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Regionalliga: Wer vertritt Hessen in der Relegation? / 08-Präsident Leo Grimm hofft auf einen bebenden Friedengrund

Der Schock von Lahr – 1:2 im SBFV-Pokal-Finale gegen Verbandsliga-Spitzenreiter Linx – ist noch nicht ganz überwunden, da steht dem FC 08 am Sonntag, 3. Juni, schon der nächste Höhepunkt bevor. Dann beginnt für Villingen die Aufstiegsrelegation in die Regionalliga. Allerdings werden die Nullachter erst am Donnerstag, 31. Mai, wissen, ob sie am 3. Juni im heimischen Friedengrund gegen den noch nicht feststehenden Vertreter Hessens oder in Pirmasens antreten müssen.

"Sollten wir am Sonntag, 3. Juni, ein Heimspiel haben, dann hätten wir nicht einmal Zeit für den Vorverkauf. Das ist natürlich aus unserer Sicht nicht gerade ideal gelöst", kann 08-Präsident Leo Grimm die Spielplangestaltung der Aufstiegsrelegation in die Regionalliga Südwest nicht wirklich nachvollziehen.

Bisher steht nur fest, dass an Fronleichnam (Donnerstag, 31. Mai, 14 Uhr) der Tabellenzweite der Hessenliga den Fußballklub (FK) 03 Pirmasens erwartet. Erst nach dem Abpfiff des ersten Relegationsspiels erfahren die Nullachter, wie ihr Programm aussehen wird. Sicher ist nur, dass die Villinger in Pirmasens spielen und den Hessenligisten empfangen. Bei einem Sieg oder einem Unentschieden des FK Pirmasens im ersten Spiel erwarten die Villinger am Sonntag, 3. Juni (14 Uhr) den hessischen Vertreter und reisen am Mittwoch, 6. Juni (18.30 Uhr), nach Pirmasens. Sonst geht es am 3. Juni nach Pirmasens, bevor es am 6. Juni in Villingen zum Showdown gegen den Hessenligisten kommen würde.

"Wir warten nun einfach ab, wann und gegen wen wir jeweils spielen werden. Diese Relegation wird für uns auf jeden Fall ein tolles Erlebnis", hofft Leo Grimm, dass dann der heimische Friedengrund bebt. "Ich rechne dann schon mit mindestens 3000 Zuschauern in unserem Heimspiel."

Während also in Baden-Württemberg (FC 08 Villingen) und in der Oberliga Rheinland Pfalz/Saar (FK Pirmasens) in Sachen Relegationsteilnehmer alles klar ist, braucht Hessenligist TSV Lehnerz am Samstag beim FSC Lohfelden (10.) wohl einen Sieg, um seinen zweiten Platz zu verteidigen. Der FC Bayern Alzenau hat bisher zwar zwei Punkte weniger auf dem Konto, würde Lehnerz aber mit einem Sieg gegen SV Buchonia Flieden (11.) – aufgrund des besseren Torverhältnisses – sonst noch überholen, so in der Relegation auf Pirmasens und Villingen treffen.

Übrigens – der FC 08 Villingen wird wohl mit gleich zwei Teams an Aufstiegsrelegationen teilnehmen. Die Landesliga-U23 hat ja ebenfalls den zweiten Platz bereits sicher. "So etwas gab es bei uns noch gar nicht, dass wir mit zwei Mannschaften bei Aufstiegsspielen dabei sind. Das ist jetzt schon eine herausragende Leistung", stellt Leo Grimm klar.

Peter Tretter, der Coach des FK Pirmasens, hat die Villinger schon zwei Mal beobachtet. "Ich habe sie in Neckarsulm und beim Karlsruher SC unter die Lupe genommen. Die Nullachter verfügen über eine spielstarke und technische versierte Mannschaft, die auf einigen Positionen – gerade in der Offensive – sehr stark besetzt ist", war Tretter von den Villingern durchaus beeindruckt.

Dieser hat auch den TSV Lehnerz, der in der Hessenliga die besten Chancen auf Rang zwei hat, beobachtet. "Das ist eine Mannschaft, die stabil steht und vorne mit ihren drei, vier ganz schnellen Leuten auf das Umschaltspiel setzt." Ähnlich sieht er die eigenen Stärken. "Auch wir setzen auf das Umschaltspiel, dazu sind wir zweikampfstark", geht Tretter, schon seit 2012 Chefcoach des FK Pirmasens, von einer spannenden und ausgeglichenen Relegation aus. "Alle drei Teams, sollte Lehnerz dabei sein, sehe ich auf einem vergleichbaren Niveau. Da wird es auf die Tagesform ankommen", vermutet der Coach, der mit Pirmasens auch schon Regionalliga-Zeiten miterlebte. "Der Unterschied zwischen Oberliga und Regionalliga ist enorm. Dort sind Halbprofi- oder sogar Profibedingungen notwendig. Das ist natürlich für viele Vereine ein enormer finanzieller Kraftakt, da man sich als Aufsteiger auch mit fünf, sechs Neuen verstärken muss. Aber die Gegner sind auch lukrativer", betont Peter Tretter im Gespräch mit unserer Zeitung.