Zu Beginn des Sommernachtsfests war an den Verpflegungsständen die Lage noch entspannt. Doch mit fortschreitender Zeit bildeten sich lange Schlangen. Foto: Schwark

Bewirtungs-Engpass soll es im nächsten Jahr nicht mehr geben: "Die Leute haben uns fast überrannt."

Freudenstadt - Total begeistert zeigt sich Freudenstadts Tourismusdirektor Michael Krause vom Sommernachtsfest, das das Stadtfest in Freudenstadt abgelöst hat. Das neue Konzept sei richtig gut aufgegangen, sagt er.

Das einheitliche Erscheinungsbild mit den Pergolen auf dem oberen Marktplatz und den weißen Pagodenzelten sei gut angekommen. Bei der Musik auf den beiden Bühnen sei für jeden Besucher etwas dabei gewesen. Das neue Konzept habe am Samstag mehr zahlende Besucher angelockt als jemals zuvor, freut sich Krause.

Allerdings haben auch Michael Krause und seine Frau Christina hautnah erlebt, dass es an den Bewirtungsständen zu erheblichen Engpässen kam. "Hätten wir noch drei Gastronomen mehr gehabt, hätte es diese Probleme wohl nicht gegeben", vermutet Krause. Das Personal an den Bewirtungsständen habe einfach nicht mehr leisten können. Doch vielleicht mache der fulminante Start des Sommernachtsfests weiteren Gastronomen oder Vereinen Lust mitzumachen. Für Krause haben dabei einheimische Gastronomen klar Vorrang, doch auch externe Wirte sind für ihn denkbar.

Für Michael Krause ist klar, dass an dem Konzept auch im nächsten Jahr festgehalten werden sollte. Die Beteiligung der Veranstaltungsagentur MCS habe sich bewährt. "Die haben das professionell aufgezogen", sagt Krause. "Manche Dinge hätten wir als Stadt gar nicht leisten können." Doch es gebe immer kleine Kanten, an denen man noch feilen müsse, deshalb werde es eine Nachbesprechung mit allen am Fest Beteiligten geben.

Im Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales (VTS) forderte Stadträtin Carloa Broermann (CDU) eine Nachlese des Sommernachsfests im Gremium, vor allem was das Feuerwerk betrifft. Das Feuerwerk fand der Tourismusdirektor "eine Sensation". Er halte viel von einem Feuerwerk, betont er. Man habe 12 000 Menschen auf einmal "richtig glücklich gemacht".

Pagodenzelte für Vereine kostenlos

Was die Kosten betrifft, ärgert sich Krause, dass im Vorfeld viele Zahlen kolportiert worden seien, die nicht stimmten. So habe ein Pagodenzelt für die Vereine nicht 1200 Euro Miete gekostet, sondern es sei kostenlos gewesen. Außerdem seien beim Stadtfest zum Schluss immer weniger Vereine dabei gewesen. Jetzt wolle er, dass wieder möglichst viele Vereine mitmachen. "An den Kosten soll das nicht scheitern", betont Michael Krause. Beim früheren Stadtfest und auch beim neuen Sommernachtsfest war die Stadtkapelle als Verein dabei. Deren Vorsitzende Christine Schwarz ist froh, dass es überstanden ist. Aber nicht im negativen Sinn. "Die Leute haben uns fast überrannt", sagt sie. "Wir waren kräftemäßig geplättet." Rund 60 Helfer hatte die Stadtkapelle in verschiedenen Schichten im Einsatz. Christine Schwarz war nach dem Todesfall beim Stadtfest 2016 mit im Boot, um das Konzept zu verändern. Grundsätzlich findet sie es jetzt in Ordnung. Gut findet sie die Bündelung der Musik auf zwei Bühnen mit hochkarätigen Gruppen. Dadurch würden die Gäste nicht von jedem Stand mit einer anderen Musik dauerbeschallt.

Dass die Pagodenzelte aufgebaut wurden und nur noch eingerichtet werden mussten, empfindet Schwarz als "deutliche Erleichterung". Die Zelte seien in diesem Jahr kostenlos gewesen, damit jeder die Chance gehabt habe, das neue Konzept zu testen. Nach ihrem Wissensstand würden sie aber im nächsten Jahr Miete kosten, so Christine Schwarz. Die Stadtkapelle wird wohl auch bei der nächsten Auflage wieder dabei sein. "Wir sind der Meinung, dass wir zum Sommernachtsfest einfach dazugehören", betont die Vorsitzende.