Roswitha Schirmaier berichtet im Ortschaftsrat. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Nachdenken über Autorenlesungen

Furtwangen-Neukirch. B esuch hatte der Ortschaftsrat in seiner letzten Jahressitzung: Roswitha Schirmaier berichtete von ihrer "Herzensangelegenheit", der Bücherei.

Es sei die letzte in städtischer Obhut, seit die Stadtbibliothek in der "KÖB", der katholischen öffentlichen Bücherei, aufgegangen sei. Und, so Ortsvorsteher Rainer Jung, es sei eine schöne Bücherei.

Seit etlichen Jahren ist Schirmaier im Ruhestand, gegen ein geringes Salär betreibt sie die Bücherei mit viel Herzblut. Sie sorgt regelmäßig dafür, dass die neuesten Bücher da sind. Zwischen 30 und 40 Stunden pro Monat sei sie unterwegs, um stets das Neueste da zu haben. Leider kämen nicht immer ausreichend Leute zum Ausleihen.

"Die Grundschule kommt aber regelmäßig, 43 Schüler sind also oft da. Dazu kommen etwa 25 bis 30 Erwachsene, im letzten Jahr hatte ich etwa 1400 Ausleihen", erzählte die Bücherexpertin. Viele Nebenarbeiten erledige sie sogar daheim am PC. "Es wird immer schwieriger, die neue Datenschutzverordnung macht viel Arbeit", ärgerte sie sich.

Sie wolle wissen, welchen Stellenwert die Bücherei im Ortschaftsrat habe, darum sei sie da. Der Ortsvorsteher betonte, man halte große Stücke auf die Bücherei -– "damit haben wir ja so eine Art Alleinstellungsmerkmal". Er sei gerne bereit, mit dem Verein "K3" (Kunst und Kultur im Keller) beispielsweise Autorenlesungen zu fördern, allerdings fehle ihm selbst dabei das nötige Netzwerk. Vielleicht könne man ja Flyer auslegen, beispielsweise im Otto-Hahn-Gymnasium, schlug ein anwesender Lehrer dieser Einrichtung vor.

Das sei kein schlechter Vorschlag, man werde sich um attraktive Flyer kümmern, versprach Jung. Er könne auch dafür sorgen, dass Leser bei Bedarf auch im Sitzungsraum sitzen könnten. Aufhören wolle sie sicher nicht, auch wenn sie manchmal etwas Hilfe benötigen würde, räumte Roswitha Schirmaier ein. Sie will weiterhin jeden Montag und Donnerstag von 17 bis 18 Uhr die Bücherei öffnen und in ihrer Freizeit dafür Sorge tragen, dass immer das Neueste da ist.