Stellvertretend für alle Akteure sind hier im Bild die Interpreten am Marimbaphone zu sehen: Justin Hemer, Manuel Perenthaler und Moritz Kemmerle. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendmusikschule: Konzert der Fortgeschrittenen begeistert

Furtwangen. 50 Jahre Jungendmusikschule (JMS) wurden mit einem Konzert der Fortgeschrittenen im katholischen Pfarrsaal gefeiert. Gute Musik, angenehme Stimmung und organisierter Ablauf prägten den Freitagabend.

Ute Kloppert begrüßte die Gäste und den Stellenwert musikalischer Bildung stellte Bernd Rimbrecht heraus, denn alle Einser-Abiturienten waren Jugendmusikschüler.

Den Auftakt machte Sophie Scholl (Querflöte) mit dem Presto des Potsdam-Konzertes des berühmten Flötisten Johann Joachim Quantz, begleitet durch Streicher und Spinett. Beachtlicher Ton, differenzierte Dynamik und gute Atemtechnik überzeugten. Ein weiterer berühmter Flötist war der Franzose Michel Blavet. Von ihm spielte Sophia Hall, zusammen mit Lehrerin Ute Kloppert, Teile der Sonate a-Moll.

Einen schönen Klang verbreiteten die Altblockflöten bei treffenden Tempi und Ornamentik. Viel unterhaltsame Musik schrieb Hans Zander, darunter den Klarinettenmuckel, der durch die Geschwister Sonja und Simon Link mit Schwung und musikalischem Witz interpretiert wurde. Webers Opus 33 stand auf dem Programm für die Klarinettistin Kim Schrenk, ein umfangreiches Variationswerk mit Walzer, folkloristischen Anklängen, opernhaften Momenten, virtuosen Läufen und einer herausragenden Kadenz.

Zwei unterschiedliche Stilrichtungen vertrat Jennifer Tolksdorf mit voluminösem Ton ihrer Klarinette: das Allegro molto aus dem B-Dur-Konzert von Carl Stamitz mit klassischem Anstrich und das melancholische "Modéré" aus Milhauds "Scaramouche" mit eingängigem Thema. Modernen Gesang boten Nikolina Kosanovic und Pia Schartel, die sich selbst an Gitarren begleiteten, "con handy obligato". Leider war die Übertragungsanlage unzulänglich, aber die beiden Sängerinnen bewiesen gute Nerven und starke Stimmen, die sie gekonnt bei "Are you mine", "Arctic Monkeys", "Breezeblocks" und "Brothers" einsetzten. Justin Hemer, Moritz Kemmerle und Manuel Perenthaler gingen gekonnt mit Marimbaphon, Drumset, Congas, Bongos, Rasseln und anderen Schlagidiophonen um. Das "Trio-Mar" vermittelte Gamelang-Feeling und rhythmisch bewegt kam "African dance" herüber. Sven Morutzan bestätigte sich wieder als Pianisten-Talent. Die reife Wiedergabe von Chopins berühmten Fantaisie-Impromptu (op. 66) begeisterte. Thomas Schwarz verkörperte schließlich eine andere Generation und gefiel mit Salonmusik des 19. Jahrhunderts bei "Andante et Mazurka" des unbekannten Alexandre Dufau. Ein Lob verdiente die Pianistin Oksana Sebova, die einige Vorträge einfühlsam begleitete, teils orchestralen Klang verbreitete und für Elan und Stimmung sorgte.

Hinter dem Konzert standen verschiedene Lehrer der JMS: Elisabeth Kölle (Flöte), Jens Willi (Schlagzeug), Bernd Rimbrecht (Klarinette), Monika Biwald (Gesang), Sabine Pander (Klavier), Elias Zuckschwerdt (Klarinette) und Ute Kloppert (Flöte).