Film: "100 Dinge" thematisiert Verzicht auf materielle Dinge

Ein Leben ohne Kleidung, Handy oder andere Sachen: Sind es materielle Dinge, die uns glücklich machen, und heißt das im Umkehrschluss, dass wir ohne sie nicht glücklich sind? Im Film "100 Dinge" von Florian David Fritz geht es genau um diese Frage. Zwei beste Freunde, die sich seit Kindheitstagen als Rivalen ansehen, haben zusammen ein IT-Start-up-Unternehmen. Ihr Alltag ist von übermäßigem Konsum geprägt. Auf einer Betriebsfeier begeben sie sich in einen Vollrausch der Sinne und stellen sich gegenseitig eine schier unlösbare Herausforderung: Für 100 Tage geben sie jegliche materielle Glücklichmacher ab – vom Handy über Möbel bis zu Hygieneartikeln und Klamotten. Jeden Tag um Mitternacht dürfen sie sich einen ihrer Wertgegenstände zurückholen. Nun stehen sie vor der schweren Entscheidung: Was ist das Wichtigste, was hole ich am ersten Tag und auf was kann ich mehr als ein Vierteljahr verzichten? Jeder der beiden muss Abstriche machen. Nur durch den Verzicht auf materielle Dinge und Konsumgüter lernen die beiden, Prioritäten zu setzen, ändern ihre Sicht auf das Leben und die Welt grundlegend.

Viele Ansätze zum Weiterdenken

Durch den Film wird man angeregt, darüber nachzudenken, was unser Leben erfüllt, was es perfekt macht und wie wir das Leben bekommen, das unserer Vorstellung entspricht. Biologisch gesehen brauchen wir Nahrung und Trinken, dann aber auch Wohnraum, Bildung und Kleidung. Aber fühlen wir uns dann vollkommen?

Leider gelingt es uns heute immer weniger, nach den eigenen Bedürfnissen zu leben. Von allen Ecken bekommen wir zu hören, was gut für uns sei, von Menschen, die uns angeblich besser kennen als wir uns selbst: Eltern, Freunde oder auch Verwandte wollen angeblich wissen, dass dieses Auto, dieser Beruf oder dieser Kontostand schlecht beziehungsweise gut für mich ist. Und natürlich haben es die Menschen, die mir das erzählen, selbst auf diese Dinge abgesehen. Aber sind sie auch glücklich und erfüllt?

Um all das und noch mehr geht es eben in "100 Dinge". Der Film hat viele Ansätze, die man weiterdenken muss. Keine Materie der Welt macht uns so glücklich wie all die unkäuflichen Dinge, zum Beispiel Liebe, Zuneigung oder Gesundheit. Kein Geld der Welt kann uns Zeit, Gesundheit und Glück geben. Diese Dinge sind doch die, die uns wirklich glücklich machen und unsere Herzen füllen.  Die Autoren besuchen die Klasse 9b des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums in Baiersbronn.