Stoßstange an Stoßstange zwischen den Schneebergen: Auch auf der Ringstraße in Freudenstadt stockte der Verkehr. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf glatten Straßen geht zeitweise gar nichts mehr / Lage entspannt sich bei Dauerregen / Tauwetter hält an

Von Claus Wiegert Freudenstadt. Erst heftiger Schneefall und glatte Straßen, dann starker Dauerregen, dazu jede Menge Sturmböen: Tiefausläufer warteten gestern im Raum Freudenstadt mit allem auf, was ein richtiges Schlechtwettergebiet zu bieten hat.Gestern Vormittag kam der Verkehr auf den Straßen denn auch zeitweise zum Erliegen. Schwere Unfälle blieben nach Auskunft von Georg Moll, Leiter der Polizeidirektion Freudenstadt, allerdings aus, verletzt wurde offenbar niemand. Blechschäden hatten jedoch so manche Auto- und Lastwagenfahrer zu verzeichnen, die mit ihren Fahrzeugen auf spiegelglatter Fahrbahn von der Straße gerutscht waren. Besonders an Steigungen kam es zu starken Verkehrsbehinderungen durch hängengebliebene Lastwagen. Kreuz- und querstehende Fahrzeuge blockierten den Straßenverkehr zeitweise auf der Bundesstraße 462 in Freudenstadt und bei der Bacherkreuzung.

Gestern am frühen Nachmittag waren zumindest die Hauptstraßen wieder durchgehend befahrbar. Mit dem Übergang der Niederschläge in Regen entspannte sich die Lage nach dem Schneechaos.

Im Bereich Freudenstadt empfahl die die Polizei für alle Lastwagen ab 7,5 Tonnen Schneeketten. Eine Schneekettenpflicht für Lastwagen ab 3,5 Tonnen bestand gestern für die Landesstraße 350 (Schönegründer Steige) und für die Bundesstraße 28/B 500 (Schwarzwaldhochstraße) zwischen Freudenstadt, Alexanderschanze und Ruhestein.

Nach dem Dauerfrost der vergangenen Tage stieg die Temperatur mit dem Zustrom von Warmluft aus dem Süden in der Nacht zum Montag langsam, aber stetig an – in Freudenstadt auf zwei Grad plus gestern Mittag, wie Rainer Pfennig, Wetterdiensttechniker beim Deutschen Wetterdienst auf dem Kienberg, auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte. In den nächsten Tagen bleibt es laut Pfennig relativ mild. Weiterhin ist auch mit starken Niederschlägen, meist als Regen oder in Gipfellagen als Schneeregen, und Sturmböen zu rechnen. Aber selbst wenn das Tauwetter bis Ende der Woche anhält: Eine weiße Weihnacht ist den Freudenstädtern wohl dennoch sicher. Die Schneedecke ist mit rund 60 Zentimetern einfach zu dick, um in ein paar Tagen wegzuschmelzen.

Die Wintersportqualität der weißen Pracht ist allerdings stark gesunken. Statt des Pulverschnees gibt es jetzt nassen Pappschnee. Und damit wächst auch die Gefahr des Schneebruchs im Wald.