Hier entsteht eine Behelfsbrücke. Auf ihr wird der Verkehr fließen, wenn die bisherige erneuert wird. Fotos: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Land investiert 1,1 Millionen Euro / Derzeit stellt die Baufirma eine Umfahrung her

Die Arbeiten zur Erneuerung der Brücke am südlichen Ortseingang von Rohrbach haben begonnen. Zuerst wird eine Umfahrung des betroffenen Abschnitts der Schönenbacher Straße geschaffen, bevor die alte durch eine neue Brücke ersetzt wird.

Furtwangen-Rohrbach. Immerhin 1,1 Millionen Euro investiert das Land in diese Maßnahme. Es bestand Handlungsbedarf, betont Projektleiter Benedikt Schmid von der Außenstelle Donaueschingen des Regierungspräsidiums Freiburg. Die Brücke sei "sehr baufällig". Das rund 50 Jahre alte Bauwerk weise deutliche Korrosionsspuren an der Armierung auf. Vermutlich habe auch die Zunahme des Schwerlastverkehrs der Brücke zugesetzt. Sie wird nun im Lauf der Maßnahme komplett abgerissen und neu gebaut, ebenfalls in Stahlbetonbauweise, aber in massiverer Ausführung.

Die mit den Arbeiten betraute Firma habe nun angefangen eine örtliche Umfahrung zu bauen, die voraussichtlich in drei bis vier Wochen genutzt werden könne. In den nächsten Tagen werde die Straße über die Brücke halbseitig gesperrt und der Verkehr über eine Ampel geregelt, bis die Umfahrung fertiggestellt sei.

Die bislang an der Brücke befindliche Bushaltestelle Kern werde während der Maßnahme an das Ende und den Anfang der Umfahrung verlegt. Auch das Flussbett des Rohrbachs müsse vorübergehend geändert werden, damit der Austausch der Brücke in trockener Umgebung stattfinden könne. Ende Oktober schließlich sollten die Arbeiten ein Ende haben.

Bereits Mitte Mai gab es mit den betroffenen Anwohnern ein Informationsgespräch, weiß Schmid. Die Beteiligten hätten sich gefreut, dass die baufällige Brücke erneuert werde. Wichtig sei den Anwohnern gewesen, dass sie während der Maßnahme ihre Häuser erreichen könnten. Das sei über die gesamte Zeit der Baumaßnahme gewährleistet, versichert Schmid.

Vor einigen Monaten habe es auch ein Gespräch zwischen Vertretern des Regierungspräsidiums und der Stadtverwaltung gegeben. Ein Thema seien dabei auch die Pläne der Stadt gewesen, zwischen Schönenbach und Rohrbach einen Radweg zu schaffen und begleitend dazu auch Rohrbach an das Breitbandnetz anzuschließen. Beide Maßnahmen, Brücke und Radweg, hätten sich aber zeitlich nicht koordinieren lassen.

Das bestätigt die Stadtverwaltung. So erklärt Bauamtsleiter Christian Marzahn, das die Detailplanung für den Radweg noch ausstehe, ebenso müsse das Einverständnis von Grundstückseigentümern noch eingeholt werden. "Wir stehen noch ziemlich am Anfang." Es habe zwar schon erste Gespräche mit Grundstückseigentümern gegeben, und es existierten auch Varianten für den Verlauf des Radwegs. Aber all das müsse konkretisiert werden. Bürgermeister Josef Herdner sei an dem Thema dran und wolle hier vorwärts kommen, gerade auch im Hinblick auf die Breitbandanbindung Rohrbachs.

Rohrbach wartet sehnlichst auf das schnelle Internet. Es gab auch bereits eine Unterschriftenaktion hierfür.

Einen konkreten Zeitplan vermochte Marzahn jedoch nicht zu sagen, bis wann Radweg und Breitband realisiert würden. Das hänge von verschiedenen Faktoren ab, so von den Eigentümern, der letztlichen Planung und eventuellen Förderanträgen für den Radwegebau, die beantragt werden müssten.

Dass nun der Brückenbau schneller erfolgt, sieht Marzahn nicht als finanziellen Nachteil. So verlaufe der Radweg unabhängig von der Brücke. Eine Variante plane den Radweg am Fuß der Straßenböschung.