Der leitende Regierungsschuldirektor Thomas Steiner (links) überreicht Schulleiterin Ursula Kiefer die offizielle Entlassungsurkunde. Rechts im Bild Ehemann Hubertus Kiefer. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

OHG: Schulleiterin Ursula Kiefer geht nach zehneinhalb Dienstjahren in den Ruhestand

Nach zehneinhalb Jahren wurde kurz vor Schuljahresende in einer mehrstündigen Feier Oberstudiendirektorin Ursula Kiefer als Leiterin des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschule verabschiedet.

Furtwangen. Die Feier bekam einen besonderen Touch, da auf Wunsch von Ursula Kiefer die meisten Besucher im Look der Zwanziger Jahre erschienen waren. Die Verabschiedung aus dem Dienst als Schulleiterin übernahm der leitende Regierungsschuldirektor Thomas Steiner vom Regierungspräsidium Freiburg (dem früheren Oberschulamt).

Er hob zu Beginn hervor, welch langen Weg Ursula Kiefer im Lauf der Jahre zurückgelegt habe: Täglich 80 Kilometer von Hüfingen nach Furtwangen ergeben über das Schuljahr hinweg rund 22 000 Kilometer und damit in den mehr als zehn Jahren eine Strecke von mehr als 200 000 Kilometern. Aus den Akten wie aus eigener Erfahrung wisse er, dass Ursula Kiefer während ihrer 44 Dienstjahre immer fair gewesen sei. Ganz wichtig für sie sei aber auch das Familiennetzwerk mit ihren sechs Buben gewesen.

Er erinnerte kurz an ihren Werdegang, begonnen mit dem Studium der Fächer Deutsch und Französisch in Konstanz und dem Referendariat in Rottweil und am Hoptbühl. Sie habe sich während ihrer Dienstzeit immer sehr vielseitig engagiert, leitetet zum Beispiel Theater-Arbeitsgemeinschaften. Steiner überreichte die offizielle Entlassungsurkunde, unterzeichnet von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Bürgermeister Josef Herdner hob darauf ab, dass Ursula Kiefer die Erziehung als wesentlichen Auftrag gesehen habe. Sie wollte damit Werte, Wissen und auch Bildung weitergeben. Und so war es nur logisch, dass sie irgendwann den Weg zum Höchsten einschlug, nämlich zum nächstgelegenen Gymnasium des Landes, und gleich noch mit einer Realschule. Er habe seit seinem Dienstantritt 2010 immer hervorragend mit ihr zusammenarbeiten können.

Auch für die Weiterentwicklung der Schule habe sich Kiefer sehr eingesetzt. In ihre Zeit fiel nicht zuletzt auch die Einrichtung der sehr erfolgreichen Bildungsmesse. Als Dank überreichte Herdner im Namen der Stadt ein Gemälde des Lehrer-Kollegen Rolf Wehrle. Im Namen aller Schulleiter des oberen Bregtals dankte auch der geschäftsführende Rektor Frank Wallner Ursula Kiefer für ihr Engagement und die wichtige Begleitung. Sie habe ihre Sache "klasse" gemacht. Allerdings könne er sich Ursula Kiefer ohne ihre Aktivitäten im OHG nicht vorstellen.

Mit einer rätselhaften Geschichte über eine Pokerrunde im Büro der Direktorin verabschiedeten sich die Lehrer- kollegen und überreichten neben weiteren originellen Geschenken auch einen Gutschein für Krimi Dinner, eine große Leidenschaft von Ursula Kiefer.

Im Namen der Eltern würdigte die Vorsitzende des Elternbeirates Bianca Fattler den Einsatz von Ursula Kiefer, die "der Schule ihren Stempel aufgedrückt hat". Von Seiten der Eltern erhielt sie einen Theater-Gutschein für Freiburg. Vorsitzender Rudi Schätzle vom Freundeskreis der Schule betonte die konstruktive und ideenreiche Mitwirkung in diesem Gremium. Zwei Sprecherinnen der Schüler bescheinigten Ursula Kiefer, dass sie die verschiedenen Projekte immer unterstützt und aktiv begleitet habe. Und auch Walter Belser, Geschäftsführer des Furtwanger Skiinternats, lobte die tolle Zusammenarbeit mit dem OHG als wichtigem Partner. Denn neben dem Sport sei auch die schulische Bildung für die jungen Sportler von entscheidender Bedeutung.

In ihrem Schlusswort machte Ursula Kiefer deutlich, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Ruhestand gehe. Es sei gut, mehr Zeit für Familie und Freizeit zu haben, sie habe aber ihre Arbeit immer gerne und mit viel Freude gemacht. Ein großer Dank galt allen, die an dem Programm der Feier mitgewirkt hatten, und ebenso denen, die im Lauf der zehn Jahre so gut mit ihr in der Schule zusammengearbeitet hätten.

Die Feier wurde umrahmt von zahlreichen Programmpunkten. Schulchor, Orchester, Solo-Sänger aus den Reihen der Lehrer und sogar ein Auftritt eines Zauberers gehörten dazu.

Im Rahmen der Verabschiedung von Oberstudiendirektorin Ursula Kiefer erfolgte in der Aula des OHG die offizielle Ernennung Andreas Goldschmidts zum neuen Schulleiter des Otto Hahn Gymnasiums mit Realschulzweig ab 1. August. Aus der Hand von Thomas Steiner vom Regierungspräsidium Freiburg erhielt Studiendirektor Andreas Goldschmidt die Ernennungsurkunde, unterschrieben von Kultusministerin Susanne Eisenmann. Andreas Goldschmidt war seit 15 Jahren an der kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Schule Donaueschingen tätig. Seit sieben Jahren leitete er hier die Abteilung der beruflichen Gymnasien.

Andreas Goldschmidt ist 49 Jahre alt und stammt aus Kirchzarten, wo er immer noch lebt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seinem Abitur am Kolping-Kolleg hatte er katholische Theologie studiert und seither auch katholische Religion unterrichtet. Im Lauf der Jahre kam als zweites Fach Informatik dazu.