Hunde sind In beim BMW-ahg-Cup 2015, und so war auch Eleni Daniilidou abseits des Courts mit dem fünfmonatigen Mopsmädchen Adele anzutreffen. Foto: Schade Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisEleni Daniilidou startet nach zwei Kreuzbandrissen Comeback in Bildechingen

Von Tim Geideck

Griechischer "Tennis-Adel" in Bildechingen: Mit ihren 32 Jahren war Eleni Daniilidou die mit Abstand älteste Teilnehmerin des BMW-ahg-Cups 2015 – und rein sportlich betrachtet auch die schillerndste. Von der Konkurrenz unterscheidet sie sich allerdings nicht nur durch ihr Alter und ihre Wettkampferfahrung.

Im Juni 2002 gewann Daniilidou im niederländischen S’Hertogenbosch ihr erstes WTA-Turnier. Manch eine der Teilnehmerinnen des BMW-ahg-Cups hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Tennisschläger in der Hand

. 2003 war die Griechin die Nummer 14 der Weltrangliste, - ihre höchste Platzierung. Es folgten vier weitere WTA-Turniersiege, der letzte datiert aus dem Jahr 2008. Knapp drei Millionen Dollar Preisgeld hat Daniilidou bislang gewonnen. Nach der Hochphase des vergangenen Jahrzehnts kam dann jedoch das Verletzungspech. Vor allem das Knie machte immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Zweimal riss das Kreuzband, Operationen waren die Folge.

Nun wagt Daniilidou ihr Comeback – und der BMW-ahg-Cup sollte ein Teil davon werden. "Physisch und mental fühle ich mich stark", sagte die 32-Jährige vor ihrem Zweitrunden-Match gegen die Österreicherin Pia König, das sie gestern allerdings in drei Sätzen verlor. Schon zu dem Zeitpunkt schwante der aktuellen Nummer 469 der Weltrangliste, dass sie keine Gegnerin wie jede andere ist: "Natürlich achten die anderen Spielerinnen auf mich und sind gegen mich besonders motiviert. Das macht die Matches schwieriger."

Doch auch neben dem Tennisplatz hat Eleni Daniilidou einen Weg eingeschlagen, der sich von ihren häufig gerade erst volljährigen Gegnerinnen unterscheidet. Die auf Kreta geborene und in Thessaloniki lebende Griechin engagiert sich sozial und betreibt in Athen ein Projekt, mit dem auch Kinder aus ärmeren Familien an den Tennissport herangeführt werden. "Ich liebe Kinder", strahlt die 32-Jährige, die sich gerade in der Griechenland-Krise in einer besonderen Verantwortung sieht: "Die Menschen in meinem Land leiden. Griechenland ist so ein schönes Land. Es ist schrecklich, was mit ihm passiert."