An der nagelneuen Sitzbank im Steinbeisweg wurde neben dem Abfalleimer Müll abgelagert. Foto: Keller

Ganze Nachbarschaft im Steinbeisweg im Aufruhr.  "Leider Gottes Normalfall".

Freudenstadt - "Leider Gottes ist das der Normalfall", sagt Claus Grieshaber, Leiter des städtischen Baubetriebsamts in Freudenstadt. Dass Bürger ihren Hausmüll in den öffentlichen Abfalleimern entsorgen, gehört für seine Mitarbeiter zum Alltag. 70 Prozent des Inhalts der Müllbehälter ist Hausmüll. Jüngstes Ärgernis: Im Steinbeisweg in der Nähe des THW-Gebäudes wurde eine schmucke Sitzbank aus Edelstahl aufgebaut. Sie ist ein Teil des Projekts "Sitzbänke am Wegesrand" des Stadtseniorenrats. Der Lions Club Freudenstadt hatte den Aufbau dieser zehnten Bank des Projekts maßgeblich unterstützt. Die Stadt stellte neben der Bank noch einen Mülleimer auf, und zwar einen der neuesten Generation mit einem Deckel, der verhindern soll, dass Tiere sich an dem Müll zu schaffen machen und Hausmüll nicht reinpasst.

Doch neulich trauten die Anwohner des Steinbeiswegs ihren Augen nicht. Hausmüll, der wohl nicht mehr durch die Öffnung des Abfalleimers passte, wurde einfach daneben gestellt. Plastiktüten, voll mit stinkenden Windeln, wie Bernhard Keller, Anwohner des Steinbeiswegs, weiß. Die ganze Nachbarschaft habe sich aufgeregt.

Die Stellen, an denen im Stadtgebiet Abfalleimer öfter mit Hausmüll gefüllt werden, sind dem Baubetriebsamt bekannt. "Unsere Mitarbeiter fahren sie fast täglich an", versichert Claus Grieshaber. Normalerweise werden die Abfalleimer einmal pro Woche geleert. Doch die Stelle am Steinbeisweg sei ihm bisher nicht bekannt gewesen, so Grieshaber. Den Abfalleimer an der Bank habe man aufgestellt, damit Schüler, des Berufsschulzentrums, die die Bank auch nutzen, ihren Abfall entsorgen können. Grieshaber versichert, dass das Baubetriebsamt jetzt auch den Abfallbehälter im Steinbeisweg im Auge behalten wird. "Man sollte so jemand mal erwischen", wünscht er sich, wohl wissend, dass die Chancen, ein Müllferkel zu schnappen, schlecht stehen.