Licht am Ende des Tunnels: Die Gestaltung der Innenstadt mit roten Betonpflaster wird fortgesetzt. Foto: Rath

CDU scheitert mit Antrag. An Promenadeplatz und Loßburger Straße wird Betonpflaster verbaut.

Freudenstadt - Es bleibt beim "Freudenstädter Rot": Bei der Sanierung von Promenadeplatz und Loßburger Straße wird Betonpflaster verbaut. Eine Luxus-Lösung mit Granitstein hat der Gemeinderat beerdigt – und der Stadt eine Peinlichkeit erspart.

In etwas mehr als einem Monat soll die Großbaustelle in der Innenstadt aufgemacht werden. Kurz vor dem Start kam die CDU-Fraktion noch einmal mit einer neuen Idee um die Ecke: Die Stadt soll prüfen, wie viel mehr es kosten würde, roten Granitstein statt Betonplatten zu verlegen. Begründung: Die Sanierung präge das Bild der Innenstadt auf Jahrzehnte, die Stadt soll hier nicht kleckern. Im Gegenzug könnte die Teilsanierung der Bahnhofstraße verschoben werden, um das hochwertigere Material zu finanzieren. Carola Broermann (CDU) formulierte es so: "Dann halt Schlossallee" – in Anspielung auf die teuerste Straße beim Brettspiel "Monopoly".

Naturstein aus China kostet voraussichtlich 250. 000 Euro mehr

Mit ihrem Antrag scheiterte die Fraktion aber. Zuvor hatte die Verwaltung mit Engelszungen versucht, die Mehrheit davon zu überzeugen, jetzt kein Fass mehr aufzumachen. Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, hatte sich eine Kostenschätzung geben lassen. Roter Granit, der aus Kostengründen in aller Regel übrigens aus China importiert wird, würde alleine den Anteil der Stadt um 250. 000 Euro anschwellen lassen, auf dann eine Million Euro. Im Übrigen würde das einen optischen Bruch bedeuten. Ziel sei es, die gesamte Achse vom Stadtbahnhof bis zum Promenadeplatz einheitlich zu gestalten. Für das Gestaltungskonzept habe es "nicht umsonst" Preise gegeben. Für OB Julian Osswald sei die Bahnhofstraße in einem so jämmerlichen Zustand, dass sie saniert gehöre. Außerdem, so Müller, sei die öffentliche Ausschreibung des Sanierungsauftrags vom Regierungspräsidium Freiburg seit einer Woche raus. Sie jetzt noch zu stoppen, sei praktisch nur mit einem enormen Aufwand möglich. Müller deutete an, dass es für die Stadt auch kein Ruhmesblatt wäre.

Für CDU-Stadtrat Andreas Bombel sei dies ein "Totschlagargument". Der Antrag liege ja nicht erst heute auf dem Tisch. Wenn der Auftrag alternativ ausgeschrieben würde, hätte die Stadt konkrete Zahlen auf dem Tisch. Dazu wird es aber nicht kommen. Mit knapper Mehrheit von zehn zu 13 Stimmen, bei einer Enthaltung, fiel der CDU-Antrag durch.