Benedikt Haibt sorgte gegen Spielberg für die Erlösung. Foto: Kienzler

Oberliga: Maric-Elf muss lange gegen SV Spielberg zittern. Erlösung und kollektiver Jubel erst in Schlussminuten. 

FC 08 Villingen – SV Spielberg 1:0 (0:0). Der ersatzgeschwächte FC Villingen benötigte im Duell mit dem abstiegsbedrohten SV Spielberg sehr viel Geduld, um sich durch einen späten Treffer den ersten 1:0-Sieg der Saison zu sichern.

Dies reichte, um als Dritter dem FSV Bissingen (2.) auf den Fersen zu bleiben.

Zum Abschluss der ersten "englischen Woche" fehlten 08-Coach Jago Maric am Samstag mit dem weiterhin gesperrten Nedzad Plavci, dem privat abwesenden Tevfik Ceylan sowie den angeschlagenen Daniel Wehrle und Danilo Cristilli gleich mehrere Spieler. Frederick Bruno ist ebenso noch außer Gefecht. Luca Crudo von der U23 war nach seinem Treffer gegen Bahlingen in der Startelf dabei.

Von Beginn an wurde deutlich, dass es für die Gastgeber ein hartes Stück Arbeit wird. Die disziplinierten Spielberger verteidigten mit zwei Viererketten und ließen den Villingern nur ganz wenig Raum. Die erste Möglichkeit besaßen die Gäste. In der 11. Minute wehrte 08-Keeper Christian Mendes einen Di Piazza-Schuss zur Ecke ab. Die zweite SVS-Chance vor der Pause hatte in der 24. Minute Phil Weimer. Er köpfte nach einer Ecke über das Gehäuse. Öfter tauchten die Spielberger bis zum Halbzeitpfiff dann aber nicht mehr im Villinger Strafraum auf. Auf der anderen Seite bissen sich die Platzherren immer wieder die Zähne am engmaschigen Abwehrverbund der Gäste aus. In der 19. Minute hatte Cristian Gilés jedoch bereits SVS-Keeper Valentin Heß überlaufen. Doch sein Rückpass fand in der Mitte keinen Abnehmer. Acht Minuten später marschierte Damian Kaminski über die rechte Seite. Dessen Zuspiel verlängerte Gilés per Hacke. Benedikt Haibt kam aber einen Schritt zu spät. Darüber hinaus blieben die Angriffsbemühungen der Gastgeber aber zu ungenau.

Erst nach der Pause wurden die Nullachter etwas druckvoller. Crudo (48.) scheiterte nach einem Kaminski-Zuspiel an der Latte. Nach einem Gilés-Freistoß köpfte Tobias Weißhaar (55.) über den Querbalken. In der 73. Minute wehrte Heß nach einem Gilés-Solo gerade noch ab. Zwischendurch hatte Mendes bei der einzigen Gästechance im zweiten Durchgang gegen Alexander Zimmermann (50.) pariert. Auf Seiten der Villinger versuchte Coach Jago Maric mit der Einwechslung von frischen Akteuren, das wenig durchschlagskräftige Angriffsspiel seiner Elf zu beleben. Als auch die toll anfeuernden 08-Fans auf der Stehtribüne bereits mit einem torlosen Remis rechneten, verlängerte nach einem Einwurf in der 82. Minute Weißhaar den Ball per Kopf. Gilés leitete im Strafraum weiter zu Haibt, der aus fünf Metern zum erlösenden 1:0 einschoss. Der Torjubel wurde allerdings von einem Wermutstropfen begleitet. Daniel Niedermann verletzte sich nach dem Anspiel am eigenen Strafraum so schwer am Knöchel, dass er mit einer Trage vom Feld gebracht werden musste.

Bei einem Konter in der 94. Minute hätten die Villinger fast noch nachgelegt. Doch der eingewechselte Volkan Bak setzte den Ball aus der Drehung hauchdünn am Pfosten vorbei.

FC 08 Villingen: Mendes – Gil, Ovuka, Niedermann, (85. Ketterer), Serpa (77. Wagner) – Haibt, Geng (65. Stark), Weißhaar, Kaminski – Crudo (71. Bak), Gilés.

SV Spielberg: Heß – Feger, Benz, S. Müller, R. Müller – Di Piazza, Knorn, Weimer, Marton – Hasel (88. Leinemstoll), Zimmermann (81. Daum).

Tor: 1:0 Benedikt Haibt (82.).

Schiedsrichter: Timo Lämmle (Kernen).

Gelbe Karten: Weißhaar, Gilés, Serpa/Benz, Leimenstoll.

Zuschauer: 700.

Nullachter-Topspieler

Benedikt Haibt

Wenn man 08-Kapitän Benedikt Haibt am dringendsten braucht, ist er zur Stelle – wie beim "goldenen" 1:0-Treffer gegen Spielberg. Ein noch späteres Tor war ihm beim 2:1-Erfolg gegen Neckarsulm gelungen. "Wir haben jetzt aus den letzten zwei Spielen sechs Punkte geholt und sind wieder in der Spur", stellte er nach dem Sieg gegen Spielberg erleichtert fest. Man habe gewusst, dass es für Spielberg um sehr viel gehe. "Wir haben damit gerechnet, dass sie so tief stehen und über Konter zum Erfolg kommen wollen."

Man habe dann spielerisch wenig Lösungen gefunden, um die Defensive der Gäste in Verlegenheit zu bringen. Ein wenig geärgert hat Haibt in diesem Zusammenhang die Anspruchshaltung einiger Zuschauer. Diese hätten nach einer halben Stunde schon gefordert, mehr nach vorne zu gehen. "Wir können nicht jeden Gegner wegputzen. Wir sind Aufsteiger. Da muss man auch einmal mit einem 1:0 zufrieden sein", bat der Kapitän um Verständnis.

Stimmen

Tobias Winter, SV Spielberg:

"Das war ein absolut ausgeglichenes Spiel. Wir hatten eine gute Ordnung und haben wenig zugelassen. Villingen hatte Probleme, Chancen herauszuspielen. In der Offensive haben bei uns aber die Entschlossenheit, ein bisschen Glück und die Galligkeit gefehlt. Dies war das einzige Manko. Und natürlich haben wir beim Villinger Einwurf, der zum Gegentor führt, geschlafen. Sonst hätten wir einen Punkt mitgenommen, den wir uns verdient hätten."

Jago Maric, FC 08 Villingen:

"Das war sicherlich kein gutes Spiel von uns. Von der Frische her und personell hat es bei uns gefehlt. Die Jungs haben aber alles probiert. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass wir glücklich gewonnen haben – und es war das mit Abstand schlechteste Heimspiel. Das Tor ist glücklich gefallen. Ich hoffe, der eine oder andere verletzte Spieler kommt zurück. Wir müssen uns jetzt drei Tage gut erholen, denn am Mittwoch gegen Ravensburg wird es ein ganz schweres Spiel."