Mutter und Tochter in heftiger Auseinandersetzung um Jules Online-Sucht. Foto: Kulturexpress Foto: Schwarzwälder-Bote

"Weimarer Kulturexpress" gibt Denkanstöße im beruflichen Schulzentrum Freudenstadt

Kreis Freudenstadt. 250 000 junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren sind in Deutschland abhängig vom Internet. Warum können Internetspiele überhaupt abhängig machen? Wodurch wird diese Onlinesucht ausgelöst und welche Folgen hat sie?

Denkanstöße zu diesen und weiteren Fragen erhielten insgesamt 200 Schüler und Lehrer der Heinrich-Schickhardt- und Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt. Als Mittel der Suchtprävention holten Ulrich Eberle (Schickhardt-Schule) und Joachim Kraus (Spranger-Schule) den "Weimarer Kulturexpress" mit dem Theaterstück "Sprich mit mir" nach Freudenstadt. Die Fördervereine der Schulen unterstützten die Veranstaltung finanziell. Jule, dargestellt von Sonja Martens, und ihre Mutter, Andrea Feuchtenberg, zeichnen auf der Bühne im Musiksaal des beruflichen Schulzentrums ein Bild des Alltags einer berufstätigen allein erziehenden Mutter mit zu wenig Zeit für ihre Tochter, die mit einem Laptop-Geschenk ihren Weg in die virtuelle Welt antritt.

Bald ist der Laptop Jules einziger Vertrauter. Im Chatroom eines Internet-Anbieters kann sie schließlich ihre realen Sorgen hinter sich lassen. Schulschwänzerei, Diebstahl und Gereiztheit sind die Folgen. Von der überforderten Mutter schließlich zur Rede gestellt, läuft Jule panisch davon und gerät unter ein Auto. Über den Weg Krankenhaus und Therapie findet sie schließlich einen Weg aus dem Teufelskreis.

In einer intensiven Diskussion mussten die beiden Schauspielerinnen Rede und Antwort stehen, und die Schüler berichteten über eigene Erfahrungen.