Zum Haushaltentwurf für 2019 werden wenige Änderungswünsche eingebracht. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 1916 Euro / Kaum Änderungswünsche

Gütenbach (kou). 130 Seiten enthielt der Entwurf des Haushaltsplans 2019, vorgetragen von Bürgermeisterin Lisa Wolber. Jürgen Schonhardt lobte zum Schluss der Debatte das "saubere" Werk, hatte aber Bedenken: "Wir geben zuviel Geld aus." Er befürchtet, dass die Handlungsspielräume immer enger werden.

Die Rathauschefin erklärte, dass verantwortungsvoll mit den Finanzen umgegangen werde und rein rechnerisch die Situation für drei Jahre gut aussehe. 8,017 Millionen Euro sieht der Haushalt jeweils für Einnahmen und Ausgaben vor; 1,7 Millionen Euro sind als Kreditaufnahmen vorgesehen.

Die Hebesätze für Grundsteuer liegen bei 405 Prozent (Landwirtschaft) und 390 (übrige Grundstücke). Der Gewerbesteuerhebesatz liegt bei 360 Prozent. Eine Million Euro Kreditaufnahme sind für die Mehrzweckhalle nötig, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1916 Euro bedeutet. "Im Vermögenshaushalt spielt die Musik", meinte einst Thomas Klüdtke. 41 000 Euro sollen für das Rathaus ausgegeben werden. Ein neuer Server ist nötig. Eine zukunftsträchtige Maßnahme soll zudem die Einführung eines Dokumenten-Mangagement-Systems und die Überlassung von Tablets an die Gemeinderäte sein. Handlampen für 3100 Euro werden für die Feuerwehr beschafft, für die Instandsetzung des LFS 10/6 sind 14 000 Euro geplant.

Die Frontseite des Schulturms soll restauriert werden. Jürgen Schonhardt möchte auch die Fenster erneuert sehen. Dafür sollen zusätzliche 15 000 Euro eingesetzt werden. Nicht ganz anfreunden konnte man sich am Ratstisch mit der Anschaffung einer Astschere für den Bauhof. Eine interkommunale Regelung wäre sinnvoller. Schonhardt verlangte auch eine Kontrolle der Steinbruchentnahmen, wozu eine spezielle Messung nötig ist.

Wenige Änderungen des Haushaltsentwurfs wurden eingebracht; dank der Haushaltssystematik wird für 2019 mehr Geld aus Schlüsselzuweisungen erwartet. Eine Besonderheit im Bereich Gesundheitsmanagement stellt ein Gutschein dar, der den Bediensteten zugute kommt. Kosten von insgesamt 480 000 Euro sind für die Baugebiete Hintertal und am Wirtsbuck vorgesehen.

Günstig entwickelt sich die allgemeine Rücklage, die mit 660 000 Euro abschließen soll. Darin sind 463 000 Euro offener Forderungen enthalten. Weitsichtig werden die Investitionen angegangen. Die Finanzplanung sieht die Entwicklung bis zum Jahre 2022. Zukunftsorientiert ist auch die Breitbandversorgung, wozu ein "Bauanlaufgespräch" dienen soll.