Jugendfußball: Vereine melden auch wegen hoher Gebühren zu wenige Hallen / Beim Bezirks-Jugendstaffeltag bleiben viele Stühle frei

(uw). Genügend Stühle waren noch beim Bezirks-Jugendstaffeltag frei in der Hochdorfer Daxburghalle, um die 24 abwesenden Vereinsvertreter der 78 Vereine des Fußballbezirkes Nördlicher Schwarzwald aufzunehmen, die vorige Runde Jugendmannschaften im Spielbetrieb hatten.

Immerhin lag von zehn Vereinen eine Entschuldigung vor. Und vielleicht lag die schwache Teilnahme auch mit am ungewohnten Termin, der auf den Samstag mit Beginn um 10 Uhr anberaumt war. Eigentlich wollte ja den Staffeltag der SV Glatten ausrichten, der jetzt aber in die Vorbereitungsarbeiten für dessen Sportwoche gefallen wäre.

Um letzte Tagungsordnungspunkte der zweieinhalbstündigen Versammlung vorwegzunehmen: Man einigte sich für den nächsten Staffeltag, für den sich die SG Ahldorf-Mühlen beworben hatte, wieder auf den Freitagabend, der in der zweiten Juli-Hälfte 2019 in Mühlen sein wird, was die Versammlung einstimmig absegnete.

Bezirksjugendleiter Robert Schwarz begrüßte den Bezirksvorsitzenden Edgar Pakai aus Sulz-Bergfelden, den Ehrenamtsbeauftragten Hans-Dieter Leins aus Baiersbronn, Rico Neidinger und Erwin Schach von der Schiedsrichtergruppe sowie fast alle Staffelleiter, nachdem sich Uta Seeger und Rudolf Kittel im Urlaub befinden.

Nach der Begrüßung bat Robert Schwarz die Anwesenden, sich für die Totenehrung zu erheben, bei der er stellvertretend den kurz vor dem Staffeltag verstorbenen Uwe Karl nannte, Vorsitzender des FC Phönix Pfalzgrafenweiler und dort bis 2015 Jugendleiter.

Grußworte vom Abteilungsleiter Daniel Alber des Mit-Ausrichters Vollmaringen des Staffeltages folgten, der auf demnächst stattfindende Veranstaltungen in Vollmaringen hinwies, wie das Gäu-Pokalturnier (4. bis 6. August), das Fußballcamp (16. bis 18. August) und das Jugendturnier, den 6. Weiss und Nesch-Cup (7. bis 9. September). Bezirksvorsitzender Edgar Pakai bedankte sich in seinem Grußwort unter anderem bei allen Vereinen und ehrenamtlichen Helfern für deren geleistete Arbeit.

Mit ihren Berichten streiften die Jugendstaffelleiter Frank Hinterlang (A-Junioren), Harald Bosch (B-Jugend), Rudolf Schäfer (C-Junioren), Rudolf Kittel (D-Junioren) und Uta Seeger (E-Jugend) die vergangene Runde auf den Feld und in der Halle. Unisono wurde festgestellt, dass Feldverweise und Zeitstrafen in normalen Grenzen blieben. Allerdings wurden zu viele Spielverlegungen zu den ohnehin unvermeidlichen wetterbedingen Absagen registriert.

Nach langer Zeit wurde bei den A-Junioren die Bezirkshallenmeisterschaft wiederbelebt, allerdings nach Futsal-Regeln. Erster Austragungsort war die Sporthalle in Dornhan. Allerdings ist gemäß Staffelleiter Frank Hinterlang offenbar nicht jedes Halle für den Futsal geeignet. Bislang ist die B-Jugend in der Bezirkshallenrunde als einzige Altersklasse noch außen vor, was sich aber ändern soll.

Vier Mannschaften spielen höherklassig

Bezirksjugend-Spielleiter Kurt Schiller, der ohne Zweifel im Ausschuss die allermeiste Arbeit hat, berichtete, dass man sechs höher klassig spielende Teams im Spielbetrieb hatte. Übrig geblieben sind die B-Mädchen des SV Eutingen in der Oberliga, die A- und B-Junioren des TuS Ergenzingen in der Verbandsstaffel Süd, aus der der FC Horb abgestiegen ist, und die C-Junioren in der Landesstaffel 3, die die SpVgg Freudenstadt verlassen musste. In der Aufstiegsrunde zur den Verbandsstaffel der A-Jugend scheiterte die SpVgg Freudenstadt, und zur B-Jugend Vizemeister SGM Oberiflingen, nachdem Meister SGM Wittlensweiler verzichtet hatte.

Bei der D-Jugend-Talentrunde war der TuS Ergenzingen lange auf Meisterkurs, wurde aber letztendlich nur Vierter. Die Teilnahme ist für alle dort spielenden Teams nur für die Rückrunde gültig, die sich in der neuen Runde wieder in der Bezirksstaffel einreihen, in der sie vorher spielten.

Außer bei den B-Mädchen, die ein Entscheidungsspiel um den Titel austragen mussten, war im Bezirk kein weiteres Team von dieser Vorgehensweise der Meisterermittlung betroffen.

Die SGM Eutingen gewann unter 42 angetretenen Teams den VR-Talentiade-Cup, der auch in der kommenden Saison als Pflichtveranstaltung wieder ausgetragen wird. Für die Winterhallenrunde im Bezirk besteht wie jedes der Dauerbrenner. Die Vereine melden zu wenig Hallen, so dass wieder einmal die Reduzierung von Spieltagen droht. Kurt Schiller machte darauf aufmerksam, dass die Hallen in Dornhan, Freudenstadt, Horb, Freudenstadt, um nur einige zu nennen, auch den Ortsteilvereinen zur Verfügung gestellt werden müssten. Doch müsse man sich darum bei der zuständigen Gemeinde auch bemühen. Allerdings kritisierte er deutlich Beträge von 150 Euro aufwärts, die für einen Tag erhoben werden, als völlig überzogen, zumal die Hallenrunde zum offiziellen Spielbetrieb gehören und keine Privatturniere sind.

Dauerthema sei auch jedes Jahr die zögerliche und unvollständige Meldungen der Mannschaften über Internet mit dem Vereinsmeldebogen. Spielgemeinschaften erhalten oft eigentümliche Bezeichnungen. Die Abkürzung dafür hat der WFV zwar nicht von Beginn an festgelegt und das den Bezirken überlassen. Seit Jahren ist jedoch unmissverständlich die Abkürzung SGM festgelegt. "Die Zeiten der Bezeichnung JSG gehören der Vergangenheit an", so der Bezirksjugend-Spielleiter. Bei der F-Jugend und den Bambini sind die Spielgemeinschaften offiziell abgeschafft.

Auf einen Punkt wies Kurt Schiller hin, dass die Vereine je nach Ligazugehörigkeit eine bestimmte Anzahl von Mannschaft zu melden haben. Es gibt sogar einen Bezirksligisten mit keinem gemeldeten Jugendteam, kritisierte er. Und das verursacht Kosten bis in den vierstelligen Bereich: "Geld, das anderweitig in der Jugendarbeit besser angelegt wäre, scheint hier keine Rolle zu spielen", so Kurt Schiller. Neu ist, dass es seit dem 1. dieses Monats keine Spielerpässe mehr gibt. Die Spielberechtigungsliste ist immer mitzuführen. In den Fällen, wo das Lichtbild fehlt, hat der Spieler einen Ausweis vorzulegen. Der Abstieg muss künftig rigoros gehandhabt werden. Wer als Aufsteiger feststeht, steigt auch ab.

Rico Neidinger, Mitglied des Schiedsrichterausschusses, teilte mit, dass man aufgrund des Mangels an Unparteiischen sich bei der nächsten BJS-Sitzung damit befassen wird, welche Spiele noch besetzt werden können. Das werden wohl die Spiele der Bezirksstaffel sein. In den Leistungs- und Kreisstaffel, werde es eng.

Amtsträger bestätigt

Edgar Pakai war für die Entlastung zuständig, die en bloc einstimmig erfolgte, ebenso die Neuwahlen. Die bisherigen Amtsträger sind auch die neuen.