Nur noch ein Gerippe ist das Dach des Hauses in der Fohrenstraße. Acht Studierende sind obdachlos geworden. Foto: Liebau

Haus einsturzgefährdet. Obdachlose Studierende erhalten viel Unterstützung. Kleiderkammer lindert erste Not.

Furtwangen - Eine Welle der Hilfsbereitschaft erreicht derzeit die acht Studierenden, die beim Brand am Freitagnachmittag in der Fohrenstraße große Teile Ihres Hab und Gutes verloren haben.

"Wir haben mehrere Anfragen von Bürgern, in wie weit sie den Betroffenen helfen können", berichtet Furtwangens Hauptamtsleiter Marcel Schneider auf Anfrage. Wie berichtet hat der Brand am Freitag das Dach- und Obergeschoss des Hauses vernichtet, die unteren Geschosse sind nicht mehr bewohnbar. Das Haus sei einsturzgefährdet, berichtete die Polizei.

"Also wenn ihr keinen Schlafplatz findet, dann kommt zu uns!"

Sieben Studenten konnten die ersten Nächte bei Kommilitonen verbringen, eine Person hat die Stadt vorübergehend im Gasthaus Ochsen einquartiert. "Wir hätten natürlich alle Brandopfer unterbringen können, wir haben für solche Zwecke ja auch Wohnraum und Mittel, aber die sieben Studenten haben die Unterkunft bei ihren Kommilitonen zunächst bevorzugt", berichtet Schneider.

Natürlich ist das kein Dauerzustand. Am Dienstag hat die Stadt mit den Brandopfern zum Gespräch im Bürgerbüro eingeladen. Dort soll der weitere Bedarf besprochen werden.

Auch Soforthilfe gab es aus dem Rathaus. "Stadtsheriff" Hermann Fengler hat für soziale Notfälle eine Kasse, aus der ganz unbürokratisch Geld gespendet werden kann. Das wurde von einigen Betroffenen auch dankend in Anspruch genommen, wie Schneider berichtet.

Damit die Opfer sich einkleiden konnten, organisierte das Rote Kreuz außerdem eine Fahrt in die Kleiderkammer nach Donaueschingen.

Zur Seite steht das Rathaus auch mit verwaltungstechnischen Dingen, da einige Studierende ihre Papiere verloren haben. "Da gibt es zum Beispiel den Fall einer Person, die die doppelte Staatsbürgerschaft hat und ihre Pässe beim Brand verloren hat . Da helfen wir natürlich, soweit wir können", so der Hauptamtsleiter.

Hilfe kommt auch von den Studenten. Der AStA (allgemeiner Studentenausschuss) hat auf seiner Facebook-Seite den Betroffenen Schlafplätze angeboten. Die Sudierenden schreiben: "Wir vom AStA möchten mit diesem Post unser herzliches Beileid ausdrücken. Außerdem möchten wir unsere Feldbetten und vielen Decken, die wir haben, zur Verfügung stellen, damit die Betroffenen nicht auf dem Boden schlafen müssen." Angeboten wurde auch, in der alten Cafeteria zu übernachten. Im A-Bau seien Duschen, die benutzt werden können.

Ein Angebot, dass allerdings nicht genutzt werden musste, wie Jutta Neumann, Pressesprecherin der HFU, auf Anfrage berichtet. Der AStA will weiterhin helfen und schreibt mit aufmunternden Worten: "Wenn ihr sonst noch dringend was braucht, dann meldet euch bei uns im Büro, wir bekommen das gemeinsam hin!"