Musik: Hagen Rauscher spielt im Bundesjugendorchester / Ausbildung an der Musik- und Kunstschule
Hagen Rauscher aus Dietersweiler spielt mit seiner Trompete gewissermaßen in der Nationalmannschaft. Er ist Mitglied des Bundesjugendorchesters und weltweit unterwegs.
Freudenstadt-Dietersweiler. Hagen Rauschers Musiklehrer ist der Leiter der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt Freudenstadt, Christian Pöndl. Die beiden sind seit fast 13 Jahren ein eingespieltes Team.
Am 1. Oktober 2006 meldete Hagens Mutter ihren Sohn in der Musik- und Kunstschule an. Obwohl er damals erst fünf Jahre alt war wollte er unbedingt Trompete spielen lernen. Mit Blick auf dessen Milchzähne war Christian Pöndls Reaktion: "Das ist aber noch etwas arg früh." Gut, dass er den kleinen Hagen trotzdem angenommen hat, denn dieser entwickelte sich bald zu einem seiner besten Musikschüler.
Pöndl erinnert sich: "Hagen kam in jede einzelne Stunde top vorbereitet, er hat unglaublich viel geübt und ist seinen Weg ganz gerade gegangen." Wie Pöndl berichtet, brachte der Junge, dessen Eltern einen Handwerksbetrieb in Dietersweiler leiten, sowohl das nötige Talent als auch die Unterstützung seiner gesamten Familie mit. Hagens Leistungen steigerten sich kontinuierlich.
Bereits 2014 durfte Hagen Rauscher einen Meisterkurs bei Wolfgang Bauer, Dozent an der Stuttgarter Kunsthochschule absolvieren. Im Jahr 2015 bestand er bei ihm die Aufnahmeprüfung, seither erhält er sowohl bei Professor Bauer als auch von Christian Pöndl Trompetenunterricht, parallel kommt noch Klavierunterricht dazu. Inzwischen hat Hagen Rauscher zahlreiche Bundeswettbewerbe höchst erfolgreich absolviert, 2018 erzielte er dabei die volle Punktzahl. Wie Pöndl zufrieden feststellt, haben sich für seinen Schüler die Mühen gelohnt, denn Rauscher beherrscht inzwischen Trompetenstücke der höchsten Schwierigkeitsstufen. Eine Voraussetzung, um Mitglied in dem von Kirill Petrenko geleiteten Bundesjugendorchester zu werden.
Seine Freundin ist immer dabei
Mit Petrenko, der demnächst von Sir Simon Rattle auch die Leitung der Berliner Philharmoniker übernimmt, absolvierte Rauscher kürzlich die Wintertournee des Bundesjugendorchester. Dieses sei, so Pöndl "wahrscheinlich das beste Jugendorchester weltweit". Die Konzertreisen führen sowohl in die größten deutschen Konzertsäle wie die Hamburger Elbphilharmonie oder zu den Berliner Philharmonikern als auch in die renommiertesten Konzerthallen der ganzen Welt. Mit leuchtenden Augen berichtet Hagen Rauscher von Konzerten, die ihn nach Indien, Kanada, in die Ukraine, nach Rumänien und Polen führten. Stets ist auch seine Freundin Noémie Klages als Solo-Cellistin dieses Orchesters mit dabei. Kein Wunder, dass sich Hagen Rauscher nicht nur in musikalischer Hinsicht auf die nächste Konzertreise, die ihn im Sommer nach Südafrika führen wird, freut. Rauschers weitere Laufbahn ist klar: Derzeit legt er sein Abitur ab, danach studiert er an der Stuttgarter Musikhochschule bei Wolfgang Bauer Trompete.
Noch ein Gastspiel in Freudenstadt
Vorher aber spielt er im Juni noch einmal in Freudenstadt. Zusammen mit Christian Pöndl und mit Marc Zwingelberg, der gleichfalls seine Ausbildung in der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt erhielt, gibt er in Juni ein großes Trompetenkonzert in der Taborkirche. Christian Pöndl ist stolz auf seinen Schüler. Seine Devise lautet: "Als Pädagoge muss es dein Ziel sein, dass die Schüler irgendwann mal besser sind als man selber." Aber auch Hagen Rauscher blickt zufrieden auf seine Zeit bei der Freudenstädter Musik- und Kunstschule zurück. Dabei sei Christian Pöndl mit ihm kreuz und quer durch Deutschland gefahren, erinnert er sich. Denn für seinen Lehrer sei es stets selbstverständlich gewesen, ihn zu allen Wettbewerben zu begleiten. An Christian Pöndl gerichtet lautet Rauschers Rückblick: "Was ich erreicht habe, habe ich nur dir zu verdanken".
