Hinter dem Einsatz von Tobias Weißhaar steht ein dickes Fragezeichen. Foto: Marc Eich

Oberliga: Vizemeister trifft auf Geheimfavorit. Patrick Haag ist eine Option.

FC 08 Villingen – SGV Freiberg (Samstag, 15 Uhr). Die Fans des FC Villingen können sich bei der Heimpremiere in der neuen Saison gegen den SGV Freiberg gleich auf ein heißes Duell freuen.

"Wir treffen auf einen Geheimfavoriten. Ich denke, das wird ein richtig schweres Spiel", meint 08-Coach Jago Maric.

Die "Wasenkicker" belegten in der vergangenen Runde – hinter den Villingern – Platz drei. In dieser Saison will das Team von Trainer Ramon Gehrmann noch weiter vorne landen. Allerdings ging der Start am vergangenen Wochenende mit einer 1:2-Heimniederlage gegen den FV Ravensburg daneben. SGV-Präsident Emir Cerkez bemängelte dabei die fehlende Einstellung bei einigen Akteuren.

Dagegen reichte es den Nullachtern bei der TSG Backnang zu einem 1:1. "Ich war damit zufrieden. Vor allem, weil wir nach einem Rückstand zurückgekommen sind", betont Maric. Dieser hofft, dass seine Mannschaft an die Heimstärke der vergangenen Runde anknüpfen kann, fordert aber auch Geduld für seine Elf. "Wir brauchen – vor allem nach einigen Ausfällen – noch Zeit", äußert der 08-Coach.

Weiterhin fehlen wird am Samstag Damian Kaminski. Dessen Rückenbeschwerden klingen einfach nicht ab. Yanick Haag ist noch für ein Spiel gesperrt. Hinter dem Einsatz von Tobias Weißhaar steht nach einer Muskelverhärtung aus der Partie in Backnang ein dickes Fragezeichen. Dagegen ist Patrick Haag eine Option für die Startelf. Der Neuzugang hat seinen Trainingsrückstand inzwischen aufgeholt. Am vergangenen Wochenende wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Auch Kamran Yahyaijan absolvierte in Backnang seine ersten Oberliga-Minuten. Für einen Einsatz von Beginn an ist es aber noch zu früh. Kapitän Benedikt Haibt konsultierte aufgrund seines lädierten Zehs unter der Woche die Praxis von Bayern-Arzt Müller-Wohlfarth in München. Wie am vergangenen Samstag ist er auf jeden Fall gegen Freiberg wieder dabei.

SGV-Trainer Ramon Gehrmann sieht seine Schützlinge beim ersten Auswärtsspiel bereits unter Druck. "Aber wir können mit diesem umgehen", versichert er. Am Mittwoch im WFV-Pokal beim Landesligisten Gröningen reichte es zu einem klaren 6:0-Erfolg. Dabei wurde intensiv rotiert.

Derweil will Maric den Freibergern kräftig Paroli bieten. "Wichtig wird es sein, dass wir so wie in den vergangenen Jahren agieren, also mutig, mit viel Power und Selbstbewusstsein."

Info: Der Gegner

SGV Freiburg

(me). Der SGV (Sport- und Gesangverein) Freiberg wurde am 26. Oktober 1973 nach einer Fusion des SGV Heutingsheim mit dem TSV Beihingen gegründet. Die Stadt Freiberg selbst besteht seit dem 1. Januar 1972 nach dem Zusammenschluss der drei Gemeinden Beihingen, Geisingen und Heutingsheim. Die Fußballer spielten seit 2001 neun Jahre lang ununterbrochen in der Oberliga. Dann jedoch folgte eine Berg-und Talfahrt. Nach der Abspaltung vom Hauptverein unter dem Namen SGV Freiberg Fußball im Jahr 2010 stiegen die "Wasenkicker" ein Jahr später aus der Oberliga ab. Unter dem anschließend von den A-Junioren des VfB Stuttgart verpflichteten Ramon Gehrmann gelang die sofortige Rückkehr ins Amateur-Oberhaus. Er formte aus dem Aufsteiger ein Spitzenteam, das in der Runde 2012/13 Dritter wurde. Doch vor dem Start in die Spielzeit 2013/14 verabschiedete sich Gehrmann überraschend zur U19 des Karlsruher SC. Was folgte, war ein enttäuschendes Abschneiden, das ein schnell rotierendes Trainerkarussell in Gang setzte. Auch vier Trainerwechsel verhinderten nach der Saison 2015/16 den erneuten Sturz in die Verbandsliga nicht. Dabei wurde am letzten Spieltag auch noch der FC Villingen durch einen 5:2-Sieg mit in den Abstieg gezogen. Wie den Nullachtern gelang dem SGV unter dem zurückgeholten Ramon Gehrmann, der die Ausbildung zum Fußball-Lehrer erfolgreich absolviert hatte, sofort der Wiederaufstieg. In der vergangenen Runde wurden die Freiberger Dritter. Jetzt soll sogar noch mehr herausspringen. Der gute Kader wurde punktuell weiter verstärkt. Allerdings blieb Gehrmann in der Vorbereitung nicht von einigen verletzten und angeschlagenen Spielern verschont.

Zugänge: David Müller (SV Stuttgarter Kickers), Leon Braun (FC Nöttingen), Maximilian Rohr (SSV Reutlingen), Marvin Alber (eigene U19), Serkan Uygun (Karagümrük/2. Liga Türkei).

Abgänge: Pascal Seil (VfL Nagold), David Kienast, Julian Schiffmann (beide TSG Backnang), Morgan Faßbender, Maximilian Wojcik, Amil Seferovic (alle unbekannt).