Im Gespräch über die Gründung eines Kompetenzzentrums Bauwerk Schwarzwald waren in Freudenstadt (von links): Jürgen Kaspar von der Firma Kaspar Holzbau (Gutach), Patrick Schreib von Baiersbronn Touristik, Moderator Roland Schöttle, Hardy Happle vom Verein Kultur Landschaft Schwarzwald, Florian Zanger von der Firma SHL Objekteinrichtungen (Altensteig-Garrweiler), Renate Finkbeiner vom Hotel Traube Tonbach, Rudolf Müller vom Amt für Stadtentwicklung Freudenstadt und Moderatorin Christina Cammerer vom Naturpark Südschwarzwald. Foto: Naturpark Südschwarzwald Foto: Schwarzwälder Bote

Baukultur: Charakteristische Elemente im Schwarzwald erhalten und entwickeln / Kein Einheitsbild schaffen

Um die Baukultur im Schwarzwald zu erhalten und weiterzuentwickeln, soll ein Verein Bauwerk Schwarzwald gegründet werden. Die ersten Schritte dazu sind getan.

Region. Über Generationen hat sich die bebaute Umwelt im Schwarzwald entwickelt – sie ist für die Bevölkerung heimat- und identitätsstiftend. Angesichts zunehmender "austauschbarer Bebauung" stellt sich die Frage, wie die charakteristische Baukultur im Schwarzwald erhalten bleiben und gleichzeitig zeitgemäß weiterentwickelt werden kann. Vor diesem Hintergrund hat sich der Gründungsgedanke des Kompetenzzentrums Bauwerk Schwarzwald entwickelt. Es soll die regionenspezifische Bau- und Handwerkskultur fördern, Netzwerk für Fachleute und Anlaufstelle für Bauherren und Interessierte sein. Die Erarbeitung des Konzepts wurde vom Land Baden-Württemberg unterstützt und vom Naturpark Südschwarzwald und Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord getragen.

Unter dem Motto "Mitmachen und den Schwarzwald gemeinsam gestalten" fanden Informationsveranstaltungen in Kirchzarten und in Freudenstadt statt. Ziel war neben der Information, Mitglieder für den noch zu gründenden Verein Bauwerk Schwarzwald zu gewinnen. Über 150 Personen aus Architektur, Handwerk, Bauindustrie, Gewerbe, Tourismus sowie kommunale Vertreter kamen, um sich zu informieren.

Besonderheiten der Region herausbilden

"Einer der wichtigsten Punkte ist, das Bewusstsein für Bauen im Schwarzwald zu stärken. In Zeiten von Instagram und Co. schafft dies Identität und Verwurzelung in der Region", sagte Adrian Probst, Bürgermeister von St. Blasien. Der Leiter des Amts für Stadtentwicklung in Freudenstadt, Rudolf Müller, betonte außerdem, dass es nicht darum gehe, ein Einheitsbild zu schaffen, vielmehr gelte es, die Besonderheiten der Regionen im Schwarzwald herauszubilden. Nachhaltiges und ökologisches Bauen sei seit Jahrhunderten Thema im Schwarzwald.

Das gemeinsame Ergebnis war, dass mit dem Verein Bauwerk Schwarzwald die vielfältigen bestehenden Kompetenzen gebündelt, Partnerschaften gebildet und der Schwarzwald als Qualitätsregion sowie Arbeits- und Wohnort langfristig gestärkt werden soll. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diese Chance zu nutzen und Bauwerk Schwarzwald zu gründen", bekräftigte Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald. Die Teilnehmer zeigten in der anschließenden Diskussion großes Interesse an der Gründung des Kompetenzzentrums. Augenscheinlich besteht ein großer Bedarf nach einer derartigen Einrichtung für den gesamten Schwarzwald.

Die Gründungsversammlung von Bauwerk Schwarzwald soll voraussichtlich Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres stattfinden – sobald rund 50 Absichtserklärungen für den Beitritt zu dem Verein vorliegen. Interessierte Unternehmen, Verbände, Vereine, Initiativen, Kammern und Gebietskörperschaften können diese beim Naturpark Südschwarzwald einreichen. Ein Formblatt findet sich auf der Webseite www.bauwerk-schwarzwald.de.