"Der Stadtpark ist kein Hundeklo", sagt Hermann Fengler und zeigt mit Nachdruck auf das Schild vor der Alois-Herth-Anlage. Foto: Klossek

Beschwerden über Tretminen häufen sich. Gemeinde stellt Dog Stations mit Plastiktüten auf.

Furtwangen - Rund 350 Hunde sind in Furtwangen gemeldet. Wenn einer dieser Vierbeiner innerhalb des Stadtgebiets sein Geschäft verrichtet, muss sich der Hundehalter theoretisch um die Entsorgung kümmern. Praktisch passiert das allerdings selten.

"Der Stadtpark ist kein Hundeklo", sagt Hermann Fengler und zeigt mit Nachdruck auf das Schild vor der Alois-Herth-Anlage. Es ist ein Satz, den Fengler immer wieder betont – den viele Hundebesitzer in Furtwangen allerdings getrost ignorieren.

Seit 30 Jahren ist der Gemeindevollzugsbeamte bei der Stadt angestellt. Und noch nie gab es so zahlreiche Beschwerden über Hundekot wie in den vergangenen drei Jahren. Ob auf den Gehwegen oder im Park: Überall finden verärgerte Bürger die Hinterlassenschaften von Vierbeinern – und beschweren sich bei Fengler.

Der Beamte, der selbst einen Hund besitzt, findet dies nur verständlich. Denn um zu veranschaulichen, wie viel Kot die Hunde hinterlassen, reicht für ihn ein einfaches Rechenbeispiel: 343 Hunde sind – Stand 2017 – in Furtwangen gemeldet. Bei aufgerundet 350 Tieren, die im Schnitt etwa 100 bis 200 Gramm Kot pro Tag ausscheiden, kommen somit mehr als 50 Kilogramm zusammen. "Das Problem ist massiv", bilanziert Fengler.

Um den Hundebesitzern entgegenzukommen, wurden sechs sogenannte Dog Stations installiert, bei denen man sich Plastiktüten zur Beseitigung der Hinterlassenschaften besorgen kann. Doch während der eine dieses Angebot vorbildlich nutzt, scheint dem anderen auf halbem Weg zum Mülleimer die Lust zu vergehen.

"Die tüten das dann ein und lassen es auf dem Rasen liegen", erzählt er ärgerlich. Manch einer wolle es auf dem Rückweg vielleicht mitnehmen und vergisst es, für andere sei es mit dem Eintüten schlichtweg getan. "Und dann kommen die Stadtangestellten oder ein Landwirt mit den Maschinen", deutet er das darauffolgende unappetitliche Szenario an.

Laut einer Mitteilung der Stadt werden daher ab sofort verstärkt Kontrollen angesetzt. Mehrere Stunden täglich patrouilliert Fengler bereits durch Furtwangen. Dabei kontrolliert er zwar nicht nur die Hundehalter, im Blick habe er sie allerdings immer.

Wer dabei auf frischer Tat ertappt wird, wie er den Hundekot liegen lässt, wird zur Kasse gebeten. Denn in der Polizeiverordnung der Stadt Furtwangen ist das Entfernen ganz klar gesetzlich verankert. "25 Euro kostet es beim ersten Mal, bei Wiederholung 50 Euro", erklärt Fengler.

Doch nicht nur der "Ekelfaktor" der Hundehaufen, wie es der Ordnungshüter nennt, stelle ein Problem dar. Auch das Gesundheitsrisiko unterstreiche, wie wichtig das Entfernen der Tretminen sei. Ausgehend davon, dass etwa jeder dritte Hund nicht regelmäßig entwurmt werde, sind Fußgänger dadurch unzähligen Parasiten ausgesetzt. "Ein kurzer Hautkontakt reicht", warnt Fengler.

Und so richtet er abermals einen Appell an all die Hundebesitzer, während er eine einfache und doch effektive Alternative anmerkt: "In Furtwangen sind sie so schnell im Wald. Nutzen sie doch den." So lange der Waldweg frei bleibt, störe es dort keinen. Dann – so die Hoffnung Fenglers – dient der Stadtpark auch wieder als Ausgleichsort für die Schüler und Studenten statt als Hundeklo.