Besuch im Freudenstädter Palmenwald: die Studenten mit (vorne, von links) Frieder Haug, Vasyl Lavnyy, Björn Waidelich, Ulyana Bashutska und Wolfgang Tzschupke sowie Hans-Joachim Greschner (hinten rechts). Foto: Kreisforstamt Foto: Schwarzwälder Bote

Exkursion: Studenten aus der Ukraine informieren sich über Forst- und Holzwirtschaft

Der waldreiche Südwesten Deutschlands war Ziel einer Fachexkursion von 17 ukrainischen Masterstudenten der nationalen forsttechnischen Universität der Ukraine in Lemberg. Spenden hatten diesen bereits 13. Fachbesuch ermöglicht.

Kreis Freudenstadt. Nach der 1400 Kilometer langen Busanfahrt und der Eichenwirtschaft im Pfälzer Wald besuchten die angehenden Forstleute von Grüntal aus viele Ziele in der Region, begleitet von Waldbauprofessor Vasyl Lavnyy und seiner Kollegin Ulyana Bashutska. Die kahlschlaggewohnten Studenten staunten über die prächtigen Dauerwaldbestände im Stadtwald Freudenstadt, vorgestellt vom städtischen Forstleiter Björn Waidelich in Begleitung der ehemals zuständigen Pensionäre Hans-Joachim Greschner und Wolfgang Tzschupke.

Besonderes Interesse fanden die modernen Forstmaschinen des Maschinenhofs Schrofel aus Klosterreichenbach. Diese waren zum Fällen, Aufarbeiten und Transport in den Steilhängen bei Kaltenbronn eingesetzt und wurden von Forstwirtschaftsmeister Rainer Mohrlok vorgestellt.

Hochmoderne Technik bei der Motorsägenherstellung bestaunten die Gäste auch bei der Firma Stihl in Waiblingen. Bandarbeitsplätze und Industrieroboter hinterließen starke Eindrücke.

Für die jungen Leute wurde das Fachprogramm immer wieder aufgelockert. So gab es eine rasante Abfahrt auf der Riesenrutschbahn im Poppeltal, und die Stadt Freudenstadt lud ins Panoramabad ein. Starkholzverarbeitung mit modernster und leistungsfähiger Bandsägentechnik zeigte Thomas Pfeifle im Sägewerk Pfeifle im Schorrental einschließlich einer Holzmarktdiskussion vom Kantholz bis zum Sägemehl.

Auch Wildverbiss ist den Besuchern völlig neu

Waldbau und Betriebswirtschaft waren die Themen im Stadtwald Dornstetten mit Revierleiter Ralf Polkowski. Die überwiegend einzelstammweise Nutzung mit hervorragenden Betriebsergebnissen war den Forststudenten neu. Völlig neu für die jungen Besucher war das Thema Wildverbiss, da es in den Karpaten noch Luchs, Bär und Wolf und auch etwas Wilderei gibt.

Kreisforstamtsleiter Simon Stahl stellte den Besuchern den waldreichen Landkreis Freudenstadt vor. Den Gästen gefiel besonders der hiesige Umgang im Forst untereinander vom Azubi bis zum Chef, da in der Ukraine zumeist Anordnungen von oben kämen.

Den Abschluss der zweiwöchigen Reise bildete die Douglasienwirtschaft im Stadtwald Freiburg und schon auf der Heimreise ein Besuch im Nationalpark Berchtesgaden.