Maurice Tröndle (rechts) und der BSV Schwenningen wollen die Niederlage in Tübingen schnell vergessen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: Trotz guter Vorsätze kann sich Vasic hohe Auswärtsniederlagen nicht erklären

Mit guten Vorsätzen bereitete man sich beim BSV 07 Schwenningen auf das Gastspiel beim SV 03 Tübingen vor. Dass daraus wieder mal nichts wurde, hatte zwei entscheidende Gründe. Einer ist leicht erklärbar: Personell stand Trainer Djordje Vasic praktisch sein letztes Aufgebot zur Verfügung. Und dann sind es immer wieder diese Sonntagsspiele, bei denen sich der Tabellenletzte der Landesliga in schöner Regelmäßigkeit Packungen einfängt. "Woran das liegt, da hab ich keine Erklärung", rätselt der BSV-Coach schon die gesamte Saison über.

Stand Vasic im vorangegangenen Heimspiel gegen den SC Tuttlingen erstmals eine vollbesetzte Ersatzbank zur Verfügung, meldeten sich im Lauf der vergangenen Woche immer mehr Spieler ab, die aus privaten Gründen passen musste. Geradezu einsam und verlassen saßen neben Trainer Vasic nur noch Oldie und Sportkoordinator Thomas Preiser sowie Gökhan Sener als zweiter Torhüter auf der Bank.

Zu allem Übel traf der BSV Schwenningen auf einen enorm motivierten Gastgeber. Für den SV Tübingen geht es um die Meisterschaft, der Mitaufsteiger mischt ganz vorne mit. Bei derartigen Perspektiven keine Überraschung, dass die Mannschaft von SV03-Trainer nur so vor Tatendrang sprühte. "Von Anfang an war die Qualität der Tübinger zu erkennen", bekam auch Torhüter Markus Rössner zu spüren und wurde durch seinen Coach in der Bewertung bestätigt, dass der SV03 Personell um ein vielfaches besser aufgestellt sei. Die Vorgabe beim BSV, so lange wie möglich einen Rückstand zu vermeiden, war nach elf Minuten Makulatur. Christian Balde, an sich einer der Leistungsträger beim BSV Schwenningen, schien wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. Für ihn war es alles andere als ein Sonntag. Eigentor verursacht, zwei Elfmeter verschuldet – der Rasen des SV-Stadions war nicht dazu geeignet, um den Kopf in den Sand zu stecken, auch wenn Balde das am liebsten getan hätte.

Nach vorn ging beim Schlusslicht ebenso wenig. "Gegen das Bollwerk der Tübinger kamen wir weder an noch durch", musste BSV-Kapitän Rössner von seiner Position als Torhüter immer wieder erkennen. Dafür sorgte die SV03-Offensive für ordentlich Betrieb im und vor dem Strafraum der Gäste. Auch wenn zunächst die ganz zwingenden Möglichkeiten für den SV Tübingen nicht unbedingt vorhanden waren, lag der BSV dennoch bis zur Pause mit 0:3 im Hintertreffen. Die kompromisslose Spielweise von Balde hatte zwei Strafstöße zur Folge. Den ersten konnte sein Keeper noch abwehren, beim zweiten war Rössner machtlos und mit dem dritten Gegentor Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, waren die Fronten bereits geklärt. Rössner ärgerte sich zudem, "der zweite war niemals ein Elfmeter".

Groß Nachkarten würde nichts bringen, weiß BSV-Trainer Vasic, müsse man diese Niederlage einfach schnell abhaken. "Wir richten den Blick lieber nach vorn, auf unser nächstes Heimspiel. Da sind die zuletzt fehlenden Spieler wieder dabei, bestehen nicht nur bessere Alternativen, sondern wir wollen auch punkten". Auch BSV-Spielführer Rössner pflichtet dem bei. "Jetzt schauen wir auf nächsten Samstag und versuchen dann mit den ganzen Rückkehrern für eine Überraschung zu sorgen. Wir sind rechnerisch noch nicht abgestiegen und das heißt, dass wir am Samstag richtig Gas geben werden", gibt der Kapitän schon mal die Marschrichtung vor. Ein „Geheimnis" wüsste Djordje Vasic allerdings gern gelüftet, bevor er sein Trainerengagement zum Saisonabschluss beendet, was seine Jungs vor den sonntäglichen Auswärtsspielen im Frühstückskaffee haben, weil ihnen am Nachmittag die geistige Frische fehlt.