Auswärts nicht in Tritt kommen in diesem Jahr die Freudenstädter, hier Fabio Weimer im Spiel gegen Gechingen. Foto: mbu

Landesliga: SpVgg muss sich nach Niederlage gegen SV Böblingen immer weiter nach unten orientieren.

SV Böblingen – SpVgg Freudenstadt 2:0 (1:0). Während es für den SV Böblingen durch seinen dritten Sieg in Folge weiter nach oben geht, muss sich Freudenstadt immer mehr nach unten orientieren. Warum das bei beiden Teams so ist, war gestern im direkten Aufeinandertreffen gut zu beobachten.

Gleich auf drei Positionen sah sich der Gästetrainer Ingo Weil gezwungen, umzudisponieren. Im Tor vertrat Lucas Finkbeiner den eigentlichen Stammtorhüter Johannes Günter, der vor dem Spiel einen Schuss auf den Arm bekommen hatte. Außerdem musste Weil auf Michael Schmelzle wegen einer Grippe und Matthias Ade wegen Sprunggelenksproblemen verzichten. Das allein begründete aber noch nicht, dass sein Team vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel fand. "Vielleicht sind wir mit der Uhrumstellung nicht klargekommen, dass wir die ersten 45 Minuten verschlafen haben", scherzte Weil leicht schicksalsergeben. Bis auf eine gute Möglichkeit in der 20. Minute, als Fabio Weimer im Gestocher des gegnerischen Sechzehners den Überblick behielt, sein Schuss aber knapp am rechten Torpfosten vorbeischrammte, brachten die Gäste nämlich kaum Nennenswertes zustande.

Ganz anders die Böblinger. Nach zehn anfänglichen Minuten des Abtastens nahmen sie sich vor, das Tempo anzuziehen und erspielten sich Chance um Chance. Kaum in den Griff zu kriegen waren die flinken Außenspieler Ender Özcan, Marc Hetzel oder Sascha Raich. Letzterer tankte sich in der 20. Minute durch Freudenstadts Abwehr, erst am Elfmeterpunkt konnte sich ihm der glänzend aufgelegte Finkbeiner in den Weg stellen und machte die hochkarätige Möglichkeit zunichte.

Nur knapp fünf Minuten später nahm Özcan einen 30 Meter-Pass sehenswert im Strafraum volley an, das Spielgerät kullerte aber haarfein am rechten Pfosten vorbei. Es folgten im Minutentakt weitere große Möglichkeiten, am ehesten war Christian Mijic, in Szene gesetzt von Daniel Knoll, am ersten Tor dran, doch auch er verzog (34.). Umso bitterer, dass ein Fehler der Gastgeber zum 0:1 führte: In der eigenen Hälfte führte Kevin Braun einen Freistoß aus, spielte flach zum eigentlich erfahrenen Kapitän und Innenverteidiger Pascal Fahrner. Der ließ sich aber vom heraneilenden Marc Hetzel narren, der ihm den Ball abluchste, allein Richtung Tor lief und zur verdienten Führung traf (36.). Kurz vor Pausenpfiff hatte er sogar noch das 2:0 auf dem Fuß, Finkbeiner war aber wieder zur Stelle.

Mit mehr Offensivdrang ging Freudenstadt in Durchgang zwei, neben Dominik Graf und Fabio Weimer zog es nun auch Alessio Weimer immer weiter nach vorn, blieb aber erst auf der linken Seite, nachher im Tausch mit Fabio Weimer auf der rechten Seite glücklos, für ihn kam nach 65 Minuten Matthias Weimer. Der bediente auch gleich mal Dominik Graf, der fast durch gewesen wäre, ein Böblinger Innenverteidiger aber noch zur Ecke klärte. Den hereingebrachten Ball köpfte Kevin Braun dann im Anschluss neben das Gehäuse.

Besser machten es wiederum die Gastgeber. Einen Konter von Mijic klärten die Freudenstädter im letzten Moment noch zur Ecke, die brachte Knoll herein, Philip Kalmbach sprang am höchsten und köpfte zum 2:0-Endstand ein (80.).

Damit fällt Freudenstadt auf den elften Rang und ist mit 24 Zählern punktgleich mit dem GSV Maichingen, der nur durch das schlechtere Torverhältnis auf dem Relegationsplatz steht. Am Sonntag empfängt Freudenstadt nun den Ligadreizehnten aus Rottenburg. Da sollten dann dringend Punkte her.