Jonas Jenzer an der Panflöte und Organist Karl Echle schlossen die Reihe "Orgel zur Nacht" ab. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Reihe in Taborkirche findet einen würdigen Abschluss / Jonas Jenzer und Karl Echle glänzen

Freudenstadt. Mit einem besonderen Programm überraschten die Musiker Jonas Jenzer aus der Schweiz mit seiner Panflöte und Kirchenmusikdirektor Karl Echle an der Rieger-Orgel beim dritten und damit letzten Sommerkonzert in der Reihe "Orgel zur Nacht" in der Taborkirche. Es war ein würdiges Abschlusskonzert zum 25-jährigen Bestehen der Rieger-Orgel.

Mit "Sonare" und einer Auswahl italienischer Sonaten nahmen die beiden Musikvirtuosen die Konzertbesucher mit auf eine musikalische Reise nach Italien, vom Barock bis in die Moderne. Panflötist Jonas Jenzer aus Worb in der Schweiz ist in Freudenstadt kein Unbekannter. Schon mehrfach hat er gemeinsam mit Kirchenmusikdirektor Karl Echle Konzerte gegeben. Das Besondere dabei ist die einzigartige Harmonie der beiden doch so unterschiedlichen Instrumente – die zierliche Panflöte und die mächtige Rieger-Orgel.

Bereits vom ersten Ton an herrschte andächtige Stille bei der melodiös beschwingten Sonata e-Moll Op. 2 No. 3 von Giuseppe Sammartini. Mal legato, dann wiederum akzentuiert von Jenzer hingebungsvoll auf der Panflöte gespielt und von Echle an der Orgel in angenehm dezenter Lautstärke begleitet. Aus dem Barock, der musikalischen Zeit der Befreiung, die wesentlich von Komponisten wie Antonio Vivaldi geprägt wurde, kam die Sonata in C-Dur RV 48 für Flöte und Basso Continuo. Anders in der Tonart und dem Spiel mit einem beinahe zärtlichen "Affettuoso", gefolgt von einer fröhlichen Melodie beim  "Allegro assai". Jonas Jenzer wechselte dabei beeindruckend schnell und präzise auf seinem Instrument von den tieferen zu den hellklingenden Tönen.

Eine Zeitreise in die Moderne

Eher dramatisch anmutend war im Gegensatz dazu der Beginn beim "Larghetto". Hierbei begleitete Echle an der Orgel legato und gleichzeitig anrührend, um dann ins Tänzerisch-Leichte bei Vivaldis "Allegro" zu wechseln. Aus der Zeit der Wiener Klassik präsentierte Echle ein eindrucksvolles Orgel-Solo mit Andrea Lucchesis Sonate Nr. 1 C-Dur. Spannende Kontraste und zahlreiche Triller hörten sich wie ein aufregendes, doch angenehmes Gespräch an.

Auf Zeitreise ins 19. Jahrhundert und damit in die Moderne nahm Echle die Zuhörer bei einem weiteren Orgelsolo mit der Sonate D-Dur für Orgel solo von Antonio Diana mit. Laut und modern waren die ersten Akzente, bevor sich auch Fanfarenklänge und melodiöses Spiel abwechselten. Kurz darauf wurden tanzend-schnelle Drehungen im krassen Wechsel zu anderen Tonarten hörbar, bei denen Echle sein Können an der Orgel ausspielen konnte.

In vollendeter Harmonie und sich ergänzend erklangen Panflöte und Orgel bei vier Sätzen aus der Sonate d-Moll Op. 2 Nr. 2 von Benedetto Marcello. Sanft und mit sphärischen Klängen begeisterten die beiden Musiker bei fünf Sätzen der Sonate Nr. 2 in G-Dur Op. 5 No.10 von Arcangelo Corelli. Musik, bei der die Zuhörer den Tönen nachspüren und sich auf den Klängen, die in schlichter Fröhlichkeit endeten, davontragen lassen konnten. Jenzer und Echle zeigten dabei erneut das Spektrum ihres Könnens.

Viel Applaus spendeten die Zuhörer am Ende des gelungenen Konzerts, das nach einer Zugabe auch mit Standing Ovations belohnt wurde.