26 junge Musiker des OHG sowie ihre Musiklehrer Hans Bausch und Hartmut Janke sind für sechs Tage nach Spirano bei Bergamo gefahren und haben unter anderem die Stadtanlage von Mantua besichtigt. Foto: Janke Foto: Schwarzwälder Bote

OHG: Schüler erhalten für Konzert Stan­ding Ova­tions / Gasteltern loben gutes Benehmen der Jugendlichen

Auch im 22. Jahr seines Bestehens war der musikorientierte Schüleraustausch des Otto-Hahn-Gymnasium Furtwangen (OHG) mit der Region Bergamo ein "Hit" für alle Teilnehmer.

Furtwangen. Bereits im März waren 33 italienische Jungmusiker zu Gast in Furtwangen gewesen. Im Mai erfolgte nun der Gegenbesuch in Spirano, 20 Kilometer südlich von Bergamo. Eine mit Proben, Konzert, menschlichen Begegnungen und Besichtigungen gefüllte Woche bot für die Jugendlichen beste Voraussetzungen für schöne und unvergessliche Erinnerungen.

Hans Bausch, Musiklehrer an der Realschule, der seit Jahrzehnten viel Zeit, fachliches Können und Herzblut in den Bergamo-Austausch einbringt, freute sich besonders darüber, dass es in diesem Jahr eher wenig Berührungsängste zwischen deutschen und italienischen Schülern gab: "Die gehen ganz normal miteinander um – als ob sie sich schon lange kennen. Außerdem haben die italienischen Gasteltern sich sehr über das gute Benehmen unserer Schüler gefreut."

Auch Hartmut Janke, der als Gymnasiallehrer seit 22 Jahren ohne Unterbrechung am Bergamo-Austausch beteiligt ist, lobt die jungen Musiker: "Das in diesem Jahr besonders junge Orchester hat sich in den wenigen gemeinsamen Proben enorm entwickelt und oft einen homogenen und kraftvollen Klang entfaltet. Besonders erfreulich war auch, dass es in Italien keine Krankheiten oder Verletzungen gab."

Das Wochenprogramm war vorwiegend mit gemeinsamen Aktivitäten gefüllt. In vielstündige Proben wurde ein Konzert vorbereitet, das landestypisch erst um 21 Uhr begann, bis nach 23 Uhr dauerte und beim Publikum viel Beifall und Standing Ovations auslöste.

An den beiden Ausflugs- und Besichtigungstagen stiegen die zunächst erstaunlich kühlen Temperaturen glücklicherweise auf sonnige 21 bis 25 Grad an. So erkundete man gut gelaunt nicht nur wie alle Jahre wieder das geschlossene Areal der Altstadt von Bergamo mit ihrer monumentalen Stadtmauer, der prächtigen Basilika und den vielen verwinkelten Gassen.

Inklusionsband nimmt an Konzerten teil

Erstmals stand in diesem Jahr ein Tagesausflug nach Mantua auf dem Programm. Wie eine Insel steht die Altstadt mit ihren komplett erhaltenen Renaissance-Bauten zwischen den schon im Mittelalter künstlich angestauten Seen. Die harmonische Verbindung zwischen Natur und Kultur hatte auch hier offensichtlich unbeschwerte Heiterkeit zur Folge, die bei der Heimreise am nächsten Tag nur durch die Regenschauer im Schwarzwald ein wenig gedämpft wurde.

Seit 1996 haben über 1000 Schüler am Bergamo-Austausch teilgenommen, der ein besonders nachhaltiges und bildungspolitisch sehr breit aufgestelltes Projekt der OHG-Geschichte ist.

26 Schüler im Alter von zehn bis 17 Jahren waren dieses Mal in Spirano bei Bergamo in Gastfamilien untergebracht. Begleitende Lehrkräfte waren die Musiklehrer Hans Bausch (Realschule) und Hartmut Janke (Gymnasium), die wie gewohnt vor Ort von ihrem Kollegen Alfredo Conti bestens unterstützt wurden.

Die Inklusionsband "Rolling Bowling" nahm mit drei OHG-Schülerinnen und vier Schülern der Bregtalschule und ihren Betreuern an den Konzerten teil. Federführend war Rolf Langenbach als Lehrkraft der Jugendmusikschule.

Nachdem beim 20-jährigen Jubiläum zwölf Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis zur Musikhochschule an den Konzerten in Furtwangen und Bergamo beteiligt waren, konzentrierte sich in diesem Jahr der Schüleraustausch auf sechs Einrichtungen: in Furtwangen waren es Realschule, Gymnasium, Jugendmusikschule und Bregtalschule; auf italienischer Seite waren in Spirano die Mittelstufenschule und die Musikschule beteiligt.