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Einsatz in Rohrbach. Besorgte Anwohnerin alarmiert Wehr. Kommandant erklärt richtiges Verhalten.

Furtwangen - Die Feuerwehr ist am Montag zu einem Einsatz nach Rohrbach ausgerückt. Schnell stellte sich dieser als harmlos heraus. Dennoch: Feuerwehrkommandant Manfred Hoch erklärt, warum selbst beim kleinsten Verdacht der Griff zum Hörer ratsam ist.

Es ist Montagabend, kurz nach 18 Uhr. Aus Furtwangen und Rohrbach kommend, rücken die Feuerwehrmänner an und versammeln sich im Balzenhofweg. Zwischen den Baumwipfeln auf dem Berg sind Rauchschwaden zu erkennen. Schnell ist die Ursache geklärt: Ein Landwirt verbrennt am Dreifaltigkeitsbergweg am Waldrand Reisig – zwar kontrolliert, aber unangemeldet.

Vorfälle wie diese ereignen sich laut Manfred Hoch etwa zwei bis drei Mal im Jahr. Für den Kommandanten hat die Anwohnerin, die die Feuerwehr alarmiert hat, vorbildlich gehandelt. "Man sollte es jederzeit melden, wenn man einen Brand oder Rauch sieht", erklärt er.

Bürger sollen ihre Beobachtungen jederzeit melden

Im Ernstfall zähle für die Einsatzkräfte jede Minute. Deshalb rät Hoch davon ab, zuerst auf eigene Faust die Brandursache zu ermitteln. Schließlich habe es das Jahr über bereits längere Trockenzeiten gegeben. In solchen Fällen könne selbst ein im Auto abgestelltes Gras eine Wiese in Brand setzen.

Während es sich in Rohrbach um einen tatsächlichen Brand gehandelt hat, erlebt die Feuerwehr auch immer wieder Fehlalarme. So schlagen beispielsweise Brandanlagen aufgrund eines technischen Defekts an. "Wir sind dennoch froh, dass es die Anlagen gibt", erklärt der Kommandant. Denn nichts und niemand melde einen Brand schneller.

Durch den technischen Fortschritt sei die Zahl der Fehlalarme zurückgegangen. "Diese Anlagen werden immer besser", meint Hoch. Fälle, in denen trotz der entsprechenden Meldung keine Rauch- oder Brandentwicklung vorliege, kommen laut dem Feuerwehrchef etwa zehn bis 15 Mal im Jahr vor.

Doch für Hoch gilt: Lieber rückt die Feuerwehr einmal zu viel als einmal zu wenig aus. Man wolle nicht den Eindruck erwecken, dass die Bürger ihre Beobachtungen für sich behalten sollen. "Der Melder ist nicht dazu verpflichtet, den Einsatz zu zahlen", stellt er im Hinblick auf mögliche Kosten klar.

Rauchentwicklung darf nicht unterschätzt werden

Wenn daher beispielsweise im Nachbarhaus der Rauchmelder zu hören ist, sollte vorsorglich die Feuerwehr gerufen werden – auch, wenn kein Rauch zu erkennen ist. Die Experten sondieren dann vor Ort die Lage: Ob Rauchgeruch in der Luft liegt, die Haustüre erwärmt ist oder man etwas durch die Fenster sehen kann.

Wenn man sich in einer brennenden Wohnung befindet, so Hoch, sollte man erst nach Absetzen des Notrufs die Brandbekämpfung ins Auge fassen. Auch die Rauchentwicklung dürfe nicht unterschätzt werden, da die giftigen Gase schnell zur Ohnmacht führen können. "Lieber ans Fenster stehen und sich bemerkbar machen", sagt Hoch im Hinblick auf den Ernstfall. "Und immer Ruhe bewahren. Das ist das Wichtigste."