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Dieter Meyer veröffentlicht Broschüre / Recherchen sind nicht einfach

Dieter Meyer hat eine Broschüre rund um das Thema Mühlen in Furtwangen verfasst. Seine Recherche gestaltete sich dabei nicht immer leicht.

Furtwangen. Ein Mühlen-Virus hat ihn erfasst. Dieter Meyer widmet sich in seiner neuen, 80-seitigen Broschüre den Mühlen in Furtwangen und Schönenbach.

Der jahrzehntelang aktive Wanderwart des Turnvereins ist viel mit der Kamera unterwegs, er liebt die Landschaft und Natur und die Menschen darin. Umfangreich hat er Informationen, Geschichten und alte Fotos zu Mühlen gesammelt. Kaum jemand weiß, dass es einmal so viele Mühlen in Furtwangen gab, so seine Einführung.

Die Mühlen bei BKS, am Ganter- und Bühlhof, das Wasserrad der Firma Köpfer, sowie die Mühle beim Winterhalderhof im Hohtal beschreibt er in der Broschüre.

Egal welcher Art eine Mühle ist, strahlen sie für Meyer einen Hauch Mystik aus, gibt es doch unzählige Lieder und Gedichte über Mühlen, die in seinem Werk ebenso Platz finden.

Furtwangen war aufgrund seiner topografischen Lage bestens für Nutzung der Wasserkraft geeignet. Viele größere Höfe hatten ihre eigene Wassermühle, der Bauer war Selbstversorger, mahlte sein Korn und sägte das nötige Bauholz selber.

Schwer sei es gewesen, die alten Standorte der Mühlen aufzufinden. An der Schmiedebrücke an der Breg hat Meyer das einzige Relikt der ehemaligen Mühlen- und Wasserturbinen-Epoche in Furtwangen gefunden.

Der Gewerbekanal wurde im Zuge der Stadtkernsanierung im Juni 1999 freigelegt und der Mühlstein mit einer Tafel aufgestellt. 15 Standorte beschreibt er auf Schönenbacher Gemarkung. Großen Raum nimmt dabei die Mühle beim Hofbauernhof ein, die auch für ein Sägewerk genutzt wurde, das Innere ist heutzutage Vereinsheim des Angelvereins Furtwangen.

Über 500 Jahre im Besitz der Familie Hepting ist der Erhardenhof. Dabei interessiert Meyer auch die Geschichte der Höfe und Familien, die eng mit den Mühlen verbunden sind. An der Beckenmühle, im Volksmund "D’ Schönenbacher Beck", konnte man laut Broschüre noch nach 1970 vor allem die beliebten "Bierewecken" kaufen.

Auch der Ursprung der AMS Uhrenfabrik, das Mayerhaus im Schönenbacher Talgrund ist ausführlich beschrieben. Es wurde 1833 erbaut, 1841 ist als Gründungsdatum der Firma AMS Uhrenfabrik genannt.

Meyer stellt darüber hinaus auch fotografisch Relikte vor, Mühlsteine als Zierde und letzte Zeugen einer langen Epoche und listet auch verschiedene Mühlentypen auf.

Die Broschüre im Din-A4-Format ist reich bebildert, alte Aufnahmen, Postkartenmotive und aktuelle Fotos geben einen Einblick in die gefundenen Standorte und dessen dramatische Veränderungen. Neben reichlich Bildmaterial sind auch Gedichte und Liedtexte rund um Mühlen aufgenommen, Witze und Geschichten finden ebenfalls Raum.

Die Mühlen werden ihn wohl so schnell nicht loslassen, er organisiert privat Mühlen-Führungen und es gebe noch viel zu entdecken. Parallel beschäftigt er sich mit der Hexenverfolgung im Oberen Bregtal. Seine nunmehr vierte Broschüre ist für zehn Euro zu erwerben. Verkaufsstellen sind die Papeterie Besenfelder, Mory’s Hofbuchhandlung, Weltladen-Buchladen und die Museumsgaststätte "Arche".