Nach Firmenangaben verursachte ein defekter Gasmelder den Alarm bei der Firma Siedle. Foto: Liebau

Gasalarm bei Firma Siedle in Furtwangen: Neun Arbeiter eingeschlossen. Rund 100 Kräfte im Einsatz.

Furtwangen - Großalarm in der Furtwanger Innenstadt. Rund 100 Einsatzkräfte aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis rückten am Mittwochabend aus, weil in der Firma Siedle ein Gasleck vermutet wurde. Nach Firmenangaben war allerdings nur ein defekter Gasmelder schuld.

Einen gehörigen Schrecken bekamen die Einwohner rund um das Siedle-Areal an der Bregstraße. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Rotes Kreuz war ausgerückt, weil befürchtet wurde, dass Menschenleben in Gefahr war. In sozialen Netzwerken war schon von Evakuierung der Anwohner die Rede.

Überhöhte Werte an Stickstoff gemeldet

Wie Feuerwehrkommandant Jürgen Scherzinger im Gespräch berichtet, ging kurz nach 20 Uhr eine Alarmmeldung ein. Im Fabrikationsgebäude sei von einem Messgerät ein zu hoher Stickstoffwert registriert worden. "Als sich herausstellte, dass mehrere Arbeiter das Gebäude nicht verlassen konnten und unklar war, ob es Verletzte gibt, wurde Großalarm ausgelöst" so Scherzinger.

Während Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten die Arbeiter über eine Brandschutzschleuse evakuierten, trafen ständig Fahrzeuge mit Blaulicht und Sirene ein. Neben der Feuerwehr Furtwangen, die mit 20 Mann ausrückte, war der Katastrophen-Führungsstab des Schwarzwald-Baar-Kreises mit 25 Personen und das Rote Kreuz mit ebenfalls 25 Personen vor Ort.

"Unsere Atemschutzträger haben dann alle Räume nach Personen durchsucht" berichtet Scherzinger, aber außer den neun Arbeitern befand sich niemand mehr im Haus. Die Polizei betonte, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestand. Da keine auffälligen Werte mehr gemessen wurden, zog die Wehr gegen 23.30 Uhr wieder ab.

Stickstoff ist an sich ein harmloses, weil ungiftiges Gas. Rund 75 Prozent unserer Atmosphäre besteht daraus. Es ist farb-und geruchslos. Ist die Konzentration in der Atemluft allerdings zu hoch, besteht Erstickungsgefahr.

Wie Clemens Jesenitschnig, Siedle-Firmensprecher, gestern mitteilte, sei die Ursache für den Alarm ein defekter Gasmelder gewesen. "Es ist zu keinem Zeitpunkt Gas ausgetreten, der Sensor funktionierte nicht richtig und löste den Alarm automatisch aus", so der Firmensprecher. Das bei Siedle lagernde Stickstoffgas werde zur Produktion von Leiterplatten benötigt, etwa in einem Laserschneidegerät.