Die Bewirtschaftung des Stadtwaldes beschäftigte den Gemeinderat. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Forstverwaltung: Revierförster und Betriebsstellenleiter berichten über Entwicklungen

Der Leiter der Betriebsstelle Schwarzwald bei der Forstverwaltung in Triberg, Philipp Weiner, und der Furtwanger Revierförster Stefan Schultis waren zu Gast im Gemeinderat.

Furtwangen. Sie berichteten über die Bewirtschaftung des Stadtwalds. Schultis ist seit einem halben Jahr zuständig für das Furtwanger Revier, da Förster Richard Kugele ein Sabbatjahr eingelegt hat. Ab Sommer 2019 wird er die Aufgaben wieder übernehmen.

Vorgelegt wurde dem Gemeinderat eine Aufstellung der zu erwartenden Kosten und Erlöse, die dann der Gemeinderat auch unverändert in den Haushaltsplan 2019 übernahm. Aus dem Verkauf rechnet man im kommenden Jahr mit 303 000 Euro. Demgegenüber stehen Kosten für verschiedene Maßnahmen vom Waldschutz über die Pflege der Wege, verschiedene Steuern und Beiträge bis zu den Verwaltungskosten für den Nichtstaatswald in Höhe von 185 000 Euro. Philipp Weiner rechnet für das kommende Jahr mit einem Überschuss von etwa 118 000 Euro.

Auf Bitte der Verwaltung fiel Weiners Bericht relativ kurz aus. Im Frühjahr werde es eine ausführliche Information für den Gemeinderat geben.

Im Zentrum steht dann vor allem die aktuell durchgeführte Zwischenprüfung nach fünf Jahren, also der Halbzeit für die Forsteinrichtung, den Wirtschaftsplan für den Wald für jeweils zehn Jahre.

Stefan Schultis berichtete dann, dass in diesem Jahr Sturm und Käfer wieder einen großen Einfluss auf die Bewirtschaftung hatten. 1300 geplant eingeschlagenen Festmetern stehen 1700 Festmeter Sturmholz und 1500 Festmeter Käferholz gegenüber. Deshalb wurde auch für den Plan 2019 wieder ein Risiko-Puffer eingebaut.

Das Thema Käfer lasse sich nicht abschätzen. Allerdings bestehe die Gefahr, dass nach diesem Käferjahr bei einem trockenen Winter und Frühjahr die Käfer schon früh sich wieder weiter verbreiteten, ein heißer Sommer würde ihnen erneut zugutekommen. Nur Kälte und Nässe würde hier etwas bremsen.

Mit Sturmholz müsse man in dieser Höhenlage jedes Jahr rechnen. Beim Überblick über den Wald zeige sich, dass viel Starkholz, also besonders dicke Baumstämme, vorhanden sind, so Schultis. Hier gebe es derzeit eine Absatzmöglichkeit, die man nutzen sollte. Die geplanten Neupflanzungen habe man wegen der andauernden Trockenheit zurückgestellt.

Schultis schilderte auch die verschiedenen Bereiche, in denen Pflegemaßnahmen geplant sind. Im Bereich Katzensteig wird beispielsweise ein Wald-Streifen am Rand der Talaue im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme des Naturschutzes durch Laubholz ersetzt. Schließlich ging er noch darauf ein, dass zwei Unternehmer, die immer eng mit dem Forstamt zusammenarbeiteten, in diesem Jahr tödlich verunglückt sind, was im ganzen Revier für große Betroffenheit gesorgt habe.

Ulrich Mescheder (UL) machte deutlich, dass er eine gewisse Ehrfurcht empfinde, wenn es bei der Baum-Ernte um Wald im Alter von 130 Jahren geht, also aus den Zeiten der Gründung des Kaiserreichs. Angesprochen von den Gemeinderäten wurde auch noch einmal das Problem der Trockenheit und der Käferplage. Bei einem solch trockenen Wetter wie schon einmal 2003 habe der Käfer leichtes Spiel.