Fingerzeig: Vollmaringens Nico Nesch bejubelt einen Treffer gegen Oberiflingen. Am Sonntag machte der Allrounder im Derby gegen den SV Gündringen den Unterschied und trug mit seinem Treffer zum 2:0 zum Sieg seiner Mannschaft bei. Foto: Archivfoto: Burkhardt

Bezirksliga: Nico Nesch vom SV Vollmaringen trifft im Derby gegen den SV Gündringen vom Punkt.

Es kam nicht oft vor, dass der SV Vollmaringen gegen den befreundeten SV Gündringen eines der Derbys so dominiert hat wie am Sonntag, dazu noch auf dem Gelände des Nachbarn. Einer der Garanten für den ungefährdeten 2:0-Erfolg der Klarner-Truppe war Co-Spielertrainer Nico Nesch.

Und der 1,88 Meter große Allrounder konnte selbst der gelb/roten Karte, die er zwei Minuten nach seinem Elfmetertor in der 80. Minute erhielt, noch etwas positives abgewinnen: "Am kommenden Spieltag an Gründonnerstag bin ich im Urlaub, da stört die Sperre eigentlich nicht", sagt der Vollmaringer pfiffig lächelnd nach dem Derbysieg.

Zwei Kreuzbandrisse, sieben Bänderrisse am Sprunggelenk, ein Schlüsselbeinbruch, zwei Nasenbrüche und drei Gehirnerschütterungen – seine Verletztenmisere, die er hinter sich hat, gleicht einem Mixed Martial Art- Kampfsportler. Mancher hätte da aufgesteckt, nicht aber der willensstarke Vollmaringer. In der Jugend spielte der gelernte Versicherungskaufmann, der momentan noch ein berufsbegleitetes Studium zum Betriebswirt macht, schon höherklassig bei Vereinen wie dem VfL Herrenberg, dem TuS Ergenzingen und dem VfL Nagold.

Größter Erfolg mit Nagold

Bei Letzterem erlebte er unter dem verstorbenen Trainer Walter Baur seinen wohl größten sportlichen Erfolg. Seinerzeit Traf der damalige A-Jugendspieler mit dem VfL Nagold im WFV-Pokalfinale auf den VfB Stuttgart. Nach einem 4:4 in der Verlängerung nagelte Nesch im Elfmeterschießen den Ball mit Urgewalt an die Latte. "Manche Leute behaupten das Gebälk in Renningen wackelt immer noch", sagt Vater Norbert. Nagold verlor zwar das Elfmeterduell, bleibt aber dennoch eines der sportlichen Höhepunkte des Allrounders Nesch.

Überhaupt sind die Neschs eine sportliche Familie. Vater Norbert ist zumindest bis Saisonende wieder als Trainer bei den Eutinger Verbandsligafrauen eingestiegen, Schwester Jana, eine gelernte Physiotherapeutin, spielt auch beim SV Eutingen. Und sollte mal wegen sportlicher Niederlagen keine gute Stimmung in der Familie herrschen, hält Mutter Beate "als gute Fee" die familiären Bande zusammen.

Nico Nesch spielte bei den Aktiven des VfL Nagold in der Verbandsliga, ehe es ihn auch studiumsbedingt und wegen beruflicher Weiterbildungen zu seinem Heimatverein SV Vollmaringen zog. Der spielte damals noch in der Kreisliga A. Mit seinem Heimatverein ging es aber dann ins Bezirksoberhaus. Dass der 28-jährige VfB- und Tattoofan auch den Schalk im Nacken sitzen hat oder etwas abergläubisch ist, sieht man daran, dass ab und zu sein Vater Norbert im Spielbericht als Ersatztorwart auftaucht, der mit 62 Jahren aber nicht im Entferntesten daran denkt, im Kasten von Vollmaringen aufzutauchen, aber man dadurch angeblich immer siegreich ist. Doch sei’s drum, zuletzt in Gündringen hat es ja bestens funktioniert.

Zur Person:

Name: Nico Nesch.

Geburtsdatum: 13. Januar 1991.

Beruf: Versicherungskaufmann.

Position: Innenverteidiger.

Stationen: VfL Herrenberg, TuS Ergenzingen, VfL Nagold, SV Vollmaringen.

Größter sportlicher Erfolg: WFV-Pokalendspiel mit der A-Jugend des VfL Nagold gegen den VfB Stuttgart, Aufstieg mit Nagold in die Verbandsliga.

Größe: 1,88 Meter.