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Tobias Heizmann, einer der beiden Trainer des SV Seedorf, vor dem Landesliga-Relegationsspiel gegen die SF Gechingen über eine perfekte Saison und die Aufstiegschancen

Am Sonntag zählt es für die Sportfreunde Gechingen. Schaffen Sie im Relegationsspiel der Landesliga doch noch den Klassenerhalt? Der Gegner ist mit dem SV Seedorf, der vergangene Saison abgestiegen war, kein Unbekannter. Nun nimmt die Mannschaft des Trainerduos Tobias Bea und Tobias Heizmann einen neuen Anlauf.

Herr Heizmann, bei Ihnen geht es in dieser Woche Schlag auf Schlag. Am Donnerstag das Endspiel im Bezirkspokal, am Sonntag dann das Landesliga-Relegationsspiel...

Es sind schon harte zwei Wochen für uns gewesen. In denen hatten wir jetzt insgesamt fünf Entscheidungsspiele. Erst der letzte Bezirksliga-Spieltag, an dem wir mit dem Unentschieden gegen Winzeln die Meisterschaft verspielt haben. Dann die beiden Entscheidungsspiele gegen die SG Herzogsweiler-Durrweiler und Croatia Reutlingen. Jetzt kommen noch das Pokalfinale und das Relegationsspiel gegen Gechinngen. (Das Gespräch fand vor dem Pokalendspiel am Donnerstag statt, Anm. d. Red.) Das ist zwar ein hartes Programm, aber für solche Spiele spielen wir letztlich auch Fußball.

Mit dem Relegationsspiel am Sonntag im Hinterkopf, wie gehen Sie da das Pokalfinale an, werden da die wichtigen Spieler eher nicht zum Einsatz kommen?

Es ist ja ganz klar dass, wenn man die beiden Wettbewerbe miteinander vergleicht, das Spiel am Sonntag deutlich wichtiger ist. In die Saison haben wir ein ganzes Jahr Arbeit investiert. Doch wir werden auch am Donnerstag so auftreten, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Wir haben einen sehr guten Kader, mit dem wir auch beide Spiele positiv gestalten können.

In der vergangenen Saison waren Sie aus der Landesliga abgestiegen. War der direkte Wiederaufstieg das klare Ziel in dieser Runde?

In der Saison, in der wir aus der Bezirksliga aufgestiegen sind, hatten wir genauso wie heute eine super Truppe. Damals sind uns dann drei absolute Leistungsträger ausgefallen, die in der kurzen Zeit nicht zu ersetzen waren. Da war es für alle klar, dass es gegen den Abstieg geht. Nach dem Abstieg hatten wir dann trotzdem keinen einzigen Abgang, was für den Zusammenhalt der Mannschaft spricht und zeigt, dass wir auch in diesem schwierigen Jahr nicht alles falsch gemacht haben. Wir wollten in der Bezirksliga dann auf jeden Fall oben mitspielen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass auch die ersten beiden Plätze möglich sind, wenn wir eine gute Saison spielen. Dann ist es für unsere sehr junge Mannschaft eine fast perfekte Runde geworden und deshalb spielen wir wieder um den Aufstieg.

Ein Sieg fehlt Ihrer Mannschaft noch für den Wiederaufstieg. Da wollen Sie sich im letzten Moment sicher nicht noch die Butter vom Brot holen lassen?

… das würde ich vielleicht sagen, wenn wir gegen eine Mannschaft spielen würden, die zwei Klassen unter uns spielt und wir klarer Favorit sind. Gegen einen Landesligisten sieht die Welt jedoch anders aus. Ich denke die Chancen stehen bei 50:50.

Ist Ihre Mannschaft psychologisch nicht im Vorteil. Immerhin haben Sie eine super Saison gespielt und in den Entscheidungsspielen zwei starke Konkurrenten ausgeschaltet.

Wir haben auf der einen Seite vielleicht gerade einen guten Lauf und einen leichten mentalen Vorteil. Dafür sind die Gechinger der Landesligist und damit das klassenhöhere Team. Zudem hatten die den Vorteil, dass sie uns in den beiden Entscheidungsspielen beobachten konnten.

Mit Croatia Reutlingen haben Sie gegen eine ganz spielstarke Mannschaft gewonnen, davor gegen die SG Herzogsweiler in Unterzahl einen 0:1-Rückstand aufgeholt...

In solchen Spielen sind oft Kleinigkeiten ausschlaggebend. Mit zehn Mann gegen Herzogsweiler noch vier Tore geschossen zu haben, das war schon eine sehr gute Leistung. Aber wir wussten, dass es gegen Croatia nochmal eine Spur härter wird. Spielerisch waren die auch sicher die bessere Mannschaft. Aber es gewinnt halt nicht immer die Mannschaft, die mehr Ballbesitz hat. Wir haben sie in den entscheidenden Momenten zu Fehlern gezwungen und uns damit den Sieg auch verdient.

In der vergangenen Saison haben Sie zweimal gegen die Sportfreunde Gechingen gespielt, einmal 1:1 und einmal 0:1. Was ist Ihnen aus diesen Spielen in Erinnerung geblieben?

Das, was eigentlich jeder über Gechingen weiß, dass Bastian Bothner der wichtigste Mann ist, der viele Tore macht. Aber auch die spielen mit elf Mann und auch ein Spieler wie er kann nur dann funktionieren, wenn er mit Bällen gefüttert wird. Wir wissen, dass wir in diesem Spiel ans Limit gehen müssen. Dann haben wir die Chance, gegen Gechingen zu gewinnen. Die Mannschaft, die es schafft am Sonntag eine Top-Leistung abzurufen, die wird das Spiel auch gewinnen.   Die Fragen stellte Kevin Schuon.