Wollen Studenten anregen, ihre Trinkgewohnheiten zu analysieren (von links): Thomas Heidenreich von der Hochschule Esslingen, Philipp Geisberger von der Barmer, die Studentinnen Andrea Schneidersmann und Ilona Bardel sowie Birgit Reime, Professorin des Furtwanger Studienganges angewandte Gesundheitswissenschaften. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder Bote

Prävention: Arbeitsgruppe der Hochschule Furtwangen möchte Alternativen zum Alkoholkonsum aufzeigen

Ihre Trinkgewohnheiten sollten die Studenten unter die Lupe nehmen. Dazu regt eine Arbeitsgruppe des Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften der Hochschule Furtwangen an.

Furtwangen. Seit Oktober vergangenen Jahres ist die Studierenden-Gruppe tätig, dreimal organisierte sie bereits Aktionen. Nun stellten Andrea Schneidersmann und Ilona Badel ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor.

Mit dabei waren Professor Thomas Heidenreich von der Hochschule Esslingen, die Furtwanger Professorin Birgit Reime und Philipp Geisberger, Regionalgeschäftsführer der Barmer Krankenkasse Villingen-Schwenningen. "Wir wollen nicht oberlehrerhaft daherkommen", so Badel. Vielmehr wolle man anhand der Aktionen auf die Wirkung von Alkohol aufmerksam machen.

Als "Türöffner" servierten die Studentinnen Cocktails ohne Alkohol. Studenten, erklärten sie, werden auf Partys vielfach "schräg angesehen", wenn sie keinen Alkohol trinken. Es gehe der Gruppe darum, Alternativen zum Alkoholkonsum aufzuzeigen. Mit einer "Alkoholbrille" etwa war bei den Aktionen anschaulich demonstriert worden, wie sich die Wahrnehmung unter Alkoholeinfluss verändert. Spiele und Gespräche hatten für lockere Atmosphäre gesorgt. Die nächste Aktion ist für April geplant.

Erfreuliche Resonanz festgestellt

Bei den bisherigen Aktionen war die Resonanz gut, bei späteren Gesprächen stellten die Akteurinnen fest, dass das Thema unter den Studenten weiter diskutiert wurde. Auch in Internet-Foren war erfreuliche Resonanz festzustellen.

Wichtig ist den Initiatoren der Aktion, so betonte Thomas Heidenreich, dass mit dem Präventionsprogramm mit dem Namen "e-checkup" jeder sein persönliches Trinkverhalten analysieren kann – im Internet und völlig anonym. Die Hochschule Esslingen hat die Methoden entwickelt, nach Mustern, die in den USA längst etabliert sind. Die Hochschule Furtwangen übernahm eine Vorreiterrolle, betonte Heidenreich, sie ist die erste von derzeit fünf Hochschulen, die das von der Barmer geförderte Programm umsetzt.

Andrea Schneidersmann und Ilona Badel sind zwar bereits im siebten Semester, sie werden jedoch einen Masterstudiengang anhängen und das Programm weiterhin leiten. In der Arbeitsgruppe sind auch Studentinnen unterer Semester vertreten, sodass die Weiterführung gesichert ist.

Weitere Mitglieder gesucht

Allerdings werden weitere Mitstreiter gesucht, vor allem junge Männer sollten das bisher rein weibliche Team ergänzen. Dieses konzentriert sich bewusst auf den Alkoholkonsum. Allerdings kann die Gruppe auch weiterhelfen und Kontakte knüpfen, wenn jemand über andere Drogenprobleme sprechen möchte.