Torjäger Luca Waldschmidt hat sich beim SC Freiburg in den Fokus großer Klubs gespielt. Foto: Eibner

SC Freiburg: Ob diese oder erst nächste Saison: Irgendwann wird der Stürmer wechseln.

Luca Waldschmidt hat spätestens als Torschützenkönig der U21-EM in Italien im Sommer das Interesse vieler Klubs in Europa geweckt. Beim SC Freiburg sind zwar alle entspannt – ganz ausschließen können sie einen späten Wechsel allerdings auch nicht.

Der Saisonstart von Luca Waldschmidt war so gut wie sein Sommer. Bei der U21-EM in Italien wurde der 23-Jährige Torschützenkönig und beeindruckte mit starken Leistungen für die Junioren-Nationalmannschaft – und auch im Trikot des SC Freiburg zeigt der Angreifer mit den lockigen Haaren seine Klasse. Beim 3:0 gegen den FSV Mainz 05 traf er zum Auftakt in die Bundesliga, im DFB-Pokal erzielte er das Siegtor gegen Energie Cottbus. Wie lange das so weiter geht? Das ist offen. Wohl bis zum 2. September – denn da schließt das Sommertransferfenster.

"Ich als Mitspieler hoffe natürlich, dass er bleibt. Als Fußballfan wünsche ich mir aber auch, dass er Nationalspieler wird und einen Riesen-Weg geht", sagte Mitspieler Nils Petersen erst vor wenigen Tagen in einem Interview bei t-online. "Einen Wechsel zu einem Champions-League-Klub könnte man ihm nicht übelnehmen. Es ist auch unsere Aufgabe, Spieler wie Luca zu finden, nach Freiburg zu lotsen und irgendwann dann wieder für gutes Geld zu verkaufen."

Später Wechsel möglich

Zwar haben Waldschmidt und der Verein betont, dass sie davon ausgehen, dass der 23-Jährige seine zweite Saison in Freiburg spielen wird – ganz ausgeschlossen haben beide einen späten Wechsel aber auch nicht. "Wenn irgendetwas Außergewöhnliches kommen sollte", sagte Waldschmidt selbst zu dem Thema. Sportvorstand Jochen Saier meinte, es gebe "natürlich Schmerzgrenzen als SC Freiburg".

Sollte also doch noch ein Klub einen hohen zweistelligen Millionenbetrag bieten, könnten sich die Freiburger dem kaum verschließen. Die gute Nachricht für alle Fans: Danach sieht es laut Saier aber derzeit nicht aus. Deswegen wird Waldschmidt auch wohl seinen Teil dazu beitragen können, dass der SC gegen den Aufsteiger SC Paderborn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gut spielt und womöglich gewinnt.

Beste Bedingungen

Seine Torgefahr und Spielfreude hat sich Waldschmidt erhalten können, trotz oder vielleicht auch wegen der für ihn durch die EM kurzen Sommerpause. "Ein paar Tage mehr Urlaub wären auch nicht verkehrt gewesen, aber ich nehme ein positives Gefühl mit", sagte er kurz nach seiner Rückkehr zum SC. Das Ziel ist klar: Nach neun Toren und drei Vorlagen in 30 Spielen der vergangenen Saison, davon 16 von Beginn an, will er häufiger zur Startelf gehören und treffen.

Christian Streich jedenfalls lässt sich von einem möglichen Abschied seines Stürmers nicht stressen. Ohnehin geht der Cheftrainer davon aus, dass Waldschmidt in Freiburg die besten Bedingungen hat, um sich ein weiteres Jahr zu verbessern und zu entwickeln. "Ich habe mit Luca fünf Minuten über unsere grundsätzliche Haltung gesprochen, wir waren zu hundert Prozent übereinstimmend – vielleicht waren es auch nur drei Minuten", sagte der SC-Coach bereits vor dem Spiel gegen Mainz. Grundsätzlich ist aber auch Streich klar: "Wenn irgendwas vom Himmel fliegt, dann schauen wir es an."