Die Sonneneinstrahlung nimmt im Juni in der Regel zu. Ab der Sommersonnenwende am 21. Juni werden die Tage wieder kürzer. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Wetter: Niederschläge und Sonne bleiben im Rahmen / Schneefall in der ersten Woche des Monats

Ausnahmsweise war es mal wieder zu kühl: Der Mai war in nunmehr 14 Monaten erst der zweite Monat, der kälter war als normal. Die Niederschläge und die Sonne lagen im Mai nahe beim langjährigen Mittelwert.

Furtwangen. Seit April 2018 ist es fast schon zur Regelmäßigkeit geworden, dass die Monate zu warm sind. Nur der Januar hatte eine Ausnahme gemacht – und nun auch der Mai. Mit einer Mitteltemperatur von 7,5 Grad an der Wetterstation auf dem Kussenhof war der Monat in Furtwangen um 1,8 Grad zu kühl. Kälter war der Mai zuletzt 2013 gewesen.

 Andererseits könnte man auch sagen: Es war ein Mai fast wie in den 80er Jahren. Damals lag der Mittelwert für diesen Monat in Furtwangen noch bei 8,1 Grad, zwei Jahrzehnte später kam der Mai im Mittel bereits auf 10,4 Grad. Im aktuellen Jahrzehnt erreichte der Mai einen Durchschnittswert von 9,4 Grad.

Frost nicht ungewöhnlich

 Mit minus 4 Grad wurde am 6. Mai der Tiefstwert des Monats gemessen. Ungewöhnlich sind solche Frostwerte um diese Jahreszeit in Furtwangen nicht, der tiefste Maiwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 wurde sogar mit minus 6,5 Grad ermittelt. Sehr mäßig blieb in diesem Jahr der Monatshöchstwert: Am 22. und ebenso am 31. Mai wurden Mittagswerte von 19,5 Grad registriert. Der Rekordwert früherer Jahre lag um diese Jahreszeit bei 27,5 Grad.

 Mit dem Kälteeinbruch in der ersten Maiwoche hatte es sogar noch mal etwas Schnee gegeben; am 4. Mai wurden auf dem Kussenhof vier Zentimeter gemessen. Solche Schneemengen im Mai sind zwar nicht grundsätzlich ungewöhnlich in den mittleren Schwarzwaldlagen, aber sie sind inzwischen selten geworden. Zuletzt 2012 gab es im Mai eine solche Schneedecke. Allerdings waren auf den Tag genau 40 Jahre zuvor, am 4. Mai 1979, sogar 19 Zentimeter verzeichnet worden.

 Die Niederschläge beliefen sich im zurückliegenden Mai auf 156 Liter pro Quadratmeter und lagen damit wenige Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert von 150 Litern. Mit 40,5 Litern pro Quadratmeter war der 20. Mai der regenreichste Tag des Monats. Und auch der Folgetag brachte mit 32,6 Litern noch ganz ansehnliche Mengen Wasser für die Quellen der Region. Die Sonneneinstrahlung blieb im gesamten Monat unterdessen mit rund 140 Kilowattstunden pro Quadratmeter um einige Prozent unter dem langjährigen Mittelwert.

Zeit für eine Bilanz

 Mit dem Juni hat nun nach Definition der Meteorologen der Sommer begonnen. Zeit also für eine Wetterbilanz des Frühjahrs: Mit einer Durchschnittstemperatur von 5,3 Grad war das Frühjahr 2019 um 0,2 Grad zu warm, aber damit gleichwohl das kälteste Frühjahr seit 2013. In der Vergangenheit war der Frühling mitunter noch deutlich kälter, 1984 erreichte mit 2,1 Grad den niedrigsten Wert. Am wärmsten war das Frühjahr 2003 mit 7,6 Grad.

 Die Niederschläge summierten sich in den vergangenen drei Monaten auf 493 Liter pro Quadratmeter und lagen damit um 16 Prozent über dem Normalwert. Die Sonneneinstrahlung entsprach im Frühling in der Summe ziemlich genau dem statistischen Erwartungswert. Auf den bisherigen Jahresverlauf bezogen, stellt sich 2019 aktuell wie folgt dar: Temperaturen um 0,5 Grad im Plus, Niederschläge durchschnittlich, Sonne mit minimalem Überschuss.

Furtwangen (bj). Pünktlich mit dem Juni wurde es dann in Furtwangen wärmer. Im Mittel ist nun eine Temperatur von 12,7 Grad zu erwarten, wobei Frost noch den ganzen Monat über möglich ist; am 30. Juni 1984 wurde es sogar nochmal bis minus 0,5 Grad kalt. Spitzenwerte bis 33 Grad, gemessen 2002, sind andererseits auch möglich.  

Die Niederschläge summieren sich im Mittel auf 137 Liter pro Quadratmeter, bei bisherigen Extremen von 26 Litern (2003) und 325 Litern (2016). Die größte Tagesmenge wurde am 7. Juni 2016 mit 76,5 Litern gemessen.

Die Sonneneinstrahlung erreicht im Mittel 159 Kilowattstunden pro Quadratmeter, womit der Juni nur deswegen knapp hinter dem Juli zurückbleibt (163 Kilowattstunden), weil er einen Tag weniger hat.

Die täglichen Spitzenwerte werden naturgemäß zur Sommersonnenwende am 21. Juni erreicht.

Bis zu neun Kilowattstunden pro Quadratmeter sind in Furtwangen am längsten Tag des Jahres bei idealen Wetterverhältnissen möglich.