Soziales: Einrichtung für Nordschwarzwald geht ins Internet / Jüngere bevorzugen diesen Kontakt

Die Telefonseelsorge Nordschwarzwald geht ins Internet. Dafür wurden in einem ersten Schritt neun Telefonseelsorgerinnen zu Online-Beraterinnen ausgebildet.

Region. Seit Mitte Februar verstärken sie das bundesweite Angebot der Telefonseelsorgestellen, sich über Mailkontakte beraten zu lassen. Schon seit über 20 Jahren gibt es in der Bundesrepublik neben der telefonischen Seelsorge auch die Seelsorge mittels Chat und Mail unter dem Dach der Telefonseelsorge, heißt es in einer Pressemitteilung. Allein im Jahr 2017 seien zwischen Ratsuchenden und Mailberatern der Telefonseelsorgen 58 000 E-Mails geschrieben worden.

Chat-Beratung kommt in absehbarer Zeit

Auch in der Mail-Seelsorge sei die Nachfrage nach Hilfe höher als die vorhandenen Beratungskapazitäten. Zwar habe sich neben dem Telefon die computergestützte Kommunikation längst in allen Altersgruppen etabliert. Aber es sei dennoch keine Überraschung, dass Jugendliche und junge Erwachsenen häufig lieber Chat und Mail nutzen anstatt zu telefonieren. Die neuen Mailseelsorgerinnen würden dr ingend gebraucht.

Für die Mailseelsorger, die alle auch Beratung am Telefon praktizieren, sei das Besondere, dass sie in der Mailseelsorge einen persönlichen Kontakt über längere Zeit gestalten können. Wer die Beratung am Telefon in Anspruch nehme, komme dagegen bei jedem Anruf mit dem Mitarbeiter in Gespräch, der gerade Dienst habe. Die Telefonseelsorge Nordschwarzwald, die in Pforzheim ihren Sitz hat, gedeiht. In den vergangenen Jahren habe die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeitenden deutlich zugenommen. Dadurch sei es nun möglich, noch mehr Beratungskapazität am Telefon anzubieten.

Und nun sei der Einstieg in die Mailberatung geschafft, dem in absehbarer Zeit auch der Einstieg in die Chatseelsorge folgen werde, prognostiziert Pfarrer Ulrich Weber, der die Telefonseelsorge leitet.