Foto: Marc Eich

Oberliga: 0:0 beim SV Oberachern. Umkämpfte Partie. Abstand zu Tabellenführer Balingen wird größer. Mit Video

SV Oberachern – FC 08 Villingen 0:0. Der FC Villingen holte zum Auftakt nach der Winterpause im südbadischen Derby beim SV Oberachern einen Punkt. Mit dem gerechten Remis zeigte sich 08-Coach Jago Maric durchaus zufrieden.

Auf dem zum Teil rutschigen und kleinen Kunstrasen in Oberachern benötigten die Villinger einige Zeit, um richtig in die Gänge zu kommen. Dennoch besaß 08-Kapitän Benedikt Haibt die erste Chance der Partie. In der 11. Minute wehrte SVO-Keeper Julien Guthleber den Schuss des Nullachters aber zur Ecke ab. Zwei Minuten später atmeten die Villinger kräftig durch. SVO-Angreifer Gabriel Gallus hatte den in der Mitte freien Felix Armbruster maßgerecht bedient. Dessen Schuss aus acht Metern schlug Daniel Niedermann gerade noch von der Linie.

Anschließend bekamen die 360 Zuschauer – darunter etwa 80 Villinger Anhänger – hauptsächlich verbissene Zweikämpfe im Mittelfeld zu sehen. Gelungene Spielzüge blieben – genauso wie Torchancen – die Ausnahme. Dennoch hätte Oberachern in Führung gehen können – allerdings unter kräftiger Mithilfe von 08-Akteur Daniel Niedermann. Nach dessen zu kurzer Kopfballrückgabe zu Keeper Christian Mendes landete in der 32. Minute der Ball bei Nico Huber. Doch wohl zu überrascht, scheiterte dieser mit einem harmlosen Heber am Villinger Schlussmann. Je näher es dann allerdings in Richtung Pause ging, umso besser bekamen die Nullachter die Partie in den Griff. Dabei parierte Guthleber erneut einen Haibt-Schuss (35.). Bei der anschließenden Geng-Ecke köpfte Niedermann gegen den Pfosten. In der 37. Minute setzte sich Haibt im SVO-Strafraum durch. Bevor er vollenden konnte, kam er zu Fall. Schiri Andreas Reuter aus Frankfurt am Main ließ – trotz der heftigen Villinger Proteste – weiterspielen.

Nach dem Seitenwechsel wehrte zunächst Mendes einen Durmus-Schuss (54.) zur Ecke ab. Im weiteren Verlauf der Begegnung beschränkte sich Oberachern allerdings darauf, das eigene Tor abzusichern. Vorne wollten die Platzherren mit schnellen Gegenstößen die Nullachter überraschen. Doch die jetzt überaus aufmerksame Villinger Deckung ließ keine weitere Chance von Oberachern mehr zu. Allerdings wurde es für den Tabellenzweiten auch immer schwieriger, eine Lücke in der massierten SVO-Defensive zu finden. Nach einer Plavci-Flanke köpfte Cristian Gilés (65.) knapp daneben. In der 73. Minute setzte sich Haibt auf der linken Seite durch. Seine scharfe Hereingabe fand aber keinen Abnehmer.

In der Schlussphase wollte Jago Maric mit den Einwechslungen von Tobias Weißhaar für den angeschlagenen Benedikt Haibt sowie von Comebacker Danilo Cristilli anstelle von Cristian Gilés die Offensive etwas beleben. Kurz vor dem Abpfiff kam noch Pablo Gil, der zuvor auf der Bank Platz genommen hatte, für Nedzad Plavci. Am torlosen Remis änderte sich aber nichts mehr.

Durch das Unentschieden behaupteten die zweitplatzierten Nullachter den Vorsprung von fünf Punkten gegenüber Rang drei, der jetzt vom FSV Bissingen (ein Spiel mehr) belegt wird.

SV Oberachern: Guthleber – Keller, Schwenk, Fritz, Noe – Giardini (85. Daouri), Armbruster, Decherf, Durmus – Gallus, Huber.

FC 08 Villingen: Mendes – Serpa, Ovuka, Niedermann, Ceylan – Kaminski, Wehrle, Geng, Haibt (80. Weißhaar) – Gilés (86. Cristili), Plavci (88. Gil).

Schiedsrichter: Andreas Reuter (Frankfurt a. Main).

Gelbe Karten: Decherf/Wehrle.

Zuschauer: 360.

Seite 2: Trainerstimmen

Jago Maric, FC 08 Villingen

"Das war ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenig Spielfluss. Ich war sehr zufrieden damit, wie wir in die Zweikämpfe gegangen sind, zumal Oberachern eine robuste Mannschaft ist. Es hat aber einige Minuten gedauert, bis wir im Spiel waren. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden. Ich kann mit dem Punkt auch sehr gut leben. Immerhin konnten wir drei Wochen lang nicht auf dem Platz trainieren. Wir wussten auch nicht, wo wir stehen."

Mark Lerandy, Oberachern

"Wir können mit dem Punkt leben und haben wieder kein Gegentor bekommen. Bis zur 30. Minute hatten wir aber die eine oder andere Situation zu überstehen. Wir sind aber gut ins Spiel gekommen und hatten ein, zwei gute Chancen. Wir gehen dann mit einem verdienten Unentschieden in die Pause. In der zweiten Halbzeit gab es viele lange Bälle. Beide Mannschaften haben alles verhindert. Wir müssen jetzt schauen, in Freiberg wieder Punkte zu holen."

Nullachter-Topspieler

Benedikt Haibt

Beim FC Villingen zählte in Oberachern Kapitän Benedikt Haibt zu den absoluten Aktivposten in der Offensive. Haibt zeigte sich mit dem 0:0 – genauso wie Coach Jago Maric – durchaus zufrieden. "Auf diesem Punkt lässt es sich aufbauen. Wir müssen ja auch erst einmal schauen, wo wir stehen", meinte Haibt angesichts der langen Punktspielpause. Zudem sei die Vorbereitung aufgrund der winterlichen Verhältnisse ein einziges Improvisieren gewesen. "Ich war deshalb froh, dass wir jetzt endlich loslegen konnten." Seine eigene Leistung fand Haibt in Ordnung. "Mir fehlt aber noch etwas die Power", schränkte er ein. Bei einigen Aktionen habe er etwas Pech gehabt. "Zudem war es für mich auch ein Elfmeter, als ich im Strafraum einfach umgelaufen wurde." Fraglich war nach einem Schlag gegen den Oberschenkel vor der Pause, ob Haibt im zweiten Durchgang weitermachen kann. Der 08-Kapitän biss sich aber durch und wurde erst zehn Minuten vor dem Abpfiff durch Tobias Weißhaar ersetzt. Was die geplante Heimpartie am Samstag gegen Ravensburg betrifft, zeigte sich Haibt angesichts der "arktischen" Temperaturen und der noch bestehenden Eisschicht auf dem Kunstrasenplatz etwas skeptisch. "Wir trainieren aber natürlich so, als wenn wir spielen können", unterstrich er.