der Sieg am heutigen Tag für uns."

Lukas Wuzik (SV Wittendorf):

"Man kann das Spiel meiner Mannschaft mit einem Satz am heutigen Tag beschreiben: Wir haben hier in Freudenstadt Lehrgeld bezahlt. Wir waren meiner Meinung nicht unbedingt das schlechtere Team, haben aber bei den beiden Gegentoren ganz schlecht ausgesehen und waren zu weit weg von den Gegenspielern. Vorne hat uns heute leider die Durchschlagskraft gefehlt."