Auch von zwei Ergenzinger Gegenspielern kaum zu bremsen war am Sonntag der Wittendorfer Henry Seeger. Foto: Burkhardt

Spieler des Tages: Winter-Zugang Henry Seeger ist beim SV Wittendorf nicht mehr wegzudenken.

Jung, schnell, dynmisch und mit einer herausragenden Übersicht ausgestattet, so könnte man Henry Seeger am besten beschreiben. Der pfeilschnelle Flügelspieler des SV Wittendorf war einmal mehr der überragende Mann auf dem Platz.

Durch seine exzellenten Pässe setzte er gegen den TuS Ergenzingen ein ums andere Mal seine Mitspieler perfekt in Szene. So legte er einmal mehr etlich Torschüsse auf und sorgte mit einer scharfen Hereingabe von der Grundlinie für die 1:0 Führung. Von seinen gefürchteten Tempodribblings machte der Wittendorfer Winter-Neuzugang auch im "Spiel des Tages" häufig gebrauch. So war es auch nicht verwunderlich, dass er abermals nur durch ein Foulspiel zu stoppen war und damit den Elfmeter zum 2:0 herausholte. "Ich war es schon immer gewohnt oft gefoult zu werden, aber in dieser Liga wird man noch ein paar Mal mehr von den Beinen geholt", meinte Seeger.

"Sind auch in der Lage, die Meisterschaft zu gewinnen"

Klar, in der Hinrunde dieser Saison spielte der 19-Jährige noch beim TSG Balingen in der Oberliga, "Dort ging vorallem sehr viel über das Spielerische, in der Bezirksliga ist es sehr viel zweikampfbetonter", beurteilt der auf den Außen flexibel einsetzbare Seeger mit Blick auf die Veränderungen zur Rückrunde.

Die Zeit bei der TSG habe ihn sehr geprägt und "fußballerisch habe ich dort sehr viel gelernt". Vor allem in der Jugend konnte der Youngster des SV Wittendorf in Balingen große Erfolge feiern. So gewann er dort zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den wfv-Pokal und belegte mit seiner Mannschaft einen starken vierten Platz in der EnBW-Oberliga der A-Junioren.

Nun ist er auf bestem Wege mit dem SV Wittendorf eine neue Erfolgsgeschichte zu schreiben. Mit vier Punkten Vorsprung bei einem Spiel weniger als der engste Verfolg aus Sulz geht man mit einer breiten Brust an die kommenden Aufgaben im Kampf um die Meisterschaft. "Unsere Mannschaft hat ein sehr großes Potenzial. Wir sind ein starkes Team, und wenn wir unsere Leistung weiter halten können sind wir auch in der Lage die Meisterschaft zu gewinnen.", berichtet der Sportmanagement-Student über seine Mannschaft, "doch es kann noch alles passieren."

Entscheidend dafür werden die kommenden Spiele sein, "Wir haben zwei schwere Auswärtsspiele vor uns; wenn wir dort Punkte holen sieht es aber sehr gut aus." Für ihn selbst wäre das höhere Niveau kein Neuland mehr und auch seine Mannschaft sieht er gewappnet für das Abenteuer Landesliga: "Wenn wir aufsteigen sollten, denke ich dass unser Team sehr gut aufgestellt ist. Jeder hier hat das Zeug dazu in der Landesliga zu spielen und es wird jeden Spieler noch einmal extra pushen, wenn wir es schaffen sollten." Bei sich selbst sieht der junge Außenspieler noch Entwicklungspotenzial, "Besonders im Abschluss kann ich mich noch verbessern, da fehlt mir oft das Glück. Meistens suche ich anstatt abzuschließen lieber noch einen Mitspieler zum querlegen."

Auch abseits vom Fußballplatz begann vor kurzem ein neuer Lebensabschnitt. Vor zwei Wochen begann der 19-Jährige sein Studium im Bereich Sportmanagement in Karlsruhe. Dort teilt er sich mit seinem Mannschaftskollegen Robin Huss eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Nähe des Hauptbahnhofs. Fest steht, dass er am liebsten mit einem Beruf der etwas mit Sport zu tun hat, später sein Geld verdienen will.

Von klein auf immer nur Fußball im Kopf

Der leidenschaftliche Fan des VfB Stuttgart unterstützt, inwiefern er nicht auf dem Fußballplatz steht, das Malergeschäft seines Vaters. Wenn er aber auch dort nicht zu finden sein sollte, wird man ihn vermutlich im Fitnessstudio antreffen, dies sei neben dem Fußball sein größtes Hobby. Nur als kleiner Junge ist er dem Fußball einmal fremdgegangen, "Ich war mal für eine kurze Zeit in der Leichtathletik, aber merkte dort schnell, dass ich viel lieber auf dem Fußballplatz stehe." Zum Glück, wird sich Trainer Lukas Wuzik denken, denn auch in Zukunft wird der Trainer der Wittendorfer auf seinen Youngster setzen.

Auch wenn er erst seit ein paar Monaten wieder seine Schuhe für den SV Wittendorf schnürt, so hat Henry Seeger schon oft gezeigt, warum er als eines der größten Talente gilt. Mit seinen 19 Jahren ist er aus dem Team des Tabellenführers nicht mehr wegzudenken und gemeinsam mit seinen langjährigen Weggefährten und guten Freunden Lucas Haug und Lysander Skoda, mit denen er bereit für die SpVgg Freudenstadt und die TSG Balingen spielte, steht eine große Zukunft für den SV Wittendorf bevor. Mit Henry Seeger hat man sportlich und auch menschlich einen echten Toptransfer getätigt, der mit seiner Art zu spielen begeistern kann.