Viele Ehrenamtliche haben sich in die Liste für die Vesperkirche eingetragen. Foto: Günther

Menschen aus unterschiedlichen Nationen. Angebot  der Taborkirche auf zehn Tage verlängert. Viele Helfer im Einsatz.

Freudenstadt - Warmes Mittagessen, Menschen, die Zeit für einander haben, musikalische Unterhaltung und kostenlose Friseurtermine: Am Freitag, 22. Januar, beginnt wieder die Freudenstädter Vesperkirche.

Über 70 ehrenamtliche Mitarbeiter waren zum Vorbereitungstreffen für die Vesperkirche in den Gemeindesaal unter der Taborkirche gekommen, um sich in die Helferlisten einzutragen und letzte Informationen über das Projekt zu erhalten. "Dass ihr Herz für die Vesperkirche schlägt, zeigen Sie schon dadurch, dass Sie heute gekommen sind", begrüßte Pastoralreferent Michael Paulus von der katholischen Kirche erfreut die Ehrenamtlichen.

Vesperkirchen sind inzwischen zu einem wesentlichen Baustein und einem permanenten Angebot der kirchlichen Hilfswerke Caritas und Diakonie geworden. Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Nationalität und mit verschiedensten kulturellen Hintergründen warten darauf, dass die jährliche Vesperkirche beginnt. Eigentlich sei dies ein Skandal in einem reichen Land, wie Renate Braun-Schmid von der diakonischen Bezirksstelle Freudenstadt in ihrem Einführungsreferat bilanzierte. Daher sollten Vesperkirchen zur öffentlichen Diskussion darüber anregen, wie die Gesellschaft gerechter und solidarischer werden kann, meinte sie. Welche weiteren Intentionen mit der Arbeit der ökumenischen Vesperkirche verbunden sind, erläuterte die Leiterin der diakonischen Bezirksstelle Freudenstadt den Besuchern. Unter dem Motto "Miteinander essen, reden und leben" begegnen sich Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensentwürfen ohne Berücksichtigung ihrer Nationalität, Konfession oder ihrer gesellschaftlicher Stellung. Vesperkirche wirkt somit auch gegen die gesellschaftliche Tendenz zur Vereinsamung und Polarisierung.

Im dritten Jahr der Freudenstädter Vesperkirche haben die Organisatoren aufgrund der Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre organisatorisch einiges verändert und mehrere Programmpunkte neu aufgenommen.

Durch Flyer, die mit einem neuen Logo versehen sind, und durch drei große Werbebanner vor der Stadtkirche, der Friedenskirche und der Taborkirche sollen Menschen auf die Vesperkirche aufmerksam gemacht werden. Erstmals wird das Angebot der Vesperkirche von sieben auf zehn Tage erweitert. An mehreren Tagen werden nach dem Essen musikalische Beiträge oder Filme angeboten.

Neu hinzugekommen ist ein weiteres Angebot: Wer sich im Alltag keinen Friseurbesuch leisten kann, hat an drei Tagen die Gelegenheit, sich beim benachbarten Friseur nach dem Mittagessen die Haare schneiden zu lassen. Hierzu ist beim Empfang eine Anmeldung erforderlich. Beendet wird die dritte Freudenstädter Vesperkirche am 31. Januar ab 10 Uhr mit einem ökumenischen Abschlussgottesdienst.

Damit alles reibungslos klappt, klärte Marlene Trick vom Organisationsteam zunächst die Rahmenbedingungen. "Die Aufgaben, die wir hier täglich vor uns haben, sind nicht in zehn Minuten erledigt", sagte sie. Vielmehr solle jeder Helfer, entsprechend den Erfahrungen der vergangenen Jahre, pro Vesperkirchentag fünf Stunden einkalkulieren. Entsprechend dieser Vorgaben hatte das Organisationsteam für alle Arbeiten Listen angelegt, in die sich die Freiwilligen eintragen konnten. Fest eingeplant sind bereits Schülergruppen der Freudenstädter Luise-Büchner-Schule, der Dornstetter Eichenäckerschule und die El-Camino-Gruppe, die zusammen mit ihren Lehrern und Anleitern mithelfen werden. Die Vesperkirche im Gemeindesaal der Taborkirche ist vom 22. bis 31. Januar jeweils von 11.30 bis 14 Uhr geöffnet. Friseurtermine sind am 25., 26. und 27. Januar. Alle Angebote sind kostenlos.