Jonas Jenzer mit seiner Panflöte und Organist Karl Echle begeisterten das Publikum in der Taborkirche. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Jonas Jenzer und Karl Echle brillieren an Panflöte und Orgel / Stehender Applaus für Musiker

Freudenstadt. "Lieder ohne Worte" lautete der Titel eines Konzerts von Jonas Jenzer (Panflöte) und Karl Echle (Orgel) in der Freudenstädter Taborkirche. Träumerisch und zart, sehnsuchtsvoll und melancholisch erklangen die Beiträge.

Für das dritte und letzte Programm der Reihe "Orgel zur Nacht" hatten die Interpreten Werke von Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy, Edward Elgar, Antonin Dvorak, Sergej Rachmaninow und Robert Schumann ausgewählt. Karl Echle brillierte an der Orgel mit einem Solo des belgischen Komponisten Nicolas Lemmens.

Helle und klare Panflötentöne

Entspannt und sich der sommerlichen Stimmung in der Taborkirche hingebend, lauschten die Zuhörer einer Musik, in der zunächst Schubert-Lieder aus dem "Schwanengesang" erklangen, einer Liedzusammenstellung des Komponisten, die "Die Taubenpost", "Ständchen" und "Am Meer" beinhaltete. Schwungvoll, melodisch und in tänzerischem Rhythmus erklangen die Melodien, hingebungsvoll und in warmen Tönen auf der Panflöte geblasen und einfühlsam an der Orgel begleitet.

"Lieder ohne Worte" von Mendelssohn Bartholdy vervollständigten das Konzert. Helle und klare Panflötentöne waren im Andante zu hören, voll Hingabe ertönte ein venezianisches Gondellied, zu dem man sich unschwer einen singenden Gondoliere auf dem Canale Grande vorstellen konnte. Die Orgel leistete ihren Beitrag mit plätschernden, schwingenden Tönen.

Publikum in Verzückung versetzt

Einem andächtigen Adagio folgte ein Duett, in dem quasi ein melodisches Zwiegespräch zwischen Orgel und Flöte erkennbar war. Komponist Edward Elgar war mit einem "Salut d’amour" vertreten. Kraftvoll intonierte Jonas Jenzer tänzerische Weisen, stets behutsam von Karl Echle begleitet. Antonin Dvoraks bekannte und beliebte "Humoresque", heiter und schwungvoll dargeboten, begeisterte ebenso das Publikum, gefolgt von einer "Vocalise" von Rachmaninow, eher ruhig, ein wenig schwermütig anmutend, bevor zum krönenden Abschluss die bekannte "Träumerei" von Robert Schumann das Publikum in Verzückung versetzte, das sich mit stürmischem und stehendem Applaus bedankte.

Karl Echle hatte als Solo-Beitrag an der Orgel zwei höchst unterschiedliche Stücke von Nicolas Lemmens ausgewählt und nutzte so die Gelegenheit, dem Flötisten Zeit zum Luftholen zu verschaffen, aber auch, um seine eigene Kunst und die Vielseitigkeit der Rieger-Orgel zur Geltung zu bringen. Zunächst spielte er ein "Cantabile h-Moll", romantisch, zart, hingebungsvoll und melancholisch, bevor er in der darauf folgenden "Fanfare D-Dur" beherzt und temperamentvoll in die Tasten griff. Voll Freude und Überschwang mit wuchtigem Schlussakkord präsentierte Echle das eindrucksvolle Werk, das vom Publikum ebenfalls mit großem Applaus gewürdigt wurde.

Als Zugabe hatten die beiden Musiker zwei Schubert-Lieder ausgewählt, die noch einmal den romantischen Charakter des Konzertabends unterstrichen.