Studium generale: Greta Wagner referiert an HFU

Furtwangen. "Besser Arbeiten mit leistungssteigernden Medikamenten? Selbstoptimierung in der Wettbewerbsgesellschaft" lautet der Titel des nächsten Studium-Generale-Vortrags am Donnerstag, 27. April an der Hochschule Furtwangen. Greta Wagner spricht dazu ab 20 Uhr im Hörsaal I 0.17 am Campus Furtwangen, Unterallmendstraße 21; der Eintritt ist frei.

Einige verschreibungspflichtige Psychopharmaka wie Ritalin werden auch von Menschen ohne medizinische Diagnose eingenommen mit dem Ziel, sich besser konzentrieren zu können. Die Wirkung von Stimulanzien ist begrenzt, sie vermögen lediglich Wachheit und Motivation zu steigern und führen so bei den Konsumenten häufig zu einer lediglich subjektiv empfundenen kognitiven Leistungssteigerung.

Betrachtet man jedoch die Anforderungen an die eigene Selbststeuerung und Selbstaktivierung, wird deutlich, dass der Konsum jener "Motivation-Enhancer" auch als Reaktion auf ein zentrales Problem heutiger "Arbeitssubjekte" verstanden werden kann.

Auf der Grundlage von Interviews mit Konsumenten leistungssteigernder Medikamente in Frankfurt, Berlin und New York widmet sich Greta Wagner im Vortrag den sozialen Praktiken des Neuroenhancement. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Ihr Buch "Selbstoptimierung. Praxis und Kritik von Neuroenhancement" ist in der Reihe des Instituts für Sozialforschung im Campus Verlag erschienen.